Auf dem Bau, in Reinigungsunternehmen, in der Gastronomie: Besonders in schlecht bezahlten Berufen werden immer wieder Fälle von Schwarzarbeit aufgedeckt.
Pressemitteilung, SPD
Bündnis gegen Armut beschlossen
(24.03.2023) Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 23. März 2023 auf Initiative der Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und Volt die Gründung eines Bündnisses gegen Armut beschlossen. Dieses soll, unter Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteure wie Kirchen, Sozialverbänden und Gewerkschaften, ergänzend zum Bündnis gegen Kinder- und Jugendarmut, den betroffenen Menschen umfassende Beratung und Unterstützung anbieten.
In Deutschland hat die Zahl einkommensarmer Menschen laut Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands im Jahr 2021 einen historischen Höchststand erreicht. Armut ist jung, alleinerziehend, kinderreich und im Alter mehrheitlich weiblich. Armut hat Auswirkungen darauf, wie junge Menschen aufwachsen und welche Möglichkeiten sie im Leben haben, so Nadine Ruf, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Rathausfraktion, deshalb brauchen wir das Bündnis gegen Armut, um dafür zu sorgen, dass Menschen einen Weg aus der Armut finden und diese nicht an ihre Kinder weitervererben.
Aufmerksamkeit ohne Stigmatisierung
Das neue Bündnis soll eine Ergänzung zum bereits bestehenden Bündnis gegen Kinder- und Jugendarmut darstellen, welches sich schon seit mehreren Jahren in diesem Bereich engagiert und unterstützt die vielfältigen Angebote, die es seitens der Stadt und freier bestehender Träger gibt.
Altersarmut ernst nehmen
Das Problem der Altersarmut wird hierbei in den nächsten Jahren immer stärker in den Fokus rücken. Der demographische Wandel schreitet voran und es scheiden immer mehr Menschen altersbedingt aus der Erwerbsarbeit aus, welche mit der vorhandenen Rente nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Das betrifft vor allem Frauen, welche aufgrund niedriger Löhne, prekärer Beschäftigung und Teilzeitarbeit im Durchschnitt niedrigere Renteneinkommen haben als Männer, so Ruf weiter. Deshalb sollen die Angebote und Leistungen der offenen Altenarbeit und der Beratungsstellen für selbständiges Leben im Alter mit Blick auf die demographische Entwicklung überprüft und ausgebaut werden, um die Folgen von Altersarmut zu mildern und Barrieren bei der Inanspruchnahme von Angeboten und Diensten zu mindern. Im Zuge dessen soll außerdem ein Konzept für Langzeitbeziehende im SGB II und XII zur Förderung sozio-kultureller Teilhabe entwickelt werden.
Ungleiches muss auch ungleich behandelt werden
Besonders wichtig ist der SPD der beschlossene Sozial- und Partizipationsindex. Dieser soll dafür sorgen, dass die sozialen Einrichtungen, Kindertagesstätten und insbesondere Schulen in Quartieren mit hohen Armutsquoten und Bedarfslagen mit den nötigen Personal- und Finanzressourcen ausgestattet sind, damit dort besondere Förderangebote wie Lernunterstützung, Sprachförderung, kulturelle, musische und kreative Bildungsangebote durchgeführt werden können. Der Grundstein für Chancengleichheit wird in den Kitas und Schulen gelegt, dafür möchten wir mit diesem Index sorgen, so Ruf abschließend.
Foto oben ©2023 Pixabay
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