Weit auslaufende Parkanlagen, Burgen, Schlösser und Eisdielen am Rheinufer: Auch abseits der Entspannungsorte finden sich geheime Winkel, für die sich ein Besuch lohnt. Etwa das Biebricher Heimatmuseum. Noch nie gehört? Dann wird es Zeit.
Zugegeben: Die meisten Wiesbadener kennen Biebrich nur durch dessen Nähe zum Rhein. Eine Busfahrt in Richtung des Rheinufers führt fast schon zwangsweise durch die von alten Häuserzeilen, Geschäftsstraßen …
Biebricher Heimatmuseum, kurz gefasst
Stadtgeschichte zum Erleben
Wo: Rudolf-Dyckerhoff-Straße 4, 65203 Wiesbaden
Öffnungszeiten: dienstags 10-12 Uhr, mittwochs und donnerstags jeweils von 16-19 Uhr
Eintritt: frei
… Geschäftsstraßen und den ominösen, gepflasterten Galatea-Anlagen geprägten Biebricher Mitte bis endlich die ersehnte Uferpromenade erreicht wird. Dabei lohnt sich ein früherer Ausstieg allemal. Auf Entdeckungstour durch die vielen Straßen findet man Orte, die man nicht wirklich auf dem Schirm hat. Auch alteingesessene Biebricher laufen häufig an dem unauffälligen Bau in der Rudolf-Dyckerhoff-Straße vorbei, ohne wirklich auf das schlicht gehaltene und doch maßvoll verzierte Schild oberhalb des Eingangstores der Hausnummer 4 zu achten.
Geschichte Biebrichs und Mosbachs
Hier, im ehemaligen Stadtbad ist seit 1989 das Museum für Heimat- und Industriegeschichte untergebracht. Bis zum Kriegsende 1945 fand man das 1909 unter der Trägerschaft des Verschönerungs- und Verkehrsvereins Biebrich gegründete Museum in der im Schlosspark angesiedelten Mosburg. Nach einem kurzen Umzug ins Erdgeschoss des Biebricher Rathauses in den 1970er Jahren lädt das Museum seither interessierte Besucher in das Stadtbad alter Tage ein. Auf einer Ausstellungsfläche von 350 qm präsentiert das Museum die Geschichte Biebrichs und der eng damit verbundenen Entwicklung der Gemeinde Mosbach, welche noch bis 1893 im Namen der damals noch nicht eingemeindeten Ortes Biebrich auftauchte, bis dieser aufgrund des Zusammenwachsens beider Gemeinden um die vorletzte Jahrhundertwende auf Biebrich verkürzt wurde.
Außerdem dokumentiert das Museum die lokale Industriegeschichte, um die es 2004 auf Initiative des Verschönerungs-und Verkehrsvereins erweitert wurde. Dazu haben die in Biebrich ansässigen Unternehmen wie Dyckerhoff, Kalle, Albert, Henkell und Heckel maßgeblich beigetragen. Höhepunkt der Ausstellung: Zwei (Modelle) originale Rheinschiffe, die zwar schon achtzig Jahre auf dem Buckel haben aber immer noch imposant zwischen den anderen Ausstellungsstücken wirken. Ein weiterer Schwerpunkt ist die eng mit Biebrich verbundene Geschichte des Herzogtums Nassau. Denn Biebrich mit seinem Schloss war von 1744 bis 1840 Residenz, bis 1866 der Fürsten von Nassau-Usingen und der Herzöge von Nassau. Regelmäßig bietet der Heimatverein Schlossrundgänge an.
Sonderausstellungen
Die Dauerausstellung wird über das Jahr durch mehrere Sonderausstellungen ergänzt. Sie befassen sich mit weiteren Themen der Stadtteilgeschichte. Für das Frühjahr 2022 ist eine Sonderausstellung zum Thema Kinderspiel im Spiegel der Zeit geplant. Zugleich leistet das Heimatmuseum einen Beitrag zum Wiesbadener Jahr des Wassers. Denn ab August können Interessierte am Biebricher Rheinufer in einem eigens aufgestellten Museumscontainer die Geschichte des Rheins anhand vieler Fotografien und Infomaterialien bestaunen.
Hygiene- und Sicherheitskonzept
Bis auf Weiteres gelten die jeweils für Wiesbaden gültigen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Die bekannten Hygiene-Regeln sind ebenfalls zu beachten.
Foto oben ©2022 Museum Biebrich für Heimat- und Industriegeschichte
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Die offizielle Internetseite des Verschönerungs- und Verkehrsvereins Biebrich finden Sie unter www.vvb-biebrich.de.
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