Für GPS-Tracker gibt viele Einsatzgebiete. Sie können Autos lokalisieren, verlorene Haustiere wiederfinden, – aber auch helfen Menschen wiederzufinden. Stichwort: Hinlauftendenz.
Viele Bewohner in stationären Pflegeeinrichtungen leiden an Demenzerkrankungen, bei denen sich unter anderem ein gesteigertes Bewegungs- und Laufbedürfnis zeigt. In Verbindung mit Orientierungsstörungen führt das unter Umständen zu gefährlichen Situationen, in denen Betroffene Einrichtungen verlassen und den Weg nicht zurückfinden. Hinlauftendenz nennen das den Part des Weglaufens.
Hinlauftendenz
Die Polizei Westhessen stellt seit Wochen eine steigende Zahl von Vermisstenfällen fest, bei denen Personen mit sogenannter Hinlauftendenz als vermisst gemeldet werden. Die Suche erfordert einen erheblichen personellen und technischen Aufwand, der nicht immer erfolgreich ist. Besonders im Hochsommer und Winter besteht die Gefahr lebensbedrohlicher Situationen aufgrund von Erschöpfungszuständen, Flüssigkeitsmangel oder Unterkühlung.
Um dem Risiko von vermissten Personen mit sogenannter Hinlauftedenz vorzubeugen, haben das Polizeipräsidium Westhessen und die Hessischen Ämter für Versorgung und Soziales Wiesbaden und Frankfurt (hier: Aufgabengebiet „Betreuungs- und Pflegeaufsicht“) in fünf Veranstaltungen Fach- und Leitungskräfte von stationären Pflegeeinrichtungen darüber informiert, welche präventiven Maßnahmen zum Schutz von Menschen mit Demenz und erhöhtem Bewegungsbedürfnis bei gleichzeitiger Orientierungsstörung ergriffen werden können.
GPS-basierte Personenortungssysteme
Dazu gehören zum einen eine fachgerechte Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz, die eine angemessene Gesprächsführung, Betreuung und Beschäftigung innerhalb der Einrichtung umfasst. Es ist jedoch auch erforderlich, dem Bedürfnis nach Bewegung Rechnung zu tragen und hierbei Unterstützung zu leisten. Wichtige technische Hilfsmittel bei der Ermöglichung von Bewegung – auch bei vorliegender Demenzerkrankung – stellen GPS-basierte Personenortungssysteme dar. Diese ermöglichen es, Personen, die die Einrichtung verlassen und sich außerhalb bewegen, bei Bedarf wiederzufinden, wenn diese nicht allein zurückfinden
Notfallkarte
Im Rahmen der Schulung wurde auch die Mitarbeit der Einrichtungen betont. Sie sollten in der Lage sein, in einem Notfall wichtige Informationen über die vermisste Person (Foto, mögliche Ziele, individuelle Besonderheiten) schnell und am besten digital zur Verfügung zu stellen, um damit die Polizei zu unterstützen. Hierfür wurde das Dokument Notfallkarte vorgestellt, welche erforderliche Daten digital vorhält. Die Betreuungs- und Pflegeaufsicht empfahl den Einrichtungen, diese relevanten Daten in die vorhandenen digitalen Dokumentationssysteme einzupflegen, um sie bei Bedarf rasch bereitzustellen.
Bild oben ©2022 Pixabay
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