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Sportlegenden auf dem Bahnhofsvorplatz

Jüdische Stars im deutschen Sport

Als Nationalspieler, Welt- oder Europameister, als Olympiasieger oder Rekordhalter zählten jüdische Sportler zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit. Vom 22. Mai an erinnert die Wanderausstellung auf dem Bahnhofsvorplatz

Volker Watschounek 3 Jahren vor 0

Sie galten als Idole, wurden als Stars gefeiert. Nur weil sie Juden waren, wurden sie dann im NS-Staat ausgegrenzt, entrechtet, zur Flucht gedrängt oder ermordet.

Was steht denn da? Im Rahmen einer Wanderausstellung sind vom vom 22. Mai bis 20. Juni vor dem Wiesbadener Hauptbahnhof 17 deutsch-jüdische Persönlichkeiten, die als Nationalspieler, Welt- und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit zählten. Darunter sind mit Helene Mayer und Nelly Neppach auch zwei herausragende hessische Spitzensportlerinnen jener Zeit.

„Für Hass und Hetze ist in Hessen kein Platz. Wir alle sind in diesen Tagen mehr denn je aufgefordert, Antisemitismus entschieden entgegenzutreten und wachsam gegenüber antisemitischen Tendenzen in unserer Gesellschaft zu sein. Um diese Wachsamkeit präsent zu halten, unterstützt die Hessische Landesregierung und ich persönlich diese Wanderausstellung.“ – Staatsminister Peter Beuth

Die Wanderausstellung führe in einem sehr konkreten Lebensbereich allen Besuchern eindringlich vor Augen, welch fürchterliche Schicksale jüdische Spitzensportler im Nationalsozialismus haben erleiden mussten. Es sei unsere Aufgabe diese Erinnerungen mahnend wach zu halten und gleichzeitig den Bürgern leicht zugänglich zu machen. Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/englisch) und über QR-Codes mit einer Online-Ausstellung verknüpft, auf der ergänzende Texte, Fotos und Filme ausführlich die jüdische Geschichte des deutschen Sports dokumentieren.

„Die Ausstellung ist gerade hier am Wiesbadener Hauptbahnhof, dem zentralen Eintrittstor zur Landeshauptstadt, ein wichtiges Zeichen gegen Antisemitismus.“ – Staatsminister Peter Beuth.

Hessen begegnet Antisemitismus mit einer ganzheitlichen und breit aufgestellten Extremismus-Prävention. Mit dem Landesprogramm Hessen – aktiv für Demokratie und gegen Extremismus stehen in Hessen mit insgesamt 10,1 Millionen Euro für die Demokratieförderung und Extremismusprävention der mit Abstand größte Etat aller Zeiten zur Verfügung.  In der Antisemitismusprävention kam und kommt den von der zivilgesellschaftlichen Trägerlandschaft konzipierten und umgesetzten Projekten eine wichtige Bedeutung zu. Gefördert werden seitens des Hessischen Innenministeriums eine Vielzahl von Maßnahmen durch das Landesprogramm, das vom Hessischen Informations- und Kompetenzzentrum gegen Extremismus (HKE) koordiniert wird. Das Landesprogramm existiert seit 2015 und bündelt seither alle Programme zur Bekämpfung des Antisemitismus. Die Fördermittel für Projekte des Landesprogramms wurden in den letzten Jahren deutlich erhöht.

Die Botschaft der Hessischen Landesregierung ist unmissverständlich: Wer im Internet Hass und Hetze verbreitet, muss mit Konsequenzen rechnen.

