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Lola Göller

Lola Göller ist Follow Fluxus-Stipendiatin 2024

Lola Göller wird 2024 mit dem Follow Fluxus-Stipendium ausgezeichnet. Ihre Arbeiten, die tief in gesellschaftliche, politische und kulturelle Phänomene eintauchen, überzeugen durch Vielschichtigkeit und interdisziplinäre Ansätze. Ein Blick auf ihre faszinierende Kunstwelt.

Grafik: Kathleen Rother Redaktion 5 Monaten vor 0

Lola Göller erhält das Follow Fluxus-Stipendium 2024. Ihre interdisziplinären Arbeiten zu Identität, Erinnerung und gesellschaftlichen Phänomenen beeindrucken die Jury.

Es gibt Momente, in denen Kunst und Gesellschaft sich einander in einem Dialog begegnen, der unaufhörlich zum Nachdenken anregt. Ein solcher Moment könnte die Entscheidung der Jury zum diesjährigen Follow Fluxus-Stipendium sein: Lola Göller erhält in diesem Jahr eben diesen Preis, dass Stipendium. Drei Monate lang wird sie sich in Wiesbaden aufhalten und die Ergebnisse ihrer Arbeit in einer Einzelausstellung im Nassauischen Kunstverein 2025/26 zeigen.

Ein Fenster in die Zukunft der Kunst

Das Follow Fluxus-Stipendium ist weit mehr als ein traditionelles Förderprogramm. Mit der Wahl von Lola Göller beweist die Jury einmal mehr, wie wichtig die Auseinandersetzung mit den Ideen des Fluxus ist – und wie diese Ideen von Künstlern auf einzigartige Weise weitergeführt werden. Bereits zum siebzehnten Mal vergibt die Stadt Wiesbaden das Stipendium. Seit seiner Einführung im Jahr 2008 hat es Künstlern aus der ganzen Welt eine Plattform geboten, um sich mit Fluxus auseinanderzusetzen und neue, kreative Ansätze zu entwickeln.

Fluxus, die avantgardistische Bewegung der 1960er Jahre, ist eine Kunstform, die Regeln und Konventionen aufbrach und neue, teils provokative Wege der Darstellung suchte. Es war nie nur eine Kunstform, sondern eine Haltung – und in dieser Tradition arbeitet Lola Göller. Mit einer interdisziplinären Praxis, die von Skulpturen über Performances bis hin zu Videos reicht, fordert Göller die Wahrnehmung der Betrachter heraus.

Ein klares Bekenntnis zu gesellschaftlicher Reflexion

Die fünfköpfige Jury des Stipendiums, bestehend aus Experten aus verschiedenen Bereichen der Kunstwelt, entschied sich einstimmig für Lola Göller. Sie würdigt vor allem die Vielschichtigkeit ihrer Arbeiten, die immer wieder neue Perspektiven auf Themen wie Identität, Erinnerung und Realität eröffnen. Ihre Kunst ist eine Einladung, die Wahrnehmung zu hinterfragen und gesellschaftliche sowie kulturelle Strukturen kritisch zu betrachten.

Lola Göllers Werke befinden sich an den Rändern gesellschaftlicher Diskurse, erklärte die Jury in ihrer Begründung. Ihre Arbeiten regen zur Reflexion über soziale Dynamiken, unkonventionelle Lebensweisen und die vielschichtige Konstruktion von Realität an. Göllers Fähigkeit, die Grenzen zwischen dem Sichtbaren und Unsichtbaren zu verwischen, wurde als besonders beeindruckend hervorgehoben. Sie fordert die Betrachter heraus, sich aktiv in ihre Kunst einzubringen.

Die Künstlerin: Lola Göller und ihre faszinierende Praxis

Lola Göller ist 1983 in Frankfurt am Main geboren und lebt heute in Berlin. Nach ihrem Studium an der Universität der Künste Berlin, wo sie als Meisterschülerin von Gregor Schneider abschloss, etablierte sie sich schnell als eine der bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Generation. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt, darunter im Den Frie Centre of Contemporary Art in Kopenhagen, dem Kunstverein Tiergarten in Berlin und dem Parque Cultural de Valparaiso in Chile.

Mit ihrer künstlerischen Praxis, die oft bizarre und unkonventionelle Aspekte gesellschaftlicher und architektonischer Erscheinungen untersucht, hat Göller eine unverwechselbare Handschrift entwickelt. Sie setzt sich mit der menschlichen Stimme als kontrastierendem oder erzählendem Stilmittel auseinander, oft in Verbindung mit Performances und Hörspielen, die ihre Werke noch intensiver und multisensorischer machen. Ihre Auseinandersetzung mit Kopien, Imitaten und deren Funktionen führt zu einer tiefgehenden Reflexion über die Bedeutung von Originalität in der Kunst.

 

Lola Göller in Wiesbaden: Ein künstlerischer Austausch und eine neue Ära

In Wiesbaden wird Göller nun für drei Monate die Gelegenheit haben, ihre Kunst weiterzuentwickeln und gleichzeitig einen Dialog mit der Stadt und ihren Institutionen zu führen. Ihr Aufenthalt und die geplante Ausstellung im Nassauischen Kunstverein 2025/26 versprechen eine spannende Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten der Gegenwart. Dass dies keine einfache Ausstellung wird, ist klar: Göllers Werke sind alles andere als leicht verdaulich. Doch gerade das ist es, was ihre Arbeiten so wichtig macht.

Der Einfluss von Fluxus, dieser radikalen und zeitlosen Bewegung, lebt in Göllers Arbeiten weiter. Es geht nicht nur um Kunst, sondern um das Hinterfragen der Welt, in der wir leben. Und das ist es, was diese Wahl zur Follow Fluxus-Stipendiatin zu einem bedeutenden Moment macht – für Lola Göller, für Wiesbaden und für alle, die sich für die Kunst der Zukunft interessieren.

Follow Fluxus-Stipendiaten der letzten Jahre

Die bisherigen Follow Fluxus-Stipendiaten sind Emily Wardill (Großbritannien), Jimmy Robert (Guadeloupe), Aslı Sungu (Türkei), Kateřina Šedá (Tschechische Republik), Stefan Burger (Schweiz), Annette Krauss (Niederlande), Taro Izumi (Japan), Mehreen Murtaza (Pakistan), Adriana Lara (Mexiko), Gerrit Frohne-Brinkmann (Deutschland), Assaf Gruber (Israel), Jace Clayton (USA), David Horvitz (USA), Jackie Karuti (Kenia), Daniela Ortiz (Peru) und Lola Göller.

Foto oben © 2025 LH Wiesbaden

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