Während Deutschland friert, brütet gleichzeitig Südosteuropa unter Hitze. In Griechenland und der Türkei werden derzeit täglich Temperaturen von über 40 Grad Celsius gemessen.
Am Wochenende warm und sommerlich, zum Wochenstart kühl und herbstlich. Tatsächlich ist die aktuelle Wetterlage so ungewöhnlich kalt, dass man in Deutschland bis ins Jahr 2012 zurückgehen muss, um vergleichbare Werte zu finden. Mit Abweichungen von 1 bis 1,5 Grad Celsius unter dem langjährigen Mittel der Jahre 1991 bis 2020 ist der Juni 2024 deutlich kühler als üblich.
Zusammengefasst
Der Juni 2024 ist in Deutschland bisher deutlich kühler als üblich.
Die Ursache für die Junikälte ist ein großräumiges Tief über Nordwesteuropa.
Die aktuelle Wetterlage ist ein extremes Beispiel für Wettervariabilität, lässt sich aber nicht direkt auf den Klimawandel zurückführen.
Der Klimawandel führt langfristig zu einer Erwärmung der Erde und extremeren Wetterereignissen.
Langfristig werden die Sommer in Deutschland voraussichtlich wärmer und trockener.
Der Kontrast zu den letzten Jahren ist besonders stark: 2018 und 2019 lagen die Temperaturen im Juni im Durchschnitt 4 Grad Celsius höher als aktuell. Meteorologe Niklas Weise von WetterOnline erklärt die Ursache für die Junikälte mit einem großräumigen Tief über Nordwesteuropa, das sich hartnäckig hält. Dieses Tief sorgt dafür, dass kühle Luftmassen aus dem Norden nach Süden strömen und in weiten Teilen Europas für unterdurchschnittliche Temperaturen sorgen.
Ungewöhnlich kalt
Aktuell gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich die Wetterlage in Deutschland in naher Zukunft grundlegend ändern wird. Das Tief über Nordwesteuropa hält sich voraussichtlich weiterhin und sorgt für wechselhaftes und kühles Wetter mit viel Regen. Fazit: Der Juni 2024 zeigt sich bisher als ungewöhnlich kalter Monat. Zwar ist ein gewisses Maß an Wettervariabilität normal, die derzeitige Situation ist jedoch deutlich extremer als in den letzten Jahren.
Junikälte ein Zeichen für den Klimawandel?
Ob die aktuelle Junikälte ein konkretes Zeichen für den Klimawandel ist, lässt sich anhand einzelner Wetterereignisse nicht beurteilen. Der Klimawandel führt jedoch langfristig zu einer Erwärmung der Erde, was bedeutet, dass extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Starkregen häufiger und intensiver werden können.
Um die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wetter in Deutschland besser zu verstehen, sind langfristige Analysen und Datensätze notwendig. Trotz der aktuellen Junikälte: Langfristig gesehen deuten die Daten darauf hin, dass die Sommer in Deutschland wärmer und trockener werden.
Foto – Leuchtenden Nachtwolken ©2024 Shutterstock
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