Moos auf Stein, Kupfer verschwunden: Das Grabmal Aufhauser kämpft mit der Zeit. Nun kehrt dank der Bernhard-von-Wiesen-Stiftung Hoffnung zurück.
Zwischen hohen Bäumen, auf einem Wiesbadener Höhenrücken gelegen, ruht eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts: Albert Aufhauser. Sein Grabmal, errichtet vom visionären Architekten Johannes Baader und dem Bildhauer Franz Metzner, steht auf dem Nordfriedhof – und kämpft seit Jahren gegen den Verfall. Kupferdiebstahl, Witterung und Materialverlust nagen am denkmalgeschützten Ensemble. Doch nun greifen erfahrene Hände ein.
Stiftungsgeld für den Stein
18.400 Euro fließen in die Restaurierung des Portikus – bereitgestellt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, ermöglicht durch Erträge der Bernhard-von-Wiesen-Stiftung. Der Einsatz dieser treuhänderischen Stiftung konzentriert sich auf Friedhöfe in Wiesbaden – mit spürbarer Wirkung: Bereits mehr als 90.000 Euro hat sie in über zwanzig Jahre für Pflege und Erhalt bedeutender Grabstätten bereitgestellt.
Symbolismus in Stein
Die Grabstätte Aufhauser ist mehr als ein Ort der Erinnerung – sie ist ein Gesamtkunstwerk. Jugendstil und Symbolismus verschmelzen hier zu einem eindrucksvollen Ausdruck bürgerlicher Erinnerungskultur. Franz Metzners skulpturale Details verleihen dem Ort Tiefe – doch derzeit bröckelt der Kalkstein, die Skulpturen zeigen Verluste, schwarze Krusten befallen die Oberfläche.
Ein Schatz auf Zeit
Grabmale wie dieses dokumentieren das kulturelle Selbstverständnis ihrer Epoche – und gehören zum kollektiven Gedächtnis einer Stadt. Doch nur durch kontinuierliche Pflege bleiben sie erhalten. Die Bernhard-von-Wiesen-Stiftung leistet hier seit Jahren diskrete, aber entschlossene Hilfe.
Und so zeigt sich inmitten verwitterter Pfeiler und vermooster Stufen ein Zeichen der Zuversicht: Der Portikus wird wieder stehen. Still, aber eindrucksvoll. Ein Versprechen an die Vergangenheit – und die Zukunft.
Foto ©2025 Bernhard-von-Wiesen-Stiftung
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