Drei Monate wurde der Fußgängerverkehr in Bierstadt analysiert. Die Ergebnisse werden jetzt der Stadt übergeben. Gehandelt wird zeitnah?

Im Oktober bin es los. Eine kleine Gruppe von Bierstädtern hat sich einer Führung des Vereins Fuss angeschlossen um norwegische Verkehrspunkte zu begutachten und darüber zu diskutieren. Im Ortsbezirk war das der Startschuss, den Fußverkehr im Ortsbezirk zu fördern. Im Anschluss und der parallel dazu startete die Stadt online die Bürgerbeteiligung zur Verbesserung der Fußwege in Bierstadt. Auch die ist jetzt Geschichte. Zur Diskussion standen zwölf Verbesserungsvorschläge. Dazu wurden 123 Kommentare eingereicht.

„Mich ärgert diese Ecke fast täglich. – Da laufen viele Schulkinder und ich habe schon sehr oft Kinder halsbrecherisch die Straße überqueren sehen.“ – Kommentare 

Kaum ein Auto biegt so ab, dass es nicht über den Gehweg fährt. So oder ähnlich lauten die Kommentare im Internat aus dein.wiesbaden.de. Der Fachverband Fußverkehr Deutschland (FUSS e.V.) hatte wie oben beschrieben im Vorfeld Maßnahmenvorschläge zur Förderung des Fußverkehrs an ausgewählten Stellen im Bierstadt erarbeitet.

„Die hohe Beteiligung an dem Online-Verfahren freut mich und zeigt zugleich das hohe Interesse der Menschen in Bierstadt an einer Verbesserung für den Fußverkehr. Wir versuchen daher, möglichst schnell Lösungen umzusetzen.“ – Verkehrsdezernent Andreas Kowol.

Die ortskundigen Bürger wünschten sich am häufigsten Geschwindigkeitsreduzierungen. Insbesondere in den Abendstunden und an Wochenenden werde zu schnell gefahren, vor allem in der Poststraße, Venatorstraße und Schultheißstraße. Aus den Kommentaren wird deutlich, dass in dem von FUSS e.V. untersuchten Ortsteil vor allem die Sicherheit der verletzlichsten Verkehrsteilnehmer verbessert werden muss: Egal ob mit Kindern an der Hand, im Buggy oder auch alleine, es ist einfach gefährlich. Unsere Tochter kann deswegen leider ihren Schulweg nicht ganz alleine laufen – schildert eine Mutter ihre täglichen Wege in Bierstadt.

Für und Wider

Die von FUSS e.V. erarbeiteten Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der Situation für den Fußverkehr ernteten breiten Zuspruch. Die meisten Hinweise gab es zur Schultheißstraße in dem Abschnitt zwischen Langfeldstraße und Brühlstraße. Viele zustimmende Kommentare erhielten die Vorschläge zum Abschnitt der Poststraße zwischen Sandbachstraße und Kirchbornstraße.

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Widerspruch gab es hingegen von nur einer Person gegen die vorgeschlagene Verbreiterung der Gehwege und dem damit einhergehenden Wegfall von voraussichtlich fünf Stellplätzen in der Poststraße. Letzteres wäre allerdings unumgänglich, will man in der schmalen Poststraße die viel zu engen Gehwege auch nur annähernd in Richtung der durch Richtlinien vorgegebenen Mindestbreite von 2,50 Metern erweitern.

Parteiengespräch auf der Straße

Die FUSS e.V. rechnet damit, dass mit einem attraktiven Gehweg auch mehr Kunden die anliegenden Geschäfte besuchen würden. und die Attraktivität der Poststraße deutlich gewinne. Bislang müssen sich begegnende Passanten regelmäßig ausweichen, indem sie die Fahrbahn mit benutzen. Dass dies in dieser auch für den Fußverkehr wichtigen und für den Ortsteil zentralen Straße so nicht bleiben kann, war eindeutiger Konsens bei dem Parteiengespräch im Oktober auf dem Bürgersteig.

Projektbericht

Die Vertreter der verschiedenen Fraktionen sind sich darüber einig, dass das Thema nicht auf die lange bank geschoben werde, sondern schon bald konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation umgesetzt werden soll. Bis zum Sommer wird das allerdings noch dauern. Im März wird FUSS e.V. seinen Projektbericht samt Analyseergebnissen und Maßnahmenempfehlungen erst einmal offiziell an die Stadtverwaltung, die Stadtpolitik und den Ortsbeirat Bierstadt übergeben. Dann  liegt es Thema in städtischen Händen.

Fotos ©2022 Volker Watschounek

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Der Bericht wird dann auch auf der Webseite fussverkehrsstrategie.de zum Download zur Verfügung stehen.

 

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