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ver.di legt Wiesbaden lahm. Mitarbeiter aus vielen Bereichen streiken.

Streik legt viele Kitas lahm

Was sich in Fulda oder in Kassel gestern abzeichnete, erreichte am Donnerstagmorgen in Wiesbaden. Rund 900 städtische Angestellte aus allen Bereichen sind Streik-Aufruf von ver.di gefolgt. Besonders betroffen waren Wiesbadens Kitas.

Volker Watschounek 1 Jahr vor 0

Hunderte bei verschiedenen Streik-Aktionen in Wiesbaden. Die Gewerkschaft Verdi setzt ihre Warnstreik vor der nächsten Tarifrunde im öffentlichen Dienst fort.

Unverschämt. Bis heute hat die Arbeitgeberseite auf die Forderungen von ver.di nicht reagiert. Es liegt kein Angebot vor. Es gibt nichts zu verhandeln. In Hessen sind deshalb am Donnerstag die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst fortgesetzt worden. Waren am Mittwoch vor allem die Kommunen in Nord- und Mittelhessen auf der Straße um den Forderungen für rund 120000 Hessen Gewicht zu geben, sind die Streiks heute in Wiesbaden angekommen. Um 5:00 Uhr hat der erste Tisch vor den Toren des Betriebshof der Entsorgungsbetriebe (ELW)  im Unteren Zwerchweg in Biebrich gestanden. Bis zum Beginn der Kundgebung um 6:00 Uhr hatten sich rund 200 Mitarbeiter auf dem Parkplatz versammelt um Gewerkschaftssekretär Marcel Schmelz nach seiner deutlichen Ansprache zuzustimmen. Die Zahl der Streikenden vor den Toren der ELW habe seine Erwartungen deutlich übertroffen, sagte er uns zwei Stunden später, beim nächsten Treffen in den Reisinger Anlagen. Sogar Mitarbeiter von ESWE Versorgung waren mit dabei. Soweit bekannt, ist es durch den Streik und in Einzelfällen durch den Ausfall der Müllabfuhr zu keinen Unannehmlichkeiten gekommen.

Zweiter Streich, Reisinger Anlage

Waren am Morgen die insbesondere die Mitarbeiter der ELW angesprochen, haben sich drei Stunden später in den Reisinger Anlagen Mitarbeiter aus der Verwaltung und den städtischen Betrieben versammelt: darunter viele Angestellte der Stadtpolizei, Erzieher aus den Kindertagesstätten und zahlreiche Verwaltungsfachangestellte. Acht Kindertagesstätten blieben deshalb am Donnerstag geschlossen. Darunter etwas die Kita Wallufer Platz, die Kita Klaus Straße, die Kita Schlangenbader Straße oder die Kita Emser Straße. Nicht das es jetzt anderswo reibungsloser gelaufen ist: Der Kitalltag war durch die vielen Ausfälle vom Notbetrieb mit reduzierten Gruppenzahlen gezeichnet. Zusammen folgten rund 400 städtische Mitarbeiter dem Aufruf Gewerkschaftssekretär, sich der Demo durch über die Bahnhofstraße die Innenstadt  anzuschließen, um mit ihrem Streik auf dem Dern’schen Gelände in unmittelbarer Nähe zum Rathaus und Landtag ein Zeichen zu, und den Forderungen nach 10,5 Prozent mehr Geld – mindestens 500 Euro, und 200 Euro für die Auszubildenden in wirtschaftlich schweren Zeiten ein Nachdruck zu verleihen.

Dritter Streich, Naturfreundehaus Heidehäuschen

Keine 4 Kilometer weiter waren es um 6:00 Uhr am Morgen mehr als 200 Schwestern und Pflegekräften, die sich dem Streikaufruf von Ver.di angeschlossen hatten. Der komplette OP-Bereich der Helios Horst Schmidt Kliniken war still gelegt. In der Anästhesie lediglich eine Notbesetzung erreichbar und arbeitswillig. Gewerkschaftssekretärin Tanja Golder steht im Naturfreundehaus Heidehäuschen und hält den stationsübegreifenden Plan in den Händen. Sie erzählt, dass die Geschäftsführung sich nicht ans Streikrecht gehalten habe und im Vorfeld bewusst nicht notwendige OP-Termine eingeplant hätte. Den Streik vor Augen, wurde in allen OPs fröhlich weiter operiert. Den Vorschlag, einzelne Stationen in der Streikwoche zu schließen, habe die Geschäftsführung abgeschmettert. Mit Blick auf den Plan versichert Golder, dass alle Patienten gut versorgt seien und ergänzt, dass Stationen wie die Stroke Unit, die Dialyse, IMC, der Kreissall, die Pychatrie, die Intensiv- und Kinderintensivstation nicht bestreikt werden. Dass es für alle anderen Stationen eine Notdienstverordnung gebe, die einzelne davon bei genauer Betrachtung während des Streiks besser stelle, als im Regelbetrieb.

S-Service Partner und Naspa direkt Service Gmbh

Entgegen anderen Medienberichten gilt für Banken nicht der TVöD, – hat und konnte sich die Naspa nicht an dem Streik beteiligen. Die Prozesse im Filialbetrieb waren zu keiner Weise beeinträchtig. Gestreikt haben zwei Tochterunternehmen, die dem TVöD angeschlossen sind. Mit 30 Prozent der Belegschaft ist die Naspa direkt Service Gmbh zum ersten Mal dem ver.di Aufruf gefolgt. Die Kunden hätten davon wenig bis gar nichts mitbekommen, versichert ver.di-Gewerkschaftssekretär Armin SchmidtVielleicht etwas längere Wartezeiten. Das gilt auch für die Naspa-Angestellten, die am Donnerstag bei IT-Problemen über die Hotline nicht sofort einen Ansprechpartner gefunden haben, weil eben auch die S-Service Partner dem Streikaufruf gefolgt sind.

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Forderungen

ver.di fordert für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens 500 Euro. Auszubildende sollen 200 Euro mehr bekommen. In Hessen sind 120000 Beschäftigte betroffen.

Unter den Streikenden ist man vorbereitet. Gewerkschaftssekretär Schmidt hofft, dass das ganze keine Hängepartie wird. Und doch geht er davon aus, dass es mindestes drei Verhandlungsrunden werden. Ein schnelles Ende wäre für alle Beteiligten das Beste. Die Arbeitgeberseite solle sich doch bewegen und Endich ein Angebot präsentieren, über dass man Reden könne. Die Zeit arbeitet gegen sie.∆

Fotos oben ©2023 Volker Watschounek

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Die Internetseite des ver.di Bezirk Wiesbaden finden Sie unter wiesbaden.verdi.de.

 

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.