Im 19. Jahrhundert wuchs unter den russischen Migranten das Bedürfnis nach einer eigenen Begräbnisstätte. Zuerst entstand die russische Kapelle, 1856 der Friedhof auf dem Neroberg.
Europa zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Adel war überall auf der Suche nach heiratswilligen Männern. Nicht weniger als fünf Großfürstinnen galt es zu verheiraten. Russlands Blicke fielen auch nach Deutschland, genau genommen und auf den damals 26-jährigen Nassauer Adolf.
Stadtführung, kurz gefasst
Entdeckungstour – Russischer Friedhof und griechische Kapelle
Wann: Sonntag, 8. Mai 2022, 14:00 Uhr, 2 Stunden
Wo: Russischer Friedhof. Neroberg
Treffpunkt: Vorplatz der Russischen Kirche auf dem Neroberg
Teilnahme: 11,50 EuroTickets sind vor Ort erhältlich, Reservierung gerne unter 0611 / 507427 oder Email info(at)kultour-und-mehr.de
Er war der letzte Landesherr des Herzogtums Nassau und begründete als Großherzog von Luxemburg und galt seinerzeit als gute gute Wahl. Das sah auch die russische Zarenfamilie so. Am 31. Januar 1844 heiratete der 27-Jährige in St. Petersburg die zehn Jahre jüngere russische Großfürstin Elisabeth Michaelowna. Nach der Vermählung blieb das Paar kurze Zeit in Russland – übersiedelte aber in ihre Residenz nach Biebrich am Rhein. Kaum ein Jahr später starb die junge Herzogin bei der Geburt ihres ersten Kindes.
Russisch-Orthodoxe Kirche
Das traurige Ereignis gab 1855 den Anlass auf Vorschlag von Großfürstin Charlotte von Württemberg, über den Dächern von Wiesbaden, die ersten goldenen Kuppeln einer russischen Kirche zu errichten. Schon bei der Einweihung wurde der Wunsch geäußert, dass bei der Kirche ein Friedhof angelegt werden solle, denn im Ausland zu sterben und nicht nach orthodoxer Sitte begraben zu werden, war für viele Russen ein unerträglicher Gedanke.
Russisch-orthodoxen Friedhof
Zunächst für 200 Gräber gedacht, musste der Friedhof mehrfach erweitert werden. Etwa ein Drittel der 800 Beisetzungen erfolgte vor 1917. Angehörige des Zarenhauses und des russischen Hochadels, Militärs, Diplomaten und Geistliche fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Nach der Revolution waren es hauptsächlich Emigranten, Exilrussen und „displaced persons“.
Foto oben ©2021 Rainer Niebergall
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