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Altweibersommer, Martinsommer und ... ©2018 Volker Watschounek

Der Herbst 2018 brach viele Rekorde

Goldener Oktober und sonnenverwöhnter Martinsommer im November. Und wie nennt man den „Sommer“ mit Temperaturen von jenseits 10 Grad Plus im Dezember? Was die Herzen der breiten Masse freut, ist das Leid der Winzer und Landwirte – obzwar, so spät gelesen wird selten.

Redaktion 6 Jahren vor 0

Deutlich zu warm, viel zu trocken und sonnenscheinreiche – so lässt sich der Herbst 2018 am besten beschreiben. Auf den heißen Spätsommer kam der ausgeprägte Altweibersommer.

Den Altweibersommer kennt man noch, den markanten Martinsommer im November jetzt wieder. Kältere oder feuchtere Abschnitte blieben selten und waren kurz. So kam es vielerorts hessenweit in vielen Ortschaften zu neuen Herbstrekorden. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Warm bis in den November

Mit 10,4 Grad Celsius (°C) lag der Temperaturdurchschnitt im Herbst um 1,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,4 Grad. Der Temperaturverlauf folgte scheinbar einem Muster: Zur Monatsmitte herrschten ausgeprägte Wärmeperioden, zum Ende des Monats wurde es kühler. So war der bundesweit heißeste Herbsttag der 18. September, mit je 33,1 °C in Pabstorf, bei Magdeburg, sowie in Köln-Wahn, wo der bisherige Höchstwert aus dem Jahre 2013 übertroffen wurde. Bis Mitte Oktober konnte man bei Spitzenwerten von 29 °C vielerorts nochmals eine ganze Reihe von Sommertagen zählen und selbst in den ersten beiden Novemberwochen kletterte das Quecksilber häufig über die Marke von 20 °C. Den bundesweit tiefsten Wert meldete Dippoldiswalde-Reinberg am 28. November mit -10,3 °C.

Rekord-Trockenheit auch im Herbst

Der Herbst 2018 erreichte mit gut 95 Litern pro Quadratmeter (l/m²) lediglich 51 Prozent seines Solls von 183 l/m². Nur in den Jahren 1953, 1959 und 1908 war der Herbst  mit 84, 91 und 95 l/m² noch trockener. Schaut man sich aber Sommer und Herbst zusammen an, so war es seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881 noch nie zuvor so lange so trocken: Über die gesamte Fläche Deutschlands gemittelt fielen von Juni bis November 2018 lediglich etwa 225 Liter auf jeden Quadratmeter. Im Vergleich mit früheren Jahren folgt erst weit dahinter das Jahr 1911 mit 268 l/m². In Sachsen-Anhalt kamen teilweise sogar nur rund 90 l/m² zustande. Im Herbst waren die Gebiete nördlich von Berlin mit örtlich weniger als 40 l/m² am trockensten. Bundesweit purzelten reihenweise Stationsrekorde. Begonnen hatte die Trockenheit bereits mit dem Februar. Die zuletzt extreme Dürre spiegelte sich eindrucksvoll im Niedrigwasser von Flüssen und Seen, die oft Rekordpegelstände erreichten. „Fabienne“ war am 23. September eines der wenigen Tiefdruckgebiete, das im Herbst den Weg nach Mitteleuropa fand. Aber sein Niederschlagsgebiet konnte den allgemeinen Wassermangel nicht lindern.

Zweitsonnigster Herbst

Der Herbst 2018 kam mit rund 440 Stunden auf 141 Prozent seines Solls von 311 Stunden und war damit der zweitsonnigste seit Beginn von Messungen. Es kam an vielen Messstellen des DWD zu neuen Rekorden. Im Herbst zeigte sich die Sonne im Südwesten mit gebietsweise über 520 Stunden am längsten. Relativ wenig Sonnenschein erhielt Schleswig-Holstein mit örtlich unter 340 Stunden. Insgesamt schien auch im Halbjahr Sommer/Herbst nie zuvor die Sonne häufiger.

Das Wetter in Hessen und Rheinland Pfalz

In Hessen lag die mittlere Temperatur bei 10,2 °C (8,6 °C), der Niederschlag bei gut 90 l/m² (188 l/m²) und der Sonnenschein mit
über 420 Stunden bei 148 Prozent seines Solls (285 Stunden). Der DWD registrierte zahlreiche neue Rekorde. Am 23. September fegte das Sturmtief „Fabienne“ über Südhessen hinweg und verursachte besonders im Raum Darmstadt enorme Schäden.

Blick über den Rhein

Im Herbst 2018 registrierten die Wetterexperten für Rheinland-Pfalz 10,6 °C (8,9 °C) und etwa 100 l/m² (199 l/m²). Der  Sonnenschein erreichte mit rund 465 Stunden 150 Prozent des Solls  (308 Stunden). Viele Stationen meldeten neue Rekorde. Das extreme  Niedrigwasser des Rheins machte es möglich, dass der Mäuseturm auf seiner Flussinsel bei Bingen trockenen Fußes zu erreichen war.

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