Den Rahmen gab die hessischen Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen-Sommer‘22 vor. Die Exkursion gab Einblicke in das Rhein.Main.Ufer-Konzept und die Entwicklungsmaßnahme (SEM) Ostfeld.
Über 20 interessierte Bürger fanden sich nachmittags an der vom Künstlerteam Winter/Hoerbelt entworfenen Röhrenskulptur Dem Wasser gewidmet in Kastel ein, die lche Ende Mai 2022 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Die Tour startete mit einer Einführung in die Veranstaltung durch den Leiter der Abteilung Städtebauliche Sonderprojekte im Stadtplanungsamt Christof Brandis. Britta Müller, Eva Schneider und Marcus Vaupel, allesamt vom Stadtplanungsamt Wiesbaden, führten anschließend in das Projekt Rhein.Main.Ufer-Konzept ein, zeigten den Teilnehmenden erste Pläne und führten zu den Flächen, die mit Hilfe des Konzepts aufgewertet werden sollen.
Grillen, Liegen und Spielen
Auf der Brachfläche östlich der Reduit liegt ein riesiges Aufwertungspotenzial für die Naherholung für die anrainenden Wohnstandorte, aber auch für alle Bürger der Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz. Dort soll ein Park entstehen mit unterschiedlich geprägten Räumen für Freizeit- und Naherholung, wie Grillen, Liegen und Spielen. Auf heute schon versiegelten Flächen soll es auch verschiedene Sport- und Bewegungsangebote geben, dieser Wunsch wurde im Rahmen der Beteiligung der Bürger zum Rhein.Main.Ufer-Konzept vielfach geäußert. Um dem Ziel, ein durchgängiges Rhein- und Mainufer für Fußgehende und Radfahrende zu erreichen, näher zu kommen, werden auch neue Wegeverbindungen entstehen. Durch diesen Lückenschluss der Wegeverbindung werden auch der Bahnhof Mainz-Kastel von Kostheim aus sowie das neu entstehende Lindequartier mit dem Rad und zu Fuß zukünftig schnell und gut erreichbar sein.
Freizeitareal KranSand
Bevor sich die Exkursionsgruppe in Richtung Ostfeld aufmachte, wurde der KranSand besichtigt. Ein neuer Freizeit-Hotspot in Kastel, der neben Sitzstufen mit temporärer Gastronomie am ehemaligen Verladekran zukünftig auch Sportangebote bietet. Eine Skateranlage ist gerade im Entstehen, Parcoursmöglichkeiten werden folgen. Den Platz haben sich mittlerweile die Bürgerinnen und Bürger immer wieder auch spontan angeeignet, regelmäßig finden dort Salsa-Abende statt.
Mit dem Bus ging es vom Bahnhof Mainz-Kastel aus weiter in Richtung des Entwicklungsgebiets Ostfeld. Während der Busfahrt folgten zunächst grundlegende Informationen zum Projekt. Innerhalb von zehn Minuten wurde die erste Station, nördlich der A66, am zukünftigen Standort des Bundeskriminalamtes (BKA), erreicht. Roland Stöcklin, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG), die in diesem wichtigen Projekt die Stadt als Entwicklungsträger unterstützt, erläuterte anhand der Pläne und Karten die umfangreichen Voruntersuchungen der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme. Hierzu gab es einige Nachfragen aus der Runde der Teilnehmenden. Angesprochen wurden Themen wie Mobilität, Klima, Wohnen, Energie, Ver- und Entsorgung, soziale Infrastruktur, bis hin zum Thema Denkmalschutz. Auf diese Themen ging das Team Ostfeld vom Stadtplanungsamt – Teamleitung Sandra Borniger, Benjamin Frieser und Natalia Zayarnaya – im Rahmen der Exkursion ein.
Im Zusammenhang mit den anstehenden landschaftsplanerischen und städtebaulichen Wettbewerbsverfahren erfolgte eine thematische Vertiefung beziehungsweise eine Erläuterung des Themas Wettbewerbe am zweiten Standort innerhalb des Entwicklungsgebiets Ostfeld, in der Nähe der Erbenheimer Warte. Die beteiligten Teams beim Stadtplanungsamt und bei der SEG sowie externe Büros werden nicht nur die ambitionierten politischen Ziele und Beschlüsse weiterverfolgen, die sich an den sogenannten Spielregeln der Nachhaltigkeit orientieren, sondern suchen parallel nach neuen innovativen Ansätzen und herausragenden Beispielen von Stadtentwicklungsprojekten in ganz Europa, um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden.
Erlebniswelt Deponie Dyckerhoffbruch
Abgerundet wurde die Exkursion durch den Aufenthalt auf dem Deponiehügel, begleitet durch Thomas Harrlandt, Bereichsleiter Abfallwirtschaft bei den ELW, der den Aufbau, die Funktionsweise sowie das aktuelle Erscheinungsbild des Deponiegeländes insgesamt sowie explizit des Deponieabschnitts I, der befahren wurde, erläuterte. Der Deponiehügel stellt eine grüne künstlich aufgetragene Erhebung dar, die stillgelegt sowie rekultiviert ist. Mittlerweile dient sie unter anderem der Energieerzeugung und einigen seltenen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Auf dem Plateau, dem höchsten Punkt der Deponie, weiden je nach Jahreszeit Schafe. Für die Teilnehmenden der Exkursion bot sich eine Gelegenheit, ihren Wissenshorizont in Bezug auf die Funktionsweise der Deponie Dyckerhoffbruch in Wiesbaden zu erweitern und den Ausblick in alle Himmelsrichtungen, unter anderem auch auf das Entwicklungsgebiet Ostfeld, zu genießen. Der Deponiehügel ist nicht öffentlich zugänglich, jedoch werden seitens der ELW auf Anfrage, zwischen April und Oktober, Exkursionen angeboten. Weitere Informationen dazu sind unter www.elw.de/veranstaltungen zu finden.
Es ist vorgesehen, auch zukünftig weitere Gelegenheiten anzubieten, um die städtebaulichen Projekte des stadtplanungsamtes Wiesbaden, in Kooperation mit anderen städtischen Gesellschaften, kennenzulernen.
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