Einheitliche Konzepte für den Unterricht fehlen. Daher dordert der Stadtelternbeirat Schüler im Wechsel-/Schicht-/ Distanzbetrieb zu betreuen und und die Prüfungsinhalte zu kürzen.
Die Erfahrungen aus dem Frühjahr haben gezeigt, dass es Priorität haben muss, den Präsenzunterricht aufrecht zu erhalten. Der Präsenzunterricht ist die Form der Lernvermittlung, die für die überwiegende Mehrheit der Schüler die besten Lernchancen bietet. Vor diesem Hintergrund fordern Eltern und Lehrer ein verantwortungsvolles Vorgehen (Stadtelternbeirat). Bei dem aktuell sehr dynamischen Infektionsgeschehen müssen Modelle diskutiert werden, die mit einem verzahnten Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht arbeiten.
Mit Lerngruppen durch die Krise
Für viele Eltern und Lehrer war es unverständlich, dass die vom RKI vorgegebenen Richtwerte für die Verringerung der Lerngruppen zunächst keinerlei Berücksichtigung fanden, obwohl bereits die Leitlinien des HKM aus dem Juni des Jahres Stufenpläne vorsah. Einleuchtend erscheint, Lerngruppen fest zu definieren und in einem weiteren Schritt, die Lerngruppengrößen abhängig von der Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren.
Statistiken zu die Infektionen an Schulen fehlen
Der Stadtelternbeirat und GEW-Kreisverband begrüßen Maßnahmen, die helfen, die Neuinfektionen zu drosseln. Dazu gehören neben dem Tragen von Alltagsmasken auch die Investition in leistungsfähige Luftfiltergeräte für Klassenräume als auch eine Teststrategie für Lehrer und Schüler. Ziel muss es sein, dass im Infektionsfall Einzelner nicht gesamte Schulen unter Quarantäne gestellt werden. Allerdings ist die Vorgehensweise des Gesundheitsamtes in Wiesbaden derzeit wenig transparent oder zumindest schlecht kommuniziert, Statistiken über die Infektionen an Schulen fehlen völlig.
Schulen hinken hinterher
Als Elternvertreter und als GEW-Kreisverband bemängelt der Stadtelternbeirat, dass in den letzten Monaten fast nichts getan wurde, um die Schulen für eine zweite Infektionswelle besser zu rüsten. Weiterhin sind viele Schulen weder pädagogisch/ personell noch technisch gut auf einen Distanzunterricht vorbereitet. Wenn die Schulen offenbleiben sollen, dann braucht es schnell konsequente Konzepte, aber auch Investitionen. Noch immer warten die Schulen auf digitale Endgeräte, auf personelle Unterstützung, auf mehr Abstand im öffentlichen Nahverkehr.
Bildungschancen
Die wiederholte flächendeckende Schließung der Schulen wie im Frühjahr wäre für viele Schüler und ihre Bildungschancen sehr problematisch. Dabei trifft es immer die Schüler am heftigsten, die von zu Hause weniger Unterstützung haben. Noch immer leiden Schüler unter den Folgen der Versäumnisse aus dem ersten Lockdown. Es wurden weder Lernstandserhebungen durchgeführt, um festzustellen, wieviel tatsächlich versäumt wurde, noch wurde zusätzliches Personal in den Schulen eingesetzt, um Versäumtes aufzuholen.
Corona-Jahrgänge
Und eines muss – auch von der Politik – ganz ehrlich ausgesprochen werden, auch bei einem von Lehrer mit großem Einsatz durchgeführtem Wechselunterricht wird weniger gelernt werden. Selbst bei guter technischer Ausstattung bedeutet dieses Modell i.d.R. deutlich weniger Lernstoff und damit weniger Bildung. Daher verlangen wir, auch die Konsequenzen für Abschlussprüfungen und die weiteren Bildungswege für die ‚Corona-Jahrgänge‘ mitzudenken.
Wir kritisieren, dass es auch im neunten Monat des Corona Virus‘ keine einheitliche Strategie für die Schulen gibt, eine Situation die Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern enttäuscht und zermürbt.
Wiesbadens Stadtelternbeirat fordert
– Umsetzung eines einheitlichen, an die Zahl der regionalen Neuinfektionen gekoppelten Stufenkonzepts in den Schulen wie in den Leitlinien des RKI und der Ebert-Stiftung bereits vor Monaten gefordert
– Einheitliche pädagogische Konzepte für den Unterricht in den definierten Stufen (Konzepte für Wechsel- und Schichtmodell, Konzepte für Distanzunterricht etc.)
– Umfassende Teststrategie für Schüler*innen und Lehrer*innen
– Investition in Luftfiltergeräte für alle Klassenräume
– Einsatz zusätzlichen Personals an den Schulen, um Lernrückst.nde aufzuarbeiten und Schüler*innen individuell besser zu betreuen
– Analyse der Rolle der Schulen für das Infektionsgeschehen
– Regelmäßige Bereitstellung von Infektions- und Quarantänezahlen in Schulen (Anzahl infizierte LuL / SuS, Anzahl LuL und SuS in Quarantäne)
– Transparenz der Maßnahmen des Gesundheitsamtes und der Stadt
– Konzeptionelle Auseinandersetzung mit der besonderen Situation und Ergreifen von Maßnahmen hinsichtlich schulischer Abschlussprüfungen im ersten Halbjahr 2021 (Bereitstellung von prüfungsvorbereitendem Material und Fördermaßnahmen bis hin zu Kürzung von Prüfungsinhalten, …)
– Betreuungsmöglichkeiten für Schüler im Wechsel-/Schicht-/ Distanzbetrieb (Homeschooling… ©2020 Markus Trier auf Pixabay )
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Die offizielle Internetseite des Stadtelternbeirats finden Sie unter www.steb-wiesbaden.de.
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