Mangelhaftes Profil, Alkohol am Steuer, lose Teile auf der Ladefläche, zu hohes Gesamtgewicht: ein Ausschnitt aus dem Ergebnis der Sicherheitswoche.
Update 16. November 2023
Am Mittwoch, 15. November, hat die Stadtpolizei Wiesbaden wieder in Zusammenarbeit mit der Landespolizei, dem Umweltamt und dem Zoll am Mittwoch Lieferwagen und kleinere LKWs kontrolliert. Im Fokus standen wie zuletzt die Ladungssicherung und möglicher Gefahrgut-Transport. Wie lassen die Ergebnisse aufhorchen.
Verstöße bei 28 überprüften Fahrzeugen
Insgesamt wurden 28 Fahrzeuge auf ihre Ladungssicherung und Gefahrgutbeförderung überprüft. Dabei stellten die Kontrolleure alarmierende 44 Fahrzeugmängel fest. Zusätzlich wurden 20 Verstöße gegen Ladungssicherungsvorschriften dokumentiert. Bei vier der überprüften Fahrzeuge waren die Mängel so erheblich, dass sie zur Begutachtung dem TÜV vorgestellt wurden. In einigen Fällen wurde sogar die Weiterfahrt untersagt, und ein Fahrzeug musste aufgrund seiner Mängel direkt durch den TÜV stillgelegt werden.
Breites Spektrum an Sicherheitsrisiken
Die Kontrolleure stießen wieder auf ein vielfältiges Spektrum an Sicherheitsrisiken, angefangen bei Fahrzeugmängeln bis hin zu unzureichender Ladungssicherung und dem Transport von Gefahrgut ohne die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen.
Winnrich Tischel, Leiter des Amtes für Straßenverkehr und Stadtpolizei, betonte besorgt: Wir sehen nach wie vor eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit auf den Straßen Wiesbadens in vielen der überprüften Fahrzeuge. Aus diesem Grund kündigte Tischel an, dass die Stadtpolizei die Sicherheitskontrollen weiterhin intensivieren und ausbauen wird, um derartige Verstöße nachhaltig zu bekämpfen.
Sicherheitswoche der Stadtpolizei
26. Oktober 2023. In der Zeit vom 16. bis zum 20. Oktober sind an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet bei Anhaltekontrollen 224 Fahrzeuge zu Ladungssicherung und Gefahrgütern kontrolliert worden. Der Fokus der Sicherheitswoche und Kontrollen lag hierbei auf Kleintransportern. Mit 143 Fällt bewegte sich die überwiegende Anzahl von Verstößen sich in den Bereichen der Ladungssicherung sowie auch Fahrzeugmängel (139 Fälle). Hinzu kamen unter anderem in 35 Fällen nicht mitgeführte oder gar nicht vorhandene Fahrzeugscheine oder Fahrerlaubnisse. In 26 Fällen wurde defekte Beleuchtung verzeichnet. In 21 Fällen lagen Verstöße im Bereich Gefahrgut vor.
Die gewachsene Zusammenarbeit hat sich bewährt. Ein großer Dank geht daher an alle Beteiligten für die tolle Kooperationsleistung
Andreas Kowol
Wie auch in der Vergangenheit wurde die Aktionswoche der Stadtpolizei unterstützt und begleitet durch zahlreiche Kollegen der Landespolizei und des Zolls, sowie durch Gefahrgutsachverständige und Gefahrgutexpertinnen beziehungsweise Gefahrengutexperten des Wiesbadener Umweltamtes. Der zuständige Dezernent, Andreas Kowol, betont das gute Miteinander der verschiedenen Behörden.
Insbesondere für Landespolizei und Zoll gab es in dieser Woche wieder viel zu tun. Neben der Beteiligung an den Regelkontrollen wurden vor Ort auch Personen ohne gültigen Aufenthaltstitel oder Arbeitserlaubnis angetroffen. In mehreren Fällen wurden Personen direkt vor Ort durch die Polizei festgenommen.
Uns geht es bei dieser Aktion vor allem darum, die ganz gefährlichen Fälle von der Straße zu holen und auch zu zeigen: Vorsicht, in Wiesbaden wird kontrolliert.
Winnrich Tischel
Als besonders bedenklich erwies sich ein Kleintransporter, der statt des zulässigen Gesamtgewichtes von 3,5 Tonnen insgesamt über 5,5 Tonnen aufwies. In einem anderen Fall waren die Reifen derart abgefahren, dass ein Profil kaum mehr erkennbar war. Bei einem am Dienstag in Kastel angehaltenen schrottreifen Kleintransporter musste die Weiterfahrt an Ort und Stelle untersagt werden. Das hier vorgefundene Schadensbild ließ auch erfahrene Stadtpolizisten betroffen zurück: So etwas haben viele von uns in ihrer langen Dienstzeit noch nicht gesehen, kommentierte ein mit dem Fall befasster Ordnungspolizeibeamter. Neben den zahlreichen Unfallschäden war die Hinterachse aus der Verankerung gerissen und drohte jederzeit gänzlich verloren zu gehen. Einen traurigen Höhepunkt stellte in dieser Woche bereits der erste Tag dar, an dem bereits gegen 8.30 Uhr ein Fahrer mit 1,95 Promille Alkoholgehalt aus dem Verkehr gezogen wurde.
Den Höhepunkt im positiven Sinne konnten die Kontrollkräfte ebenfalls am letzten Tag der Kontrolle feststellen: Beim Öffnen einer Ladefläche fanden die Beamten eine absolut mustergültige Ladungssicherung vor. Der Fahrer erklärte: Ich war am Dienstag schon in der Kontrolle. Da habt ihr mir so die Hölle heiß gemacht. Da hab‘ ich mir gedacht: Das passiert mir nicht mehr.
Die Sicherheitswoche hat nach Ansicht des Dezernenten Kowol erneut belegt, dass der Kontrolldruck hochgehalten werden muss. Die hohe Zahl von sehr gefährlichen Verstößen bei der Ladungssicherung können wir nicht als Dauerzustand hinnehmen. Regelmäßige Kontrollen sind gerade in Ballungsräumen wichtig für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.
Mögliche Geldbußen
Ist die Ladung nicht gegen vermeidbaren Lärm gesichert: werden 10 Euro fällig. Ist die Ladung breiter als zulässig: 20 Euro. Ragt die Ladung unzulässig nach vorne: 20 Euro. Ragen schlecht erkennbare Gegenstände seitlich aus der Ladung hinaus: 25 Euro.
Außerdem gilt: Wird auf der Autobahn/Kraftfahrtstraße mit einer Ladung über 4,20 m Höhe gefahren, kostet das 70 Euro und gibt 1 Punkt. Wir auf der Autobahn/Kraftfahrtstraße mit einer Ladung über 4 m Höhe gefahren und dadurch die automatische Höhenkontrolle ausgelöst kostet das 240 Euro.
Foto oben ©2022 Volker Watschounek
Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Mitte lesen Sie hier.
Die Internetseite der Kommunalen Verkehrspolizei finden Sie unter www.wiesbaden.de.