Eine Haushaltssperre wird im Kulturbereich tiefgreifenden Schaden anrichten, darüber sind sich die Mitglieder im Kulturbeirat einig.
Wir erinnern: In der vergangenen Woche hatte Wiesbadens Kämmerer aufgrund er kritischen Finanzlage eine Haushaltssperre für 2022 verhängt. Der Kulturbeirat nahm diese in seiner letzten Sitzung am Dienstagabend zum Anlasse einer Debatte, an derem Ende der Beirat einen Appell Appell gegen eine Haushaltssperre im Kulturbereich beschlossen hat. Außerdem wurde das Stadtmuseum am Markt als historisches Museum einer Neubetrachtung unterzogen sowie Veranstaltungsabsagen diskutiert.
Wir rufen wir den Magistrat dazu auf, den Kulturbereich besonders zu schützen und insbesondere die freien Träger nur in der größten Not von Erhöhungen auszunehmen.“ – Dorothea Angor
Hintergrund des Appells ist ein Schreiben der Stadt, das alle Empfänger von Zuschusserhöhungen im Kulturbereich erhalten haben. Demnach seien die von der Stadtverordnetenversammlung für 2023 beschlossenen Erhöhungen, mit denen viele bereits geplant haben, vorerst ausgesetzt. Der beschlossene Haushalt wurde vom Innenministerium nur mit Auflagen genehmigt. Es gelte zu schauen, wo eine Sperre tiefgreifenden Schaden anrichten würde. Schließlich seien alle Erhöhungen und Zusetzungen ohne Zweifel gerechtfertigt gewesen und in einem transparenten Verfahren ermittelt worden. Sollte eine Rücknahme der Kürzungen unausweichlich sein, müssen wir gemeinsam nach anderen Finanzierungslösungen suchen und als letzte Möglichkeit nach Prioritäten vorgehen, führte die stellvertretende Vorsitzende des Kuturbeirats Dorothea Angor aus.
„Die Standortfrage zum Stadtmuseum muss mittelfristig wieder den Weg in die politische Diskussion finden. Vordergründig geht es erst einmal um Interimslösungen.“– Dorothea Angor
Im Hinblick auf das sam – Stadtmuseum am Markt diskutierte der Beirat über Lösungen zu Standortfragen, der Situation des Depots und Interimslösungen. Das Ergebnis der Diskussion ist eine klare Beschlussempfehlung des Fachgremiums: Wiesbaden brauche ein eigenes Historisches Museum, um die bereits bestehende kulturhistorische, wertvolle Sammlung, die vor allem aus Schätzen nassauischer Altertümer bestehe, zu nutzen und zu präsentieren, bekannte Anger zum zweiten Thema das Abends. In einem ersten Schritt empfehle der Kulturbeirat , die prekäre Depotsituation zu lösen und endlich einen geeigneten Standort für die Unterbringung der Exponate zu finden. Ein Ort, an dem auch eine gute Inventarisierung stattfinden könne. Als nächste Schritte sollen Interimslösungen für die Ausstellung gefunden werden und schließlich mittelfristig auch die Standortfrage des Museums selbst wieder in die politische Diskussion finden. Die anwesende Leiterin des sam, Sabine Philipp, bekräftigte dieses Vorhaben.
„Ich bedanke mit bei alle für die gute Zusammenarbeit der letzten zwei Jahre und freue mich, wenn einige von uns nach der Kulturbeiratswahl 2022 hier oder an anderer Stelle wieder zusammenkommen.“ – Dorothea Angor
Aufgrund der aktuellen Diskussion um Veranstaltungsabsagen nahmen an der Kulturbeirats-Sitzung ebenso Christoph Fink und Monika Petri in Vertretung des städtischen Veranstaltungsbüros statt. In einer transparenten Erläuterung schilderte Fink die koordinatorischen Aufgaben des Büros zur Veranstaltungsgenehmigung und rief Veranstaltende von neuen Konzepten dazu auf, das Angebot zu nutzen frühzeitig in Vorabsprachen mit ihnen zu gehen. In den seltensten Fällen seien Kulturveranstaltungen nicht genehmigungsfähig. Der Kulturbeirat verständigte sich für die nächste Wahlzeit darauf, in Zusammenarbeit mit dem Veranstaltungsbüro, der weiteren Verwaltung und Veranstaltenden den Dialog auf Augenhöhe weiterzuführen. Das Ziel soll sein, gemeinsam ein Konzept für ein transparentes Genehmigungsverfahren zu erarbeiten und so planbare Verfahren für Veranstaltende außergewöhnlicher oder neuer Formate zu ermöglichen.
Kulturbeiratswahl 2022
Die Untergang zu den Kulturbeiratswahlen werden nicht automatisch verschickt. Sie müssen diese persönlich anfordern – der Kulturbeirat freut sich, wenn möglichst viele Wiesbadener davon gebrauch machen, und ihre Stimme bei der aktuell laufenden Kulturbeiratswahl abgeben. Die Wahlunterlagen können für eine Briefwahl bis Sonntag, 3. Juli, bestellt werden. Die Stimmen können dann bis Donnerstag, 7. Juli, noch abgegeben werden. Das Wahlamt Wiesbaden bietet eine Wahl vor Ort an folgenden Terminen an: (1) Am Samstag, 25. Juni, 16 bis 19 Uhr in den Theaterkolonnaden am Staatstheater. (2) Am 4., 5., 6. und 7. Juli, jeweils von 9 bis 17 Uhr, im Wahlamt Wiesbaden.
Archivfoto: Walhalla Studio in Wiesbaden. ©2018 Architekturbüro Hoga
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Die offizielle Internetseite des Wiesbadener Kulturbeirats finden Sie unter www.wiesbaden.de.