In der Villa Clementine präsentierten junge Autoren beim George Konell Förderpreis beeindruckende Texte voller Mut, Fantasie und Ausdruckskraft.
Am Mittwoch, den 19. November 2025, verwandelte die Villa Clementine ihre Räume in ein Zentrum literarischer Spannung. Die Verleihung des George Konell Förderpreises brachte Wiesbadens junge Schreibenden zusammen und ließ ihre Texte, begleitet von Musik, lebendig werden. Bereits der Auftakt setzte ein Statement: Aaron Yarar, Schüler der Wiesbadener Musikschule, interpretierte am Klavier Hymans „Ivory Stories“ mit konzentrierter Virtuosität. Seine Melodien öffneten den Raum für Neugier, Mut und die Kraft der Worte.
Worte, die Mut fordern
Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl begrüßte die Gäste und hob hervor, dass Literatur nicht nur erzählt, sondern erschafft. „Jede Geschichte, die ich erschaffe, erschafft mich“, zitierte er die Science-Fiction-Autorin Octavia Butler. Er würdigte den Mut der jungen Autorinnen und Autoren, persönliche Erfahrungen, Träume und Ängste in ihre Texte einfließen zu lassen.

Die Jury, vorgestellt von Ulrich Poessnecker, stieß auf eine breite thematische Palette: Träume, Druck, Liebe, gesellschaftliche Brüche. Insgesamt wurden 24 Texte von 13- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schülern aus Wiesbadener Schulen eingereicht. Viele hatten bereits an Schreibwerkstätten des Kulturamtes teilgenommen. Die Jury war beeindruckt von der sprachlichen Sicherheit, der Vielschichtigkeit der Themen und dem Mut der Nachwuchsautoren.
Anerkennungspreise: Geschichten, die berühren
Der erste Anerkennungspreis ging an Finn Grech Hellermann für einen Text, der den Alltag in einer Klinik aus multiperspektivischer Sicht beschreibt. Kurze, prägnante Sätze treffen auf harte Inhalte, schaffen aber Raum für Reflexion und Hoffnung.
Der zweite Anerkennungspreis wurde an Lea Weigand für ihr Gedicht „Ich wachse“ vergeben. Mit feinen Sprachbildern und rhythmischem Erzählen reflektiert der Text den Übergang vom Kindsein ins Erwachsenwerden und das Ringen um Selbstbestimmung.
Hauptpreis: Ellen Benner
Den Hauptpreis erhielt Ellen Benner für eine Geschichte, die sich mit Oberflächlichkeiten beschäftigt und dabei in die Tiefe geht. Die Autorin wirft Fragen auf, spricht problematische Themen an und nimmt dabei Verantwortung für ihr literarisches Ich wahr. Ihre Figur tastet sich suchend durch eine namenlose Stadt, reflektiert den Zustand der Welt und der Menschen, die sie bewohnen. Sprachbilder überraschen und berühren, während ein eigener literarischer Rhythmus den Text trägt. Die Jury lobte die Vielschichtigkeit, die formale Sicherheit und den bildhaften, sprachlichen Takt, der lange nachklingt. „Ich gratuliere Ellen Benner herzlich zum George Konell Förderpreis 2025“, sagte Dr. Schmehl und überreichte der Preisträgerin Urkunde und Blumen.

Musik und Atmosphäre
Zwischen den Preisvergaben sorgten Aaron Yarar und Julian Zehmer am Saxophon mit Dorhams „Blue Bossa“ für musikalische Momente, die den literarischen Fluss unterstrichen und den Abend rhythmisch gliederten.
Die Villa Clementine bot am Mittwochabend den passenden Rahmen: ein Ort, an dem junge Stimmen gehört werden, ihre Geschichten Resonanz finden und literarische Förderung spürbar wird. Die Vielfalt der Themen – von persönlichen Träumen über Coming-of-Age bis zu gesellschaftlichen Reflexionen – spiegelte die Generation, die ihre Welt beobachtet und in Worte fasst. Der George Konell Förderpreis machte diesen Abend zu einem Statement für Kreativität, Mut und literarische Neugier.
Foto – Preisverleihung, Dr. Hendrik Schmehl und ©2025 Georg Konell-Förderpreis
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