Künstlerische Vielfalt und kreative Tiefe: Nadine Schemmann’s faszinierende Reise von der Modeillustration zur Farbraumtiefe!
Die Intervention ist Teil der Reihe, in der das Museum Künstlerinnen und Künstler einlädt, ihre Werke im Zusammenhang mit der Museumsammlung zu präsentieren. Dr. Andreas Henning, der Direktor des Museums Wiesbaden, zeigt sich erfreut über die Teilnahme der Berliner Künstlerin Nadine Schemmann.
Landesmuseum, kurzgefasst
Sonderausstellung – Nadine Schemmann: Amplituden
Wann: Freitag, 15. Dezember 2023 bis 7. April 2024
Wo: Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur (Museums Wiesbaden), Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden (Karte / Navigation)
Eintritt: 4,00 Euro (vom Seniorenbeirat geförderter Preis)Anmeldungen nimmt das Büro des Seniorenbeirats entgegen, telefonisch unter (0611) 312612 oder 312631. Das Büro ist besetzt von Montag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr sowie freitags von 9 bis 12 Uhr.
Im Rahmen einer Presseführung zeigte sich Wiesbaden Museumsdirektor sehr erfreut darüber, dass Nadine Schemmann die Einladung des Museum Wiesbaden angenommen hat und ihre Werke im Kontext der Wiesbadener Sammlung zeige. Sie setzt ihre Arbeiten in einen raumgreifenden Dialog mit einer der riesigen Leinwände des US-amerikanischen Künstlers Sam Francis (1923 – 1994), sodass auf vielschichtige Weise das Dazwischen zum Erlebnis wird, so Henning.
Begegnungen
Die Begegnung von Schemmanns Werken mit Sam Francis‘ Malerei schafft einen faszinierenden Dialog, der Raum für Herausforderungen und Spiegelungen bietet. Schemmann beschreibt den Raum in Wiesbaden als eine großartige Projektionsfläche, die nun echoähnlich in der Sammlung nachklingt.
Die künstlerische Arbeit von Schemmann basiert auf Erinnerungen an synästhetische Erlebnisse vergangener Begegnungen. Im Malprozess tritt die Künstlerin in einen Dialog von Freiheit und Aufmerksamkeit ein, bei dem Farben und Materialität des Malträgers gemeinsam mit ihr sprechen.
Arbeit auf Fäden und Nähten
Die Tiefe der Farbräume erreicht Schemmann durch den Einsatz von Chlorbleiche, wobei ihr bevorzugter Malträger Leinen ist. Ihre Werke zeichnen sich oft durch hervorstehende Fäden oder Nähte aus, an denen Farbinseln entstehen. Durch eine verzerrte Aufspannung rückt sie die Stoffstruktur ins Blickfeld. Teilweise befreit sie ihre Malträger gänzlich vom Spannrahmen, sodass sie über Wände herabfließen oder sich zu frei im Raum hängenden Skulpturen verdichten.
Wer ist Nadine Schemmann
Geboren am 9. November 1977 in Solingen, ist Nadine Schemmann eine facettenreiche deutsche Künstlerin, die bis 2018 unter dem Künstlernamen Lulu* als Illustratorin tätig war. Ihr künstlerisches Schaffen erstreckt sich über verschiedene Disziplinen und spiegelt eine beeindruckende kreative Reise wider. Ihre formale Ausbildung begann sie an der Kölner International School of Design, wo sie von 1997 bis 2000 ihre künstlerischen Fertigkeiten schärfte. Im Anschluss setzte sie ihr Studium an der Universität der Künste Berlin fort, wo sie von 2004 bis 2006 Design und Mode studierte. Während dieser Zeit erhielt sie das Carl Duisberg Stipendium, das ihr die Möglichkeit bot, ein Jahr im Büro futurefarmers in San Francisco, USA, zu verbringen. Diese internationale Erfahrung prägte ihren künstlerischen Horizont und beeinflusste nachhaltig ihre Herangehensweise an die Kunst.
Ihr Talent führte sie zu verschiedenen Orten rund um den Globus, darunter das Büro von buero destruct in Bern, Schweiz. Währenddessen nahm sie an zahlreichen Ausstellungen teil, die ihre Vielseitigkeit als Künstlerin unterstrichen. Nicht nur in Berlin, sondern auch in Städten wie New York, Tokyo und Liverpool, wo ihre Werke unter anderem im London Transport Museum präsentiert wurden. Nadine Schemmanns Interesse an der Vermittlung von künstlerischem Wissen fand 2005 Ausdruck in Seminaren für das Goethe-Institut in Osaka und Tokio. Später erweiterte sie ihre Lehrtätigkeiten nach Basel.
Die Wende in Schemmanns künstlerischer Reise manifestierte sich in ihrem Übergang von der Modeillustration zur zeitgenössischen Kunst. Seit 2018 zeigt sie unter ihrem eigenen Namen Werke, die weit über die Grenzen des Bekannten hinausgehen. In der Intervention „Amplituden“ im Museum Wiesbaden tritt sie in einen faszinierenden Dialog mit der Kunstwelt, indem sie Farben und Materialität zu einer tiefen Erfahrung verschmelzen lässt.
Nadine Schemmann fokussiert auf den Zwischenraum, sei es der Raum zwischen den Farben, das Spiel von Zeigen und Verbergen zwischen Werk und Betrachter oder der Raum für die Rezipienten inmitten der Werke im Raum. Diese Intervention ist mehr als eine Ausstellung; sie ist eine Schwingung im alltäglichen Sammlungsgefüge des Museums.
Bild oben ©2022 Museum Wiesbaden
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