Landauf landab hat Corona das Vereinsleben stark beeinträchtigt. Nachdem mehr als 60 Prozent der Menschen geimpft sind, gibt es auch hier einen Re-Start: „Endlich wieder Verein!“
Rückblick: Viele Vereine haben in den letzten Monaten starke Einschnitte hinnehmen müssen. Zusammenkünfte, Jubiläumsfeiern und viele Feste wurden ersatzlos gestrichen. Andere wie etwa die Freiwillige Feuerwehr haben versucht, sich online zu treffen. Das ist aber nicht das Gleiche. Um nicht weiter tatenlos zuzusehen, sondern zu unterstützen und Wege aufzuzeigen, hatte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende am 20. September Vertreter aus verschiedenen Vereine, Organisationen und Initiativen eingeladen, um im Rahmen der Hybrid-Veranstaltung Endlich wieder Verein über coronabedingte Herausforderungen, Chancen und Bedarfe zu sprechen.
Finanzielle Einbußen
Die Gesprächsrunde mit Vertretern unterschiedlicher Engagement-Bereiche wurde per Live-Stream aus dem Rathaus übertragen. Gert-Uwe Mende war es ein Anliegen, sich zunächst für den hohen ehrenamtlichen Einsatz, der an vielen Stellen geleistet wurde, zu bedanken. Mir ist bewusst, dass die Corona-Pandemie sehr viel von Ihnen in der vergangenen Zeit abverlangt hat. Ich möchte mit Ihnen jetzt in die Zukunft blicken, damit ein Re-Start des Vereinslebens gelingt, und hören, welche Unterstützungsmaßnahmen aktuell benötigt werden, eröffnete Wiesbadens Oberbürgermeister die erste von drei Gesprächsrunden zum Themenspektrum Engagement allgemein an der neben Gert-Uwe Mende, Moderator Stefan Schröder, auch Victoria Müller-Lipowsky, Projektleiterin Bürgerkolleg, Constanze Bartiromo, Geschäftsleiterin Freiwilligenzentrum und Andrea Stinner, EVIM Leiterin Freiwilligendienste teilgenommen haben. Sie beklagten unter anderem, dass viele Veranstaltungen abgesagt werden mussten, was zu finanziellen Einbußen führte. Gruppen- und Übungsstunden, Vereinstreffen sowie Veranstaltungsformate auf digitale Formate umgestellt wurden, doch damit nicht jede Zielgruppe erreicht werden konnte. Das Hygienekonzepte mussten mit großem Zeitaufwand zu erarbeiten waren, – wobei vielen Vereinen war unklar, an welchen Ansprechpartner man sich bei Fragen zu den aktuellen Corona-Bestimmungen wenden konnte und kann.
Best Practise
Im zweiten Teil des Abends wurden im Themenblock Gesprächsrunde Kinder- und Jugendengagement von Silke Müller, Geschäftsführerin CASA e.V., Uwe Waldaestel, Stadtjugendfeuerwehrwart, Fouad Hartit, Vorsitzender moslemische Pfadfinder*innen Wiesbaden und Alicia Meyer, Orga-Team Fridays for future digitale Foren mit Best Practice Beispielen aus Wiesbaden vorgestellt. Sie zeigen, dass viele Engagierte mit großem Einsatz und innovativen Ideen das Vereinsleben und den Kontakt zu ihren Mitgliedern und Engagierten lebendig hielten. Anregungen und Bedarfe gab es unter anderem in den Themenfeldern Digitalisierung, neue Kooperationswege, (Neu-)Gewinnung von Ehrenamtlichen und Mitgliedern.
Fazit
Eines wurde an dem Abend deutlich: es gibt bei den Vereinen und Organisationen einen Bedarf an weiterer Vernetzung, Wertschätzung und an festen Ansprechpartnern für Vereinsanliegen.
„Wie geht es nun weiter?“, so der Moderator Stefan Schröder, Chefredakteur des Wiesbadener Kuriers. Die Inhalte und formulierten Bedarfe der Veranstaltung werden nun ausgewertet und zusammengefasst, sagte der Oberbürgermeister Mende. Eine Antwort auf geplante Maßnahmen der Landeshauptstadt Wiesbaden gab es am Abend bereits: eine Servicestelle für Vereine unter der Trägerschaft der Wiesbaden Stiftung und ein städtischer Anerkennungsfonds für Maßnahmen zur Wertschätzung von Ehrenamtlichen, die Vereine und Organisationen ab dem ersten Quartal 2022 unterstützen sollen.
Kontakt
Fragen zur Veranstaltung beantwortet Andrea Hausy von der Stabstelle Wiesbadener Identität. Engagement. Bürgerbeteiligung. unter (0611) 314579 oder engagement@wiesbaden.de.
Foto oben ©2021 Volker Watschounek
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Eine Übersicht der Wiesbadener Vereine finden Sie unter www.wiesbaden.de.
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