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Lilienparken, neu Dachmarke beim Parkmanagement in Wiesbaden.

Parken ohne Ticket und ohne Ärger: Die Stadt setzt auf Lilienparken

Die Umstrukturierung im Parkraummanagement der Stadt Wiesbaden schreitet weiter voran und die erste Phase der Modernisierung und Digitalisierung der städtischen Parkhäuser ist zum Jahresende nunmehr abgeschlossen. Alle Parkeinrichtungen verfügen jetzt über eine digitale Kennzeichenerkennung.

Volker Watschounek 4 Stunden vor 0

Wiesbaden setzt mit Lilienparken auf digitale Technik, faire Tarife und mehr Komfort – auch auf Kosten geringerer Einnahmen.

Parken gehört zu jenen Themen, die schnell Emotionen wecken. In Wiesbaden vor allem Ärger. Die Stadt will das ändern. Mit der neuen Dachmarke Lilienparken bündelt sie ihre städtischen Parkhäuser und Parkplätze unter einem einheitlichen Auftritt. Ziel ist es, Parken übersichtlicher, fairer und komfortabler zu machen – und ein Image zu korrigieren, das sich über Jahre verfestigt hat. Augen auf: Das die städtischen Parkhäuser hierfür ab 2026 markant gekennzeichnet werden, versteht sich von selbst!

Lilienparken

Parkhaus City
415 Parkplätze, 10 Ladepunkte, Durchfahrtshöhe 1,90 Meter, Stunde 1,50 Euro, 20-Minuten-Takt, Tag 15,00 Euro
Parkhaus Mauritiusgalerie
432 Parkplätze, 10 Ladepunkte, Durchfahrtshöhe 1,95 Meter, Stunde 1,50 Euro, 20-Minuten-Takt, Tag 15,00 Euro
Parkhaus Luisenplatz
292 Parkplätze, – Ladepunkte, Durchfahrtshöhe 2,0 Meter, Stunde 2,00 Euro, 20-Minuten-Takt, Tag 20,00 Euro
Parkhaus Theater
302 Parkplätze, 10 Ladepunkte, Durchfahrtshöhe 2,0 Meter, Stunde 2,00 Euro, 20-Minuten-Takt, Tag 20,00 Euro
Parkhaus Elsässer Platz
429 Parkplätze, 429 Ladepunkte, Durchfahrtshöhe 2,05 Meter, Stunde 1,00 Euro, 30-Minuten-Takt, Tag 8,00 Euro

Parkplatz Warmer Damm
62 Parkplätze, – Ladepunkte, Stunde 6,00 Euro, 30-Minuten-Takt, Tag 30,00 Euro
Parkplatz Elsässer Platz
90 Parkplätze, – Ladepunkte, Stunde 1,00 Euro, 10-Minuten-Takt, Tag 3,00 Euro
Parkplatz Weidenborn
Parkplatz Paulinenhang

Die erste Phase dieser Neuordnung ist abgeschlossen. Alle von der WiBau betreuten Parkeinrichtungen verfügen nun über digitale Kennzeichenerkennung. Wer einfährt, parkt und wieder ausfährt, braucht weder Ticket noch Schranke. Papier kann nicht mehr in der Hosentasche zerknittern oder verloren gehen. Es verschwindet, Prozesse verkürzen sich, unnötiges Rangieren vor der Schranke bei der Ausfahrt wird obsolet. Der Verkehrsfluss wird damit deutlich ruhiger. Der technische Schritt – zeigt spürbar Wirkung im Alltag. Fast wie ein kleines Friedenslicht in einer lange aufgeheizten Debatte.

Fairer rechnen statt volle Stunden kassieren

Ab Januar folgt die zweite Stufe der Digitalisierung. Kurzzeitparker können sich online registrieren und künftig ohne manuellen Bezahlvorgang ein- und ausfahren. Die Abrechnung erfolgt gesammelt im Nachgang, per Lastschrift. Wer sich registriert, erhält außerdem zehn Prozent Rabatt auf alle Parkvorgänge.

