Wiesbaden ist ein Turnier der besonderen Art, das es so sonst nirgendwo gibt. Die zentrale Lage, der herrliche Park mit dem Schloss im Hintergrund unterstreichen die Einmaligkeit.
Er gehört schon fast so auf die Nennliste vom LONGINES Pfingstturnier Wiesbaden wie die grünen Halsbandsittiche in den Schlosspark: der dreimalige Vielseitigkeits-Olympiasieger Michael Jung. Und natürlich: Auch für dieses Jahr hat sich der Multi-Champion wieder für die internationale Vier-Sterne-Prüfung in der hessischen Landeshauptstadt angekündigt.
Der sechste Streich?
Fünfmal hat Jung bereits die Vielseitigkeit, den Preis der Familie Prof. Heicke, gewonnen: 2009 mit Sam, mit dem er 2012 und 2016 alle drei olympischen Goldmedaillen gewann. 2010 und 2011 hieß sein Wiesbadener Siegpartner River of Joy, 2014 war es Ricona und zuletzt dominierte Jung 2019 im Sattel von Star Connection. Den Hannoveraner hatte er fünf Jahre zuvor zum WM-Titel bei den jungen Vielseitigkeitspferden geritten.
Reitmeisterin im Viereck
Aber es gibt noch jemanden, der bereits fünfmal in Wiesbaden siegreich war: Reitmeisterin Ingrid Klimke. Und auch sie steht wieder auf der Nennliste. 1999 hat Klimke ihren ersten Wiesbaden-Sieg mit Windfall gefeiert, 2012 und 2013 waren es Tabasco und Escada, mit der sie EM- und WM-Teamgold gefeiert hat, und 2016 und 2018 saß die 54-Jährige auf Hale Bob. ‚Bobby‘, mit dem sie Medaillen bei Weltreiterspielen und Olympischen Spielen sammelte, bei vier Europameisterschaften dabei war und ihre Laufbahn unter anderem mit EM-Doppelgold 2019 krönte.
Wiesbadener Multisieger
Diese beiden Wiesbadener Multisieger treffen in diesem Jahr auf eine Reiterin, die 2021 Geschichte geschrieben hat: Julia Krajewski, die erste Frau, die Einzel-Gold bei Olympischen Spielen in der Vielseitigkeit gewann. Und auch sie kennt das Gefühl des Siegens im Biebricher Schlosspark: 2015 führte sie die Ehrenrunde im Sattel von Samourai du Thot an, mit dem sie 2016 zum Olympia-Team in Rio de Janeiro gehörte.
„Ich hatte in Wiesbaden viele sehr schöne Erlebnisse und immer unheimlich viel Spaß im Gelände. Die Atmosphäre ist super.“ – Peter Thomsen, Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter
Der Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter, Peter Thomsen, reist zum ersten Mal in diesem Amt nach Wiesbaden, erst vor einem halben Jahr hat er die Aufgabe von Hans Melzer übernommen. Trotzdem: den Schlosspark und die Vielseitigkeit kennt er gut, viele Male war der zweifache Team-Olympiasieger dort selbst am Start: Weil die Vielseitigkeit beim Pfingstturnier in ein riesiges Event mit Dressur und Springen auf sehr hohem Niveau verknüpft ist, hat es für uns Championatscharakter – wie Aachen, Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele, erklärt Thomsen voller Überzeugung.
„Ich unterstütze schon seit vielen Jahren die U25-Reiter in der Vielseitigkeit. Die jungen Leute haben lange keine Perspektive gesehen, wenn sie den Sprung ins Senioren-Lager schaffen wollten. Mit dem U25-Förderpreis Vielseitigkeit haben wir hier Perspektiven geschaffen.“ – Prof. Dr. Bernd Heicke
Tradition hat in Wiesbaden schon die Verknüpfung der internationalen Vier-Sterne-Prüfung mit der Wertungsprüfung für den ‚U25-Förderpreis Vielseitigkeit‘. Eine Tradition, die nicht zuletzt auf den Sponsor dieser Prüfung, Prof. Dr. Bernd Heicke, zurückläuft.
Archivfoto oben – Micheal Jung ©2022 Tom Hartig
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Die Seite des Internationalen Pfingstturnier Wiesbaden finden Sie unter www.pfingstturnier.org.