Krötenwanderung: Zwischen Februar und Mai begeben sich Frösche und Kröten auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern.
Zweimal im Jahr begeben sich in Deutschland heimische Frösche und Kröten auf Wanderschaft. Nachdem sie den Winter meist in frostfreien Verstecken überdauert haben, machen sie sich im Frühjahr zwischen Mitte Februar und Anfang Mai auf den Weg. Fast immer mit dem gleichen Ziel: das Laichgewässer, dem die Amphibien einst selbst entstiegen sind. Dort treffen sie nach der Krötenwanderung auf ihre Artgenossen und pflanzen sich fort. Einige unter ihnen, wie der Grasfrosch, gehen bereits mit dem auslaufenden Winter und den damit verbundenen ersten frostfreien Nächten auf Tour, andere warten auf deutlich höhere Temperaturen im zeitigen Frühjahr.
Wer wandert?
Sandra Honigs, Stellvertretende Direktorin und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf, erklärt, dass dabei die relativ häufig vorkommende Erdkröte die sogenannten Krötenwanderungen dominiere. Sie legt dabei oft weite Strecken von mehreren hundert Metern und in Einzelfällen sogar bis zu drei Kilometern zurück. Der Europäische Laubfrosch hingegen sei in Deutschland selten geworden. Vor allem in den westlichen Bundesländern seien seine einstigen Lebensräume durch Straßen, einseitig genutzte Kulturlandschaften und die Trockenlegung von Kleingewässern nahezu völlig verschwunden. In Gegenden, wo der Europäische Laubfrosch noch vorkommt, könnte auch er im Frühjahr auf Straßen und Wegen unterwegs sein.
Jeder kann helfen
Heutzutage müssen Amphibien immer häufiger auch Straßen überqueren, oft zu einem hohen Preis: Alljährlich bezahlen unzählige Amphibien die Wanderung mit ihrem Leben. Unüberwindbare Barrieren wie hohe Bordsteinkanten und Gebäude machen den Tieren ebenso zu schaffen, wie Gullys oder ausweglose Sackgassen. Dabei kann jeder mithelfen, die Tiere zu schützen.
Hinweisschilder beachten
Hinweisschilder machen auf Wegen und Straßen auf die Wanderungen aufmerksam. Wer die Geschwindigkeit beim Autofahren vor allem in der Dämmerung und nachts anpasst, kann die Amphibien auf der Straße frühzeitig erkennen und bestenfalls um sie herumfahren. Daneben bieten viele örtliche Umweltvereine Interessierten die Möglichkeit, aktiv am Amphibienschutz teilzunehmen – zum Beispiel durch das Anlegen und Pflegen von Krötenzäunen.
Foto oben ©2024 Shutterstock
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