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IHK Konjunkturbericht Herbst 2024

Erst stagniert die Wirtschaft, jetzt ist sie im Sinkflug

Die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Wiesbaden offenbart alarmierende Trends: Der Geschäftsklimaindex fällt weiter, während Unternehmen unter drückender Bürokratie und akutem Fachkräftemangel leiden. Die Forderungen nach Entlastung und Reformen immer lauter werden

Volker Watschounek 2 Monaten vor 0

Wiesbadens Wirtschaft auf Talfahrt – Unternehmen fordern von Seiten der Politik Entlastung – und den Abbruch von Bürokratie.

Die IHK Wiesbaden hat den regionalen Herbst-Konjunkturbericht vorgelegt und zeigt damit auf, wie Unternehmen in der Region Wiesbaden, Rheingau-Taunus und Hochheim die wirtschaftliche Lage einschätzen. Drei Mal im Jahr befragt die Industrie- und Handelskammer rund 450 Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Die Ergebnisse des Herbstberichts zeichnen ein düsteres Bild. Der Geschäftsklimaindex rutscht weiter ab – von 100 auf 92 Punkte. Die regionale Wirtschaft kämpft zunehmend mit belastenden Rahmenbedingungen und steht vor großen Herausforderungen.

Geschäftsklima auf Talfahrt

Der Geschäftsklimaindex, der die aktuelle Lage und Erwartungen der Betriebe misst, gibt einen klaren Trend vor: Es geht bergab. Während der Wert im vergangenen Jahr noch stagnierte, sinkt er jetzt deutlich. Auch hessenweit sieht es nicht besser aus. Hier fällt der Index von 96 auf 90 Punkte. Besonders bemerkenswert: Wiesbaden und der Rheingau-Taunus-Kreis lagen bisher stets über dem Landesdurchschnitt. Doch dieser Vorsprung schmilzt dahin. Vor einem Jahr lag die Region noch 10 Punkte vor dem hessischen Durchschnitt, jetzt sind es nur noch zwei.

Wirtschaft ächzt unter Bürokratie

IHK-Präsident Jörg Brömer warnt: Die Wirtschaft braucht dringend neue Impulse und Entlastungen. Die Unternehmen stöhnen unter immer neuen bürokratischen Vorgaben und fordern ein Umdenken in der Politik. Ohne Reformen sieht Brömer schwarz für die wirtschaftliche Zukunft der Region. Besonders die Industriebranche kämpft mit schweren konjunkturellen Problemen. Ihr Branchenindex liegt bei nur 70 Punkten – der schlechteste Wert unter allen Wirtschaftszweigen. Während die Industrie schwächelt, zeigen sich im Großhandel zumindest leichte Verbesserungen. Der Branchenindex steigt hier auf 82 Punkte. Im Einzelhandel hingegen trübt sich das Bild weiter ein: Der Index fällt auf 85 Punkte. Einzig die Dienstleistungsbranche kann mit 104 Punkten über der Wachstumsgrenze bleiben, jedoch nur knapp.

Fachkräftemangel drückt weiter

Ein weiterer belastender Faktor ist der Fachkräftemangel. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen sucht verzweifelt nach Fachwirten und Meistern. Gleichzeitig wird von 46 Prozent der Firmen ein Hochschulabschluss oder eine duale Berufsausbildung erwartet. Aber nur 26 Prozent der Unternehmen setzen auf Bewerber ohne abgeschlossene Ausbildung. Unternehmen fordern daher konkrete Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. Weniger Bürokratie für ihre Beschäftigten und flexiblere gesetzliche Vorgaben bei Arbeitszeiten stehen ganz oben auf ihrer Wunschliste. Auch die berufliche Bildung soll gestärkt werden, um langfristig den Fachkräftemangel zu lindern.

Inlandsnachfrage schwächelt

Die größten Risiken für die regionale Wirtschaft sind laut Bericht die schwache Inlandsnachfrage (68 Prozent) und die schwierigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (66 Prozent). Fabian Lauer, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter der Wirtschaftspolitik bei der IHK Wiesbaden, sieht die Probleme in einer mangelnden Reaktion der Politik. Die Unternehmen haben bereits im letzten Jahr Alarm geschlagen. Jetzt sehen wir die Folgen. Entbürokratisierung ist das Gebot der Stunde. Das kostet kein Geld, würde aber den Firmen helfen, sich wieder mehr auf ihr Geschäft zu konzentrieren, mahnt er. Foto – Screenshot Konjunkturbericht der IHK – © Adobe Stock / 2024 IHK Wiesbaden Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Mitte lesen Sie hier. Den vollständigen Konjunkturbericht können Sie sich hier herunterladen. Öffnet sich in einem neuen Fenster
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