Parallel dazu greift ein neues Tarif- und Taktmodell. Statt nach wenigen Minuten automatisch die nächste volle Stunde zu berechnen, zählt nun die tatsächliche Parkzeit in feineren Intervallen. Verkehrsdezernent Andreas Kowol spricht von einem Kulturwechsel: Parken werde nicht grundsätzlich billiger, aber nachvollziehbar. Der Frust über 62 Minuten, die plötzlich doppelt kosten, gehört spätestens ab dem 1. Januar 2026 der Vergangenheit an.

Bewusst weniger Einnahmen

Das neue Preismodell ist kein Instrument zur Gewinnmaximierung – im Gegenteil. Unterm Strich kostet es Geld. Durch geringere Parkgebühren und die neue Taktung nimmt die Stadt weniger ein. Im City-Parkhaus rechnet WiBau-Geschäftsführer Andreas Guntrum vor, sei von monatlichen Mindereinnahmen von rund 25.000 Euro, im Parkhaus Luisenplatz von rund 30.000 Euro auszugehen.

Die Senkung um 30 Cent pro Stunde ist dabei nicht ausschlaggebend. Entscheidend ist die Systematik: Wer früher 65 Minuten parkte und dafür 3,60 Euro zahlte, kommt nach dem neuen Modell häufig mit Parkgebühren von 1,50 oder 2,00 Euro aus. Wiesbaden nimmt diese Einbußen bewusst in Kauf – um Akzeptanz zu schaffen.

Synergien statt Insellösungen

Gleichzeitig setzt die WiBau auf Synergien. Der gebündelte Betrieb unter einer Dachmarke senkt langfristig Kosten, etwa bei Wartung, Technik und Reinigung. WiBau-Geschäftsführer Andreas Guntrum nennt ein konkretes Beispiel: Die Reinigung der Fensterfront am Theaterparkhaus kostet rund 60.000 Euro pro Jahr. Einheitliche Vergaben und abgestimmte Abläufe sollen solche Ausgaben künftig besser steuern.

Ein weiterer Hebel liegt beim Bezahlen mit Bargeld. Die Stadt möchte den Bargeldumsatz in den Parkhäusern weitgehend reduzieren und Bezahlvorgänge digital abbilden – am Automaten per Kartenzahlung oder voll automatisiert über App und Online-Registrierung. Das senkt Kosten und erhöht den Komfort. Denn Bargeld ist teuer: Rund 150.000 Euro jährlich kostet der Bargeldumsatz die Stadt. Geld, das andernorts sinnvoller eingesetzt ist.

Mehr Licht, mehr Sicherheit, klare Standards

Lilienparken steht nicht nur für Technik, sondern für einen qualitativen Anspruch. Wiesbaden setzt gezielt auf mehr Komfort und klare Standards. Die letzten Angsträume, dunkle Ecken und unübersichtliche Bereiche in Parkhäusern sollen Schritt für Schritt verschwinden.

Bessere Beleuchtung, klarere Wegeführungen, moderne Technik und eine einheitliche Gestaltung stärken das subjektive Sicherheitsgefühl – besonders abends oder nachts. Parken soll kein unangenehmer Pflichtakt mehr sein, sondern ein kalkulierbarer Teil des Innenstadtbesuchs.

Das gilt auch für die Parkhäuser, die noch nicht zum Betsand der WiBau zählen, aber bis 2045 dazu zählen sollen. Etwa das Parkaus am Dern’schen Gelände, das 2030 unter das Dach von Lilienparken ziehen soll.

Parkhäuser und Parkplätze zusammengefasst unter Lilienparken!

Parken als Stadtpolitik

Auch Dauermieter profitieren von der neuen Dachmarke. Bittstellungen sowie behörden-ähnliche Prozesse sind Vergangenheit. Ab Februar lassen sich Dauerparker-Verträge digital abschließen und verwalten, Kennzeichen oder Adressen selbstständig ändern. Öffnungszeiten verlieren an Bedeutung, Verwaltung wird schlanker.

Parken wird damit leiser, schneller und planbarer – zugleich heller, übersichtlicher und fairer. Keine Warteschlangen, kein Kleingeld, kein Automat. Wiesbaden setzt auf Technik, Transparenz und ein Stück Gelassenheit im urbanen Alltag.

Foto – Andreas Guntrum, Charlotte Stritter, Andreas Kowol ©2025 Volker Watschounek

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