Die Wegeverbindung über die Insel gesperrt. Viele Spielgeräte kaputt. Das Cafe, nicht wirklich attraktiv. Die Rettbergsaue kämpft ums überleben.
Es war einmal. Unser Archivbild aus dem Jahr 2017 zeigt, wie schön es eins auf der Rheininsel Rettbergsaue war. Wie Kinder im Wasser planschen, wie Motorbote die den Strand belagern und damit für Leben sorgen. Erinnerungen. Der Ortsbeirat Schierstein möchte daran anknüpfen und die Rettbergsaue aufwerten. Daher hatte er sich mit einen Antrag an Wiesbadens Oberbürgermeister gewandt. Darin fragte der Ortsbeirat nach konkreten Maßnahmen zur Aufwertung der Rettbergsaue. Hintergrund: Rückläufige Besucherzahlen auf der Rettbergsaue gefährden die Existenz des Inselcafés und der Personenschifffahrt Tamara. Mit ihnen steht und fällt aber die Nutzbarkeit des Geländes als Freizeitfläche.
Verbesserung der Rettbergsaue
Der Oberbürgermeister stellt die (1) Verbesserung der bestehenden Freizeitanlagen“, die (2) Wiedernutzbarmachung der Wegeverbindung des Schiersteiner und Biebricher Teils der Rettbergsaue, die bisher durch den Brückenneubau unterbrochen war und (3) die Einrichtung einer geeigneten Radabstellanlage im Bereich des neuen Anschlusses des Radwegs auf der Insel in Aussicht.
Das reicht nicht
Dem Schiersteiner Ortsbeirat reicht das nicht. Die Hoffnung, dass ein neuer Radweg und eine Radabstellanlage mehr Besucher anlocken würde, sei illusorisch. Ohne neue Spielgeräte und eine funktionierende, ansprechende Infrastruktur gebe es für Ausflügler wenig Anreiz, die Rettbergsaue zu besuchen – ob nun per Fähre oder über die neue Brücke, die bislang für den Fuß- und Radverkehr noch nicht eröffnet ist.
Doch eine Erweiterung der inzwischen stark zurückgebauten Freizeitanlagen oder auch das Ausbaggern des Seitenarms an der Rettbergsaue, deren Strandbereich auf der Schiersteiner Seite inzwischen komplett versandet ist, lehnt der Oberbürgermeister ab. Bis 2010 wurde der Rhein am Inselstrand auf der Schiersteiner Seite noch regelmäßig ausgebaggert.
Zuständigkeiten klären
Der Ortsbeirat beklagt, dass der Oberbürgermeister keine Antwort darauf gegeben habe, welche Verbesserungen der bestehenden Freizeitanlagen“ geplant seien und vor allen Dingen: Wann diese umgesetzt werden sollen? Erschwerend komme hinzu, dass seit mindestens anderthalb Jahren und bisher ohne Ergebnis Gespräche dazu geführt werden, ob die Verantwortung für das Gelände von mattiaqua an das Grünflächenamt übergeben werden kann.
Fünf vor Zwölf
Für die Insel, den Fährbetrieb und das Café sei es indes längst fünf vor zwölf. Wenn hier nicht schnell – das heißt noch in der Saison 2023 – deutliche Verbesserungen geschaffen würden, gefährdet das die wirtschaftlichen Existenzen.
Um die Rettbergsaue zu stärken, appelliert der Schiersteiner Ortsbeirat an die Stadt, die Freizeitbereiche schnellstmöglich aufzuwerten. Das Gremium will außerdem in der Saison 2023 die Aufmerksamkeit der Menschen in Wiesbaden auf die Insel lenken. Geplant ist eine Ortsbeiratssitzung auf der Rettbergsaue im Sommer und Aktionen wie ein Boule-Turnier auf der Insel. Den Anfang macht ein Vor-Ort-Termin mit dem Campingfreunde Rettbergsau e.V.: Am 13. Mai starten dann Ortsbeiratsmitglieder aus Schierstein um 9 Uhr mit der „Tamara“ zur Inselbesichtigung. Um den Bestand der Rettbergsaue als Freizeitgelände für ganz Wiesbaden mittel- und langfristig zu sichern, hat der Ortsbeirat zudem in seiner Sitzung am 8. März 2023 mit den Anmeldungen zum Haushalt 2024/2025 um die Bereitstellung von Finanzmitteln gebeten.
Foto oben ©2017 Ralf Brinkmann
Weitere Nachrichten aus den Ortsbezirken Biebrich und Schierstein lesen Sie hier.
Die offizielle Internetseite der Fähre Tamara finden Sie unter www.volker-reitz.de.
Der Gastronomie Betrieb wird von der Tochter der Inhaberin geführt und diese ist gelernte Reinigungskraft, da wird weder kalkuliert noch schafft sie es eine gewisse Freundlichkeit an den Tag zu legen.