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Das Osterparadoxon / Darum fällt der Ostertermin 2019 aus dem Rahmen: Der erste Frühlingsvollmond bestimmt den Ostertermin. Die Berechnung des Termins sorgt 2019 für Verwirrung. ©2019: WetterOnline / Shutterstock

Ostern 2019, ein seltenes Osterparadoxon

Die Osternacht, die Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag, ist im Kirchenjahr die „Nacht der Nächte“. In den Kirchen Mitteleuropas wird sie still begangen und mündet in einem feierlichen Gottesdienst in der Osternacht. Alle Jahre wieder.

Volker Watschounek 5 Jahren vor 0

Vor 1600 Jahren wurde auf dem Konzil von Nicäa festgelegt, dass Ostern immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt. Immer?

Immer? Dieses Jahr bricht die Faustregel und wer sich stets darauf verlassen hat denkt, dass manch mächtige Hände ihr Unwesen treiben – denn dieses Jahr trifft diese Regel nicht zu. Der letzte Vollmond liegt ein paar Wochen zurück und Ostern ist erst am 21. April. Das liegt mitunter daran, dass die Dauer eines Jahres kein Vielfaches der Dauer eines Mondumlaufs um die Erde ist. Ostern wird so zu einem beweglichen Fest zwischen dem 22. März und 25. April eines jeden Jahres.

Ostern und Vollmond

Ostern wird immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. So haben wir es in der Schule gelernt. Doch in diesem Jahr hat der Frühling bereits am 20. März 2019 um 22:58 Uhr begonnen, und Vollmond war gleich am Tag darauf, am 21. März. Der Faustregel folgend hätte Ostern demnach am 24. März sein müssen. Wetter und Jahreszeitenexperten greifen in die Trickkiste. Schließlich gibt es gleich mehrere Definitionen des Frühlingsbeginns.

Ostern ist …

Die meteorologische Definition und der 1. März, der phänologische sowie den astronomischen und zugleich kalendarische Frühlingsanfang machen die Verwirrung perfekt. Klarheit bringen Geschichts- und Religionsexperten: Der Grund für den diesjährigen Ostertermin liegt rund 1700 Jahre zurück. Die Bischöfe auf dem Konzil von Nicäa beschlossen im Jahr 325, dass Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird, dabei orientierten sich am damals gebräuchlichen Mondkalender,“ so Matthias Habel, Meteorologe bei WetterOnline.

Konzil von Nicäa

Durch das Konzil von Nicäa, dem heutigen Yznik in der Türkei, wurde im 4. Jahrhundert der Streit über den richtigen Ostertermin beendet. Ostern kann nach der Festlegung des Konzils nur zwischen dem 22. März und 25. April gefeiert werden. Habel ergänzt: Als Frühlingsanfang wurde damals der 21. März definiert. Man konnte den Frühlingsbeginn damals noch nicht so gut berechnen, wusste aber, dass er niemals später als am 21. März stattfindet. Da der für die Osterberechnung wichtige Vollmond ausdrücklich nach dem „kirchlichen“ Frühlingsbeginn am Himmel stehen muss und nicht etwa am gleichen Tag, beobachten wir den ersten Frühlingsvollmond erst am 19.04. und der Ostersonntag fällt auf den darauf folgenden Sonntag. Dies ist in diesem Jahr der 21. April.

Das Osterparadoxon

In der Fachsprache wird die Abweichung von der Oster-Faustformel als Osterparadoxon bezeichnet. Davon gibt es mehrere Arten, in diesem Jahr haben wir es mit einer Positiven Äquinoktial-Paradoxie zu tun. Sie besteht immer dann, wenn der tatsächliche Frühlingsanfang bzw. der Frühlingsvollmond nicht an den Tagen eintreten, die dafür im kirchlichen Berechnungsverfahren des Osterdatums verwendet wurden. Der berechnete Ostertermin weicht also von dem Termin ab, der sich ergibt, wenn man die tatsächlichen Zeitpunkte der astronomischen Ereignisse für die Berechnung heranzieht. Die letzten derartigen Osterparadoxien traten 1943 und 1962 auf, die nächsten entsprechenden Osterparadoxien werden wir erst in den Jahren 2038 und 2057 erleben.

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.