Hessen gedenkt 80 Jahre Auschwitz-Befreiung: Bildung, Prävention und Partnerschaften mit Israel prägen den Kampf gegen Antisemitismus.
Am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Dieser Tag mahnt uns, die Opfer des Holocaust zu ehren und die Verantwortung für das Erinnern an kommende Generationen weiterzugeben.
Hessen zeigt, wie durch Bildung, Dialog und Begegnung eine lebendige Erinnerungskulturentsteht.
Schlüssel im Kampf gegen Antisemitismus
Die Aufarbeitung des Holocaust war, ist und bleibt zentral für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Verantwortung gegenüber Israel, dem jüdischen Volk und unserer gemeinsamen Zukunft, betont
Armin Schwarz, Hessens Minister für Kultus, Bildung und Chancen. Der Gedenktag sei nicht nur ein historisches Ereignis, sondern ein Auftrag:
Schulen sollen Orte der Reflexion, der Wertevermittlung und des aktiven Engagements sein.
Schwarz fordert eine klare Haltung: Bildung sei der Hebel, um Antisemitismus, Intoleranz und Diskriminierung zu begegnen. Dazu setzt Hessen auf intensive Schulpartnerschaften mit Israel, Besuche von Gedenkstätten und persönliche Begegnungen mit Zeitzeug*innen. Besonders in den aktuellen gesellschaftspolitischen Spannungen sei dieser Ansatz unverzichtbar.
Partnerschaften stärken die Erinnerung
Kurz vor Weihnachten sprach Schwarz mit israelischen Jugendlichen aus Kibbuzen, die vom Hamas-Terrorangriff im Oktober 2023 betroffen waren. Ihre Besuche in Hessen hatten starke Impulse gesetzt. Ein Gegenbesuch des Ministers in Israel ist für dieses Jahr geplant.
Ziel sei es, junge Menschen nachhaltig zu sensibilisieren und die deutsch-israelische Freundschaft zu stärken. Unsere Verantwortung endet nicht an den Klassenzimmern. Wir müssen Schüler*innen befähigen, eine tolerante, respektvolle Gesellschaft
mitzugestalten, sagt Schwarz.
Prävention und Handlungskompetenz
Nach dem Terrorangriff auf Israel verstärkte das Kultusministerium seine Maßnahmen zur Antisemitismusprävention. Fortbildungen, Workshops und Beratungsangebote helfen Lehrkräften, sich schwierigen Themen zu stellen. Ein Projekt, das sich bewährt hat, ist
Antisemi-was? – eine Zusammenarbeit mit der Bildungsstätte Anne Frank, die speziell auf die Bedürfnisse von Schulen eingeht.
Ein weiterer Baustein ist das
Netzwerk-Lotsen Antisemitismus-/Extremismusprävention. Hier lernen Lehrkräfte, Konflikte zu erkennen und gezielt zu reagieren. Die jährliche Fortbildung in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem wurde trotz Herausforderungen fortgesetzt und bleibt ein zentraler Pfeiler.
Erinnern in Zeiten wachsender Herausforderungen
Die Befreiung von Auschwitz steht symbolisch für die Überwindung von Hass und Gewalt. Doch die gesellschaftlichen Herausforderungen wachsen. Antisemitismus zeigt sich zunehmend offen – ob in sozialen Medien, im Alltag oder durch internationale Konflikte. Die Aufgabe, Erinnerung lebendig zu halten, wird komplexer, aber auch wichtiger.
Es ist unsere Pflicht, die Geschichte des Holocaust als Mahnung zu bewahren und mit den Herausforderungen der Gegenwart zu verknüpfen, so Schwarz. Die Initiative, Antisemitismusprävention in Schulen zu stärken und die deutsch-israelischen Beziehungen auszubauen, zeigt, wie Geschichte und Zukunft verknüpft werden können.
Foto – Torgebäude des KZ Auschwitz-Birkenau ©2019 Von Bundesarchiv, B 285 Bild-04413 / Stanislaw Mucha / CC-BY-SA 3.0
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