Helene Mayer (rechts) bei der Siegerehrung 1936 gemeinsam mit Ellen Preis (links) und Ilona Elek (Mitte) ©2021 Autor unbekannt - Gemeinfrei

Helene Mayer (rechts) bei der Siegerehrung 1936 gemeinsam mit Ellen Preis (links) und Ilona Elek (Mitte) Von Autor unbekannt – Gemeinfrei

Um die Schwerpunktsetzung der Landesregierung im Bereich Antisemitismus zu verstetigen und zu bündeln, wurde mit Beginn der zweiten Förderperiode des Landesprogramms (2020 bis 2024) eine eigene Fördersäule (Säule E) ausgewiesen. Mit den Arbeiten zur Konzeption der zweiten Förderperiode und damit auch zur Implementierung der Säule E (Antisemitismus) wurde bereits in der zweiten Jahreshälfte 2018 begonnen. Insgesamt sind derzeit elf Projekte konkret gegen Antisemitismus aktiv. Darüber hinaus widmen sich zahlreiche allgemein demokratiefördernde Projekte der Antisemitismusprävention.

Wer Opfer von Hassbotschaften wird, kann sich an die Experten wenden. Jede Meldung wird sorgfältig geprüft und die Bürgerinnen und Bürger bekommen stets eine Rückmeldung.

In Absprache mit dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen e. V. sowie dem Beauftragten der Hessischen Landesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Herrn Uwe Becker, wurde die Ansiedlung einer Hessischen Meldestelle für antisemitisch motivierte Vorfälle beim Demokratiezentrum Hessen beschlossen. Beim Demokratiezentrum als Fach-, Koordinierungs- und Geschäftsstelle des Beratungsnetzwerk Hessens wird diese Meldestelle derzeit mit zusätzlichem Personal, das sich aus Sozial- und Geisteswissenschaftlern mit entsprechender Expertise im Phänomenbereich Antisemitismus zusammensetzt, aufgebaut. Für den Betrieb werden über die Förderung rund 150000 Euro jährlich zur Verfügung gestellt. Die Errichtung der Meldestelle leistet einen nachhaltigen und wichtigen Beitrag, Antisemitismus als Phänomen noch sichtbarer zu machen und gezielter dagegen vorgehen zu können.

Die Meldestelle fügt sich in das Aktionsprogramm der Landesregierung ein und ergänzt zugleich auch die umfangreichen Maßnahmen, die wir seit dem Mord an Dr. Lübcke mit unseren Sicherheitsbehörden eingeleitet haben, um Extremismus in Hessen noch ganzheitlicher zu bekämpfen.

Die Hessische Landesregierung hat nach dem Mord an Walter Lübcke mit dem Aktionsprogramm Hessen gegen Hetze eine Vielzahl an Maßnahmen gegen Hass-Postings angestoßen. Mit der Meldestelle hessengegenhetze.de beim Hessen Cyber Competence Center (Hessen3C) wurde ein Weg geschaffen, dass bereits sehr niedrigschwellig Hinweise über zum Beispiel rassistische Äußerungen im Internet den Sicherheitsbehörden – Polizei, Verfassungsschutz und Justiz – gemeldet werden können. Seitdem die Meldestelle Mitte Januar ihre Arbeit aufgenommen hat, wurden mehr als 1300 Meldungen von den Experten des Hessen3C geprüft. Nach der ersten Bewertung durch die Meldestelle erfüllten mehr als 350 einschlägige Straftatbestände und wurden an die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) weitergegeben.

Fußballer Gottfried Fuchs ©2021 Wikipedia gemeinfrei

Fuchs spielte als Stürmer für den Düsseldorfer SC 99 in der deutschen Meisterschaft 1907 und danach, wesentlich erfolgreicher, für den Karlsruher FV. ©2021 Wikipedia gemeinfrei

Landeszuwendung

Anlässlich der Eröffnung der Wanderausstellung Zwischen Erfolg und Verfolgung. Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach hat Staatsminister Peter Beuth eine Landeszuwendung in Höhe von 6000 Euro übergeben und zu höchster Wachsamkeit gegenüber Antisemitismus, Hass und Hetze aufgerufen.

Foto oben ©2021 Wikipedia, Autor unbekannt Gemeinfrei

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Die offizielle Internetseite zu der Ausstellung finden Sie unter www.juedische-sportstars.de.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.