Zwischen März und August 1942 wurden die meisten jüdischen Bürger aus Wiesabden deportiert. Der letzte große Transport war am 1. September.
Wie überall in Deutschland hat auch in Wiesbaden die staatlich sanktionierte Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung am 1. April 1933 mit den Boykottmaßnahmen der Nationalsozialistischen Partei Deutschlands angefangen.
Gedenkveranstaltung, kurz gefasst
Wiesbadener Shoah-Opfer – Wiesbadener Shoah-Opfer
Wann: Sonntag, 22. Mai 2022, 16:00 Uhr
Wo: Synagoge, Friedrichstraße 31/33, 65201 Wiesbaden (Anfahrt planen!)
Zwei Kaufleute fielen im Sommer 1933 SA-Überfällen zum Opfer. Jüdische Bürger werden mehr und mehr auf offener Straße angepöbelt. Der Antisemitismus setzte die Wiesbadener Juden zunehmend in Angst und Schrecken. Bald war auch für viele jüdischen Kinder der Besuch allgemeiner Schulen unmöglich geworden. Daraufhin beschloss die jüdische Wiesbadener Gemeinde, eine eigene Volksschule einzurichten. Ihren traurigen Höhepunkt erreichen die Anfeindungen mit der Deportation von Wiesbadener Juden durch das NS-Regime. Am 22. Mai gedenken die Jüdische Gemeinde Wiesbaden und die hessische Landeshauptstadt der Wiesbadener Shoah-Opfer in der Synagoge Friedrichstraße 31/33. Dr. Jacob Gutmark von der Jüdischen Gemeinde und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr werden Ansprachen halten. Mit Blick auf die Corona-Pandemie ist die Veranstaltung nicht öffentlich.
Geschichte
Am 23. Mai, am 10. Juni und am 1. September 1942 wurden drei große Deportationen von Wiesbadener Juden durch die Machthaber des nationalsozialistischen Unrechtsregimes durchgeführt. Den drei großen Deportationen waren bereits Inhaftierungen und Verschleppungen Einzelner in die Konzentrationslager vorausgegangen. Fast 900 hiesige Juden sind bis zum Frühjahr 1945 aus unserer Stadt in die Todeslager gebracht worden, in denen der Völkermord geschah. Nicht wenige sind bereits auf dem Weg dorthin umgekommen. Insgesamt sind über 1500 Menschen aus Wiesbaden diesem Verbrechen zum Opfer gefallen. An die Geschehnisse erinnert die Stadt mit der Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden auf dem Michelsberg und mit dem Deportationsmahnmal Schlachthoframpe.
Symbolfoto oben ©2022 Deportation von Juden – Bundesarchiv, Bild 101I-179-1575-20 / Wetzel / CC-BY-SA 3.0
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Die offizielle Internetseite der Jüdischen Gemeinde in Wiesbaden finden Sie unter www.jg-wi.de.
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