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“How to Survive in this World“ von Eliza Douglas. Bild: NKV

Der NKV Wiesbaden zeigt Werke von Eliza Douglas

Eine Technik, zwei Bilderserien – vom 20. Mai bis zum 2. Juli zeigt und vereint der Nassauische Kunstverein Wiesbaden zwei Gemälde-Serien der in Frankfurt lebenden Künstlerin Eliza Douglas

Redaktion 7 Jahren vor 0

Obwohl den ausgestellten Werken das Interesse an den verschiedenen Genres der malerischen Praxis, insbesondere des Porträts, gemein ist, schöpfen sie ihre Inspiration gerade nicht aus konkreten Werken von Künstlern der Vergangenheit.

Nassauischer Kunst Verein (NKV), kurzgefasst

Ausstellung „My Gleaming Soul / I am a Fireball“
Vernissage:
Freitag, 19. Mai 2017, 18:00 Uhr
Wann: Samstag, 20. Mai bis 2. Juli 2017
Wo: Nassauischer Kunstverein, Wilhelmstraße 15, 65185 Wiesbaden (Karte / Navigation)
Eintritt: frei

Öffnungszeiten: dienstags 14:00 – 20:00 Uhr, mittwochs bis freitags 14:00 – 18:00 Uhr, samstags und sonntags 11:00 – 18:00 Uhr, montags geschlossen

Ebenso wenig verortet Douglas ihre Gemälde in zeitgenössischen Diskursen, die sich auf visuelle Tropen wie digitale Technologie stützen. Die Besonderheit in der Kunstvon Eliza Douglas liegt darin, Arbeiten zu schaffen, die frisch wirken, ohne dabei aktuellen Trends zu folgen. Dazu entwickelt sie ein Vokabular, das einerseits die Geschichte des Mediums aufgreift, ohne andererseits die Malerei als ein historisches Problem abzutun. Dieser Balanceakt ist schwieriger zu bewerkstelligen, als man es sich vorstellt.

Bilderserie „My Gleaming Soul“

Die Serie My Gleaming Soul zeigt kopflose Figuren; wobei diese eigentlich eher der kompletten Umkehrung dessen entsprechen, was man vom gemalten Körper erwartet, als tatsächlichen Figuren: nicht die Körperlichkeit, die Stärke und die Abmessungen von Körpern, sondern nur die Gliedmaße – Hände, und manchmal Füße – stehen im Fokus. In diesen Arbeiten sucht Eliza Douglas nicht nach formaler Kohärenz. Die Gemälde sind nicht figurativer als sie abstrakt sind, nicht gestischer als sie prozessual sind. Tatsächlich ist Douglas darauf bedacht, dass sich alle kompositorischen Elemente aufheben, sodass ihre Arbeiten keine Identifizierung zulassen.

Die figurativen Komponenten beispielsweise – die Hände und Füße – inszenieren auf formaler Ebene eine Art Subtraktion: Sie lassen keine eindeutig abstrakte Lesart zu und bringen die Linien dazu, zwischen figurativer und dekorativer Lesbarkeit zu oszillieren.

Bilderserie „I am a Fireball“

Diese Technik setzt sich in der Serie von Porträts mit dem Titel I am a Fireball fort. Die Porträtierten, junge Männer mit freiem Oberkörper, sehen den Betrachter direkt, aber mit ausdrucksloser Miene an. Sie befinden sich in Räumen, denen jegliches persönliches Detail fehlt, die aber gleichzeitig zu geschmackvoll eingerichtet sind, als dass sie bürokratisch wirkten. Was diese Porträt-Serie so einzigartig macht, ist, dass Douglas Menschen malt, ohne sich für die Identität der Porträtierten zu interessieren. Stattdessen ist in einigen Werken die traditionelle Grammatik des Porträts umgekehrt: Eine Zimmerpflanze besetzt den Vordergrund eines Raumes, während das Porträt des jungen Mannes im Hintergrund als Wandbild auftaucht – es erscheint selbst im imaginären Raum des Gemäldes flach. Man ist geneigt zu sagen, dass Eliza Douglas durch die Wiedergabe dieser verschiedenen Figuren die Bedingungen eines viel unpersönlicheren Ereignisses umreißt, eine Art prätransitiven Raum, in dem sich Subjektivität als nur eine Eigenschaft unter vielen entwickelt.

Kommunikation im NKV durch Genügsamkeit

Die Stoiker beschäftigten sich mit Ataraxie, einer Art Gelassenheit und Ruhe, die man erreicht, indem man alles Unnötige meidet. Dieses Konzept kommt am nächsten an das Gefühl ihrer verwendeten Technik heran. Sie malt, ohne dabei lehrhaft zu sein oder in konzeptuelle Arroganz zu verfallen. Stattdessen kommuniziert sie mit dem Betrachter durch die Genügsamkeit einer kleinen Auswahl an formalen Elementen. Tatsächlich wirkt ihre Arbeit fast feierlich, wie sie die historische Bürde der Malerei hinter sich lässt – allerdings voller Humor und Schwung.

Zur Person Eliza Douglas

Die Künstlerin Eliza Douglas ist 1984 in News York geboren. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main, wo sie an der Städelschule bei Monika Baer, Willem de Rooij und Amy Sillman studiert. Einzelausstellungen waren bereits zu sehen in der Galerie Air de Paris, dem Museum Folkwang und zurzeit bei Overuin and Co. . Im Herbst folgt in der Galerie Buchholz in New York eine gemeinsame Malerei-Ausstellung mit Anne Imhof.

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