Lange Fahrzeiten zum Arzt in ländlichen Regionen, stundenlanges Sitzen im Wartezimmer, wenn eine Krankschreibung oder ein Rezept benötigt wird, auch in der Stadt. Digitale Medizin, im Wandel der Zeit.
Was vor einigen Jahren noch unvorstellbar war, ist inzwischen Realität: Telemedizin. Besonders in ländlichen Gebieten, wo es immer schwerer wird, Ärzte zu finden, hat sich die Online-Sprechstunde zu einem probaten Mittel entwickelt. So macht digitale Medizin vor der Arztpraxis nicht Halt.
Verständliche Medizin, kurz gefasst
Der Computer des Arztes – Kennenlernen
Wann: Mittwoch, 18. September 2019, ab 17:30 Uhr
Wo: Rathaus, Stadtverordnetensitzungssaal, Schloßplatz 6, 65183 Wiesbaden (Anfahrt Planen!)
Eintritt: frei
„Bling“. Der Computer des Arztes klingelt und wenug später kontrolliert er über den Bildschirm die Wundheilung eines Patienten, der 20 Kilometer entfernt im Wohnzimmer sitzt, ohne den umständlichen Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf sich zu nehmen.
Zeitsparrung
Diese neue Behandlungsmethode spart Zeit, Geld und Nerven – nicht nur auf Seite des Erkrankten, so Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz. Ergänzt wird die Online-Sprechstunde durch medizinische Fachangestellte. Sie unterstützen den Arzt vor Ort beim Patienten und halten mit einem Tablet-PC Kontakt zum Arzt.
Weitere Fortschritte
Der technische Fortschritt zeigt sich nicht nur im direkten Arztgespräch. Wo der Arzt früher die gedruckten Röntgenbilder gegen eine Leuchtscheibe gehalten hat, kann er heute Dank moderner Technik alles auf dem Computer ansehen und dabei sogar nötige Details entsprechend vergrößern. Dank der modernen Aufnahmegeräte lassen sich mittlerweile sogar 3D-Ansichten einzelner Körperregionen aufnehmen, die dem Arzt eine Rundumansicht ermöglichen. Zur Abstimmung im interdisziplinären Team müssen die Ärzte dann nicht mehr in einem Raum zusammenkommen. Das geht heute ganz einfach online. Die notwendigen Daten des Patienten werden – mit dessen Einverständnis – elektronisch allen Verantwortlichen versendet. Jeder kann sich so schnell einen persönlichen Eindruck verschaffen und notfalls auch über Telekonferenzen seine Behandlungsschritte vorschlagen und mit den Kollegen diskutieren.
Künstliche Intelligenz
Im Operationssaal übernehmen Roboter inzwischen präzise Eingriffe selbstständig und die Wundheilung wird dank elektronischer Pflaster und Verbände auf dem Tablet kontrolliert, ohne das der Verband abgenommen werden muss. Letzteres ist noch nicht im medizinischen Alltag angekommen, wird jedoch bereits erforscht. Dieser Wandel hat auch Schattenseiten, die beängstigend sind: Macht die künstliche Intelligenz nicht vielleicht Fehler? Wie ist es um den Datenschutz bestellt? Vielleicht möchten die Patienten nicht, dass das medizinische Fachpersonal auf einen Schlag die komplette Krankheitshistorie erfährt. Sicher möchten die Patienten aber nicht, dass die Krankengeschichte durch ein Datenloch für andere sichtbar wird.
Vor- und Nachteile
Die Vor- und Nachteile der Digitalisierung im Gesundheitswesen werden in der Veranstaltung des Gesundheitsamtes Wiesbaden und des Praxisverbundes Wiesbaden e.V. ausführlich dargestellt. Dabei werden sowohl die hausärztlichen als auch die klinischen und rehabilitativen Möglichkeiten aufgezeigt. (Bild: Pressereferat)
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