Heinrich Kirchhoff: Der Visionär zwischen Kunst und Natur

Heinrich Kirchhoffs Vermächtnis lebt bis heute fort, insbesondere im Museum Wiesbaden, dessen Sammlung stark von seiner Vision und seinem Engagement geprägt ist.

Am 7. November 2024 verwandelt sich das Museum Wiesbaden in einen Ort der Entdeckung und Inspiration. Dr. Roman Zieglgänsberger, Kustos für Klassische Moderne, beleuchtet in seinem Vortrag das Erbe Heinrich Kirchhoffs, der am 29. Oktober 150 Jahre alt geworden wäre  Der Name Kirchhoff steht nicht nur für Kunst, sondern auch für eine ganz besondere Verbindung zur Stadt Wiesbaden.

Landesmuseum, kurz gefasst

Vortrag – Vision Kirchhoff
Wann: Freitag, 7. November 2024, 19:00 Uhr
Wo: Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur (Museums Wiesbaden), Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Eintritt:  frei

Im Jahr 1921 zog Alexej von Jawlensky nach Wiesbaden – eine Entscheidung, die Kirchhoff maßgeblich beeinflusste. Zieglgänsberger enthüllt, wie Kirchhoff mit seiner visionären Denkweise und seinem unermüdlichen Engagement die Sammlung des Museums prägte. Seine Leidenschaft für die expressionistische Kunst sprudelt in lebendigen Farben und fesselnden Formen, während seine Faszination für exotische Gärten eine ebenso spannende Dimension eröffnet.

Eine Sammlung, die Geschichten erzählt

Die Sammlung Kirchhoffs, die zeitweise über 700 Werke umfasste, zieht jeden in den Bann. Wie flossen Kunst und Natur ineinander? Welche Geheimnisse verbergen sich in den Farben und Formen der Werke? Zieglgänsberger geht diesen Fragen auf den Grund und lässt die Zuhörer eintauchen in eine Welt, in der Kunst und Natur untrennbar verbunden sind.

Wer war Heinrich Kirchhoff?

Heinrich Kirchhoff (1874–1934) war ein herausragender deutscher Kunstsammler und Galerist, der die expressionistische Kunstszene in Deutschland nachhaltig prägte. In Essen geboren, entdeckte Kirchhoff früh seine Leidenschaft für die Kunst, die ihn durch seine Studien an der Kunstakademie in Düsseldorf begleiteten. Dort tauchte er tief in die zeitgenössischen Strömungen ein und entwickelte einen scharfen Blick für das Besondere. 1908 ließ er sich in Wiesbaden nieder. Am 27. April 1908 reichte er bei der Stadt Wiesbaden einen Bauantrag ein, um auf dem Grundstück Beethovenstraße Nr. 10 eine Villa durch den Essener Architekten Paul Dietzsch erbauen zu lassen. Als Sammler erkannte Kirchhoff das Potenzial vieler Künstler, die damals noch wenig bekannt waren. Besonders seine Förderung von Alexej von Jawlensky, der 1921 nach Wiesbaden zog, stellte einen Wendepunkt in seiner Karriere dar. Kirchhoff wurde zu einem wichtigen Ansprechpartner für aufstrebende Talente und stellte zahlreiche Werke in seinen Galerien aus, die bald zum Zentrum des künstlerischen Geschehens wurden. Doch Kirchhoff war nicht nur ein leidenschaftlicher Sammler, sondern auch ein Enthusiast der Botanik. Sein Interesse an exotischen Gärten spiegelte sich in seiner Lebensweise wider und ergänzte seine künstlerischen Bestrebungen. Diese beiden Leidenschaften – Kunst und Natur – flossen in seinem Schaffen ineinander und schufen eine faszinierende Symbiose, die in seiner umfangreichen Sammlung von über 700 Werken sichtbar wird.

Der Abend verspricht nicht nur interessante Einblicke, sondern auch unterhaltsame Anekdoten. Die Zusammenarbeit mit der Kulturinitiative Wiesbaden und den Freunden des Museums Wiesbaden e.V. macht diesen Vortrag zu einem unvergesslichen Erlebnis. Der Eintritt? Frei! Also nichts wie hin! Bild – Heinrich Kirchhoff in seinem Garten. ©2024 Museum Wiesbaden, Heinrich Kirchhoff-Archiv

Weitere Nachrichten aus dem Stadtteil Mitte lesen Sie hier.

Die Internetseite des Seniorenbeirats finden Sie unter www.wiesbaden.de.