Fettleber durch ungesunden Lebensstil – Regeneration der Leber nach Änderung der Lebensgewohnheiten möglich: Kaffeekonsum kann etwa langfristig vor Erkrankungen schützen.
Die Fettleber gehört zu den häufigsten Veränderungen der Leber. Etwa jeder dritte Deutsche hat unnötige Fettansammlungen in der Leber – durch fettes und süßes Essen, regelmäßigen Alkoholkonsum, Diabetes-Erkrankungen und Medikamentenmissbrauch. Ein ungesunder Lebensstil bringt das Organ an die Grenzen der Belastbarkeit. Das Organ leidet still. Da sie keine Schmerzrezeptoren hat, sendet sie kaum Warnsignale, so dass eine Fettleber lange unbemerkt bleibt, weiß Dr. Daniel Teubner, komm. Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Helios HSK Wiesbaden. Wer rechtzeitig die Notbremse zieht und seine Lebensgewohnheiten ändert, hat sehr gute Chancen, dass sich auch die Leber regeneriert.
„Die Tatsache, dass sich die Leber neues Gewebe bildet wird im Rahmen einer Lebertransplantationen genutzt und eine wichtige Rolle. So ist es beispielsweise möglich, nur Teile der Leber zu übertragen, der Rest wächst dann nach.“ – Dr. Daniel Teubner, komm. Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Helios HSK Wiesbaden
Die Folgen der ungesunden Fetteinlagerungen in dem Organ sind Umbauprozesse in der Struktur durch die Bildung von Bindegewebe, das nach und nach die Funktionsfähigkeit des Organs beeinträchtigt. Schlimmstenfalls droht eine sogenannte Fibrose, durch die das Organ zunehmend härter wird und schrumpft. Diese Vernarbung bezeichnen Ärzte als Zirrhose. Am Ende sterben die Leberzellen ab, der Körper reagiert mit Störungen zumal andere Organe wie Herz und Niere vom Leberdefekt in Mitleidenschaft gezogen werden. Letztendlich droht Lebensgefahr. Aber zum Glück kann jeder diese fatale Abwärtsspirale aufhalten. Denn anders als andere wichtige Organe wie etwa das Herz kann sich die Leber in begrenztem Maße wieder regenerieren. Sie bildet beschädigtes Gewebe neu. Die Regenerationskapazität liegt bei mehr als 70 Prozent. Patienten, bei denen eine Fettleber diagnostiziert wurde, haben also noch die Chance zur Umkehr – indem sie Sport treiben, gesünder essen und ihr Gewicht reduzieren.
„Nahrungsbestandteile wie Kohlenhydrate, Fett oder Eiweiße aus unserem Dünn- und Dickdarm gelangen in die Blutbahn und werden durch die große Pfortader in die Leber geleitet. Auch Medikamente oder Giftstoffe wie Alkohol, die wir über den Mund einnehmen, kommen auf dem Weg über den Magen und Darm zum Organ. Das Pfortaderblut enthält auch Abbauprodukte der Milz und Hormone aus der Bauchspeicheldrüse. Täglich fließen etwa 2.000 Liter Blut durch die Leber.“ – Dr. Daniel Teubner, komm. Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Helios HSK Wiesbaden
Alles, was der Darm verdaut, durchläuft auch die Leber. Sie trennt das, was gebraucht wird von den nutzlosen oder gefährlichen Bestandteilen, die wir aufnehmen. Die Leber ist das Entgiftungsorgan vom menschlichen Organismus. Außerdem ist sie ein Universalspeicher. Die Leber speichert Glukose in Form von Glykogen, die jede Zelle für ihren Energiestoffwechsel benötigt. Insulin, das von der Bauchspeicheldrüse kommt, wandelt Glukose, die aus dem Darm in die Leber gelangt, in das speicherfähige Glykogen um. Das ist eine weitere großartige Funktion der Leber, so Dr. Teubner begeistert, wenn unsere Muskeln Energie benötigen, stellt die Leber dem Körper wieder Glukose zur Verfügung, indem sie Glykogen durch Adrenalin in Glukose umwandelt. Damit spielt die Leber eine bedeutende Rolle bei der Blutzuckerregulation. Als Universalspeicher kann die Leber nicht nur Glykogen lagern, sondern auch Fett und Vitamine, die gerade nicht benötigt werden. Aus Eiweißbausteinen produziert sie wichtige Eiweiße. Dazu gehören Gerinnungsfaktoren, die unverzichtbar sind, um Blutungen zu stoppen. Wenn fremde Eiweiße in den Körper gelangen, macht sie den Körper damit vertraut und das Abwehrsystem kann sich darauf einstellen, Immunreaktionen unterbleiben.
Kaffeekonsum
Britische Forscher haben festgestellt, dass Kaffee das Risiko einer chronischen Lebererkrankung deutlich senkt. Lesen Sie dazu auch: Kaffee – Harvard-Studie zeigt, welche Art der Zubereitung am gesündesten ist.
Bild oben ©2021 Pixabay
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