Die Europäische Bankenaufsicht EBA hat Frankfurt eine Absage erteilet. Der Finanzplatz und Immobilienmakler sind betrübt, Mieterinitiativen sind dagegen erleichtert.
Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und sein Stellvertreter, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, bedauern, dass Frankfurt nicht Sitz der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) wird. In seinem Statement sagte Bouffier, dass die Bundesregierung mit Frankfurt eine sehr gute Bewerbung abgegeben habe, die das Land Hessen nach allen Kräften unterstützt habe.
„Wir gratulieren Paris, das den Zuschlag erhalten hat. Der Finanzplatz Frankfurt wird auch ohne EBA nach dem Brexit der bedeutendste Finanzplatz auf dem europäischen Kontinent sein.“ – Ministerpräsident und sein Stellvertreter
Der Ministerpräsident betonte, dass der Finanzplatz Frankfurt aufgrund von Infrastruktur, der Nähe zu Banken und anderen Finanzeinrichtungen sowie der bereits vorhandenen EU-Institutionen die besten Voraussetzungen für die Ansiedlung der EBA biete. Mit einem Bedauern in der Stimme sagte Bouffier vor laufender Kamera, dass es von Anfang klar gewesen sei, dass neben reinen Sachargumenten auch politische Überlegungen und andere Kriterien bei der Vergabe der EBA eine wichtige Rolle spielen könnten. „Die deutsche Bewerbung ist deshalb kein Selbstläufer. Trotzdem wird der Finanzplatz Frankfurt gestärkt aus dem Brexit hervorgehen.“
„Ich bin überzeugt: Wir hatten sehr gute sachliche Argumente. Eins konnten und wollten wir aber – anders als einige Mitbewerber – nicht anbieten: Mietfreie Büroräume für die EBA. Es ist schade, dass die Entscheidung am Ende offenkundig auch von solchen Faktoren abhing.“ –Al-Wazir, Wirtschaftsminister
Bei vielen Gesprächen in Berlin und Brüssel, bei denen die Vorzüge Frankfurts herausgestellt wurden, sei es auch darum gegangen, bei Banken und Unternehmen für Frankfurt und die Region Rhein-Main zu werben, die wegen des Brexits einen neuen Standort in der EU benötigen. „Das ist uns bislang sehr erfolgreich gelungen, denn eine ganze Reihe von Banken haben ja bereits angekündigt, dass sie einen Standort in Frankfurt aufbauen oder erweitern werden. Wir sind sicher, dass wir hier weiter erfolgreich sein werden“, betonte der Ministerpräsident.
„Danke!“
Er und sein Stellvertreter dankten der Bundesregierung, dass sie der hessischen Initiative für eine Bewerbung gefolgt ist, dem EBA-Sonderbeauftragten und früheren Finanzminister Dr. Theo Waigel und allen weiteren Partnern, die sich für Frankfurt als EBA-Standort eingesetzt haben.