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Wiesbaden. Foto: Rainer Niebergall

Architektur in Wiesbaden – eine Entdeckungstour!

Aus Köln oder Stuttgart kommen viele Architektur-Studenten in die Landeshauptstadt. Warum das so ist? Fragen sie doch den Historiker Rainer Niebergall – etwa am 22. Oktober bei seiner Führung entlang von Wiesbadens Prachtbauten mit zum Teil herausragenden architektonischen Werken.

Volker Watschounek 11 Monaten vor 0

Wiesbadens Bewerbung als Weltkulturerbe ist Vergangenheit. Die Gründe sind obsolet. Rainer Niebergall kennt sie. Begleiten Sie den Historiker auf einem Streifzug durch die Stadt.

Um das Jahr 1800 war Wiesbaden ein ackerbürgerlich geprägtes Landstädtchen mit 2500 Einwohnern. Die Nähe zur Residenz in Biebrich bewirkte, dass die Stadt Hauptstadt des neu gegründeten souveränen Herzogtums Nassau wurde. Dadurch veränderte sich alles: Während der folgenden 100 Jahre blieb kein Stein auf dem anderen. Die Architektur in Wiesbaden…

Stadtführung, kurz gefasst

Architektur in Wiesbaden – Entdeckungstour
Wann: Sonntag, 22. Oktober 2023
Uhrzeit: 15:00 Uhr (etwa 2 1/2 Stunden)
Wo: Wiesbaden Kernstadt
Treffpunkt: am Waterloo-Obelisken auf dem Luisenplatz
Teilnahme: 10,00 Euro
Tickets sind vor Ort erhältlich, Reservierung gerne unter 0611 / 507427 oder Email info(at)kultour-und-mehr.de

Die Phasen des Historismus haben ihre Spuren hinterlassen. Jede einzelne Phase ist durch exemplarische Bauwerke vertreten – Rainer Niebergall kennt die Geschichten drumherum. Seine  architektonische Entdeckungs-Tour beginnt auf dem klassizistischen Luisenplatz und endet am neo-klassizistischen Kaiser-Friedrich-Bad, dem letzten vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs fertig gestellten Prachtbau.

Bürgertum sucht Vorbilder

Die Generation wehrte sich gegen die rationale Strenge und adaptierte historische Vorbilder, die schmuckreicher waren und Stimmungen weckten. Die Annexion 1866 drängte die süddeutschen Einflüsse zurück. Von nun dominierte das Berliner Baugeschehen. Das selbstbewusste Bürgertum suchte seine Vorbilder in Epochen, denen es sich verbunden fühlte und die es streng nachahmte.

Neubau des Kurhauses

Mit dem Epochenjahr 1888 wich die preußische Bescheidenheit einer neobarocken Prachtentfaltung, die zwar französischen Vorbildern folgte. Sie folgte vor allem dem Bedürfnis der geltungsbedürftigen Eliten nach Selbstinszenierung. Nicht von ungefähr mündet die anti-barocke Rückbesinnung auf strenge historische Vorbilder – markiert durch den Weggang des in der Konkurrenz mit Friedrich von Thiersch um den Neubau des Kurhauses unterlegenen Stadtbaumeisters Felix Genzmer – in einen bemerkenswerten Neoklassizismus mündet.

Foto oben ©2019 Rainer Niebeargall

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Wissenswertes über Wiesbadens Architektur finden Sie auch unter www.wiesbaden.de.

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