Ob Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit: Heutzutage ist es fast schon normal, bestimmte Lebensmittel nicht zu vertragen oder ganz zu verzichten
Weniger bekannt ist die Histaminintoleranz. Betroffene finden häufig spät heraus, dass dies die Ursache für manche Beschwerden sind. Zu den Beschwerden zählen hier unter anderem Verdauungsprobleme (Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen), Juckreiz und Hautausschlag, Herzrasen, Blutdruckabfall, Schwindel … Ist eine Unverträglichkeit erkannt, wird eine histaminarme Ernährung empfohlen. Was bedeutet das im Klartext?
Sich austauschen
Rezeptideen austauschen, Lebensmittel besprechen, kompetente Ärzte finden und die Histaminintoleranz gut in das Leben integrieren – und ein Forum schaffen. Das möchte die Selbsthilfegruppe Histaminintoleranz. Am 18. Juli treffen sich Gleichgesinnte zum ersten Mal im Raum Aaron-Antonovsky des Wiesbadener Gesundheitsamtes (EG) zum gemeinsamen Austausch unter Betroffenen.
Leidtragende
Personen die untere einer Histaminintoleranz leiden, müssen ihre Lebensweise umstellen und sollten keine bakteriell fermentierte Nahrungsmittel mehr zu sich nehmen. Auch wenn die Histaminintoleranz gerne als „Wein-Allergie“ bezeichnet wird: Sie umfasst allerdings auch Meeresfrüchte, Pilze, essighaltige Produkte oder sogar frische Lebensmittel wie Tomaten und vieles mehr. Trockener Weißwein wird hingegen meist sogar gut vertragen.
Welche Lebensmittel, welche Beschwerden
Zunächst fällt es Betroffenen sehr schwer, herauszufinden, welche Lebensmittel Beschwerden hervorrufen und welche nicht. „In der Gruppe können wir uns gegenseitig Tipps geben und bei Interesse vielleicht sogar mal gemeinsam über den Wochenmarkt gehen und einkaufen“, so Gruppenleiterin Freya Molter. In Internetforen gebe es zwar bereits viele Tipps, ein direkter Austausch sei jedoch deutlich effektiver und mache vor allem mehr Spaß.
Interessierte Personen können sich gerne mit der Gruppengründerin per E-Mail an Histaminintoleranz@gmx.de in Verbindung setzen oder die Wiesbadener Selbsthilfekontaktstelle unter Telefon (0611) 312074 oder 313777 kontaktieren.
Hintergrund
Etwa drei Prozent der Bevölkerung produzieren zu wenig histaminabbauende Enzyme oder haben einen Gendefekt und entwickeln dadurch eine Histaminintoleranz. Hinzu kommt eine recht hohe Dunkelziffer, denn nicht immer werden die Nebenwirkungen mit einer Unverträglichkeit in Verbindung gebracht. Die Symptome sind zunächst recht allgemein und vielfältig: Herz-Kreislauf-Probleme mit Kopfschmerzen sowie allergische Reaktionen oder Beschwerden des Magen-Darm-Traktes gehören dazu.
Weitere Nachrichten und Gesundheitsthemen finden Sie hier.
Der Allergieratgeber auf der Internetseite www.allergieratgeber.de gibt erste Einblicke zum Thema Histaminintolleranz