In Wiesbaden lebte Anfang des Jahres fast jedes fünfte Kind in Armut. Während der Pandemie hat sich die Situation zugespitzt. Dabei muss allen klar sein: Jedes Kind ist wertvoll.
Wiesbaden und Armut. Zwei Gegensätze? Mitnichten. In einer so reichen Stadt wie Wiesbaden lebt bereits jedes fünfte Kind in Armut. Ein Bündnis verschiedener gesellschaftlicher Akteure hat sich seit Anfang des Jahres dem Thema angenommen und setzt sich stark: gegen Kinder- und Jugendarmut in der Stadt. Unterstützt von einer Banneraktion Jedes Kind ist wertvoll positioniert sich das Bündnis gegen mögliche Einsparungen im städtischen Haushalt.
„Kein Sparhaushalt bei Kinder und Jugendlichen“ – Kampagne
Am Haus an der Marktkirche, dem Gewerkschaftshaus in der Bahnhofstraße, der Bonifatiuskirche sowie an weiteren Gebäuden und kirchlichen Einrichtungen in der Stadt hängen zurzeit Banner, die deutlich Position beziehen: Mit dem Slogan Jedes Kind ist wertvoll – kein Sparhaushalt bei Kindern und Jugendlichen appelliert das Bündnis an die verantwortlichen Mandatsträger, in den anstehenden Haushaltsverhandlungen nicht im Bereich Kinder und Jugend zu kürzen. Außerdem müssten die im Ursprungshaushalt neu aufgenommenen Mittel auch weiterhin eingeplant werden z.B. für das Handlungsprogramm Jugend.
„Es gilt die Krise solidarisch und sozial ausgewogen zu meistern und zunächst die finanziell Bessergestellten in Verantwortung zu nehmen.“ – Sascha Schmidt, Vorsitzende des DGB Kreisverbandes Wiesbaden Rheingau-Taunus
Kinder- und Jugendarmut hat viele Gesichter: Kinder, die morgens hungrig zur Kita oder Schule kommen, keinen ruhigen Ort haben, um Hausaufgaben zu machen oder sich schämen, Freunde nach Hause einzuladen. Die vergangenen Monate haben noch einmal mehr verdeutlicht wie wichtig eine funktionierende soziale Infrastruktur für Kinder und Jugendliche gerade aus finanziell schwächer gestellten Haushalten ist, erklärt Nicole Nestler vom Evangelischen Dekanat und Mitinitiatorin der Kampagne. Die Folgen für Kinder seien dennoch fatal, denn Armut wirke sich auf Gesundheit und Ernährung aus, auf die Lebensqualität, die Bildungs- und Zukunftschancen.
Innitiative im Sinne von
Zur Initiative gehören: Evangelisches Dekanat, Katholische Erwachsenenbildung Wiesbaden Untertaunus und Rheingau, Deutscher Gewerkschaftsbund Wiesbaden Rheingau-Taunus, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Wiesbaden-Rheingau, AWO Wiesbaden, Attac Wiesbaden und die Rosa-Luxemburg-Stiftung.
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