Gedenken am 8. März: Das Wort Porajmos steht für den Völkermord an den Roma im Dritten Reich: ein trauriger Höhepunkt der Geschichte von Diskriminierung und Verfolgung. 

Seit 1992 erinnert an der Bahnhofstraße ein Denkmal an die Deportation Wiesbadener Sinti und Roma. Nachdem die Gedenkfeier 2020 Publikum stattfinden musste, findet sie am 8. März wieder mit Publikum statt. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Adam Strauß, Vorsitzender des Hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma, gedenken am Mahnmal den Opfern des Nationalsozialismus.

Gedenken, kurz gefasst

Gedenkfeier – für die vertriebenen Sinti und Roma
Wann: Dienstag, 8. März 2022, 16:00 Uhr
Wo: Mahnmal, Bahnhofstraße, Geschwister-Stock-Platz 1, 65185 Wiesbaden (Weg / Anfahrt planen!)

Im März 1943 wurden aus Wiesbaden 119 Sinti deportiert. Doch auch aus vielen anderen Städten Hessens und Deutschlands fanden in diesem Monat Deportationen in die Vernichtungslager statt. Vom Neugeborenen bis zum Greis wurden alle Sinti und Roma verschleppt, zur Zwangsarbeit gezwungen oder direkt in die Gaskammern geschickt. Alle unsere Menschen sollten damals vernichtet werden, obwohl diese zuvor Teil der deutschen und europäischen Gesellschaft gewesen waren, erinnert Adam Strauß. Über 600 Jahre dauert die Geschichte von uns Sinti in Deutschland bereits. Die Sinti und Roma haben die deutsche Musik- und Kulturgeschichte mit geprägt. All das sollte ausgelöscht werden. Damit das nicht geschieht, ist Gedenken wichtig. Es ist wichtig zu sehen, was damals möglich war und wie es dazu kommen konnte. Ebenso wichtig ist es aber auch zu zeigen: Das Sinais und Romas in unserer Gesellschaft leben, dass sie ein Teil dieser Gesellschaft bleiben.

„Seit 1992 steht in der Bahnhofstraße ein Mahnmal, das dauerhaft an die Deportation von 119 Wiesbadener Sinti in das Konzentrationslager Auschwitz und an den Völkermord der Nazis an Sinti und Roma erinnert. Diesem wichtigen Mahnmal ist mehr Wahrnehmung durch die Stadtgesellschaft zu wünschen.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende

Gerade heute, zwei Jahren nach der schrecklichen Bluttat von Hanau, erscheint es Gert-Uwe Mende besonders wichtig, der Öffentlichkeit den immer noch wenig wahrgenommen Teil des Rassenwahns der Nazis eindringlich ins Gedächtnis zu rufen. Ein Wahn, der dieser damals wie heute gesellschaftlich so benachteiligten Volksgruppe widerfahren ist. Das Gedenken an die Deportation Wiesbadener Sinti im Jahr 1943 ist fester Bestandteil der Erinnerungskultur in Wiesbaden.

Pandemiebedingt gilt nach wie vor die Pflicht zum Tragen einer Maske.

Archivfoto ©2018 Volker Watschounek

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Die offizielle Internetseite des Landesverbands Deutscher Sinti & Roma finden unter sinti-roma-hessen.de.

 

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