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Gedenkstätte, Schiersteiner Synagoge

Einst Gotteshaus, heute Gedenkstätte

Die steinerne Rosette an der kleinen Gedenkanlage in der Bernhard-Schwarz-Straße in Schierstein erinnert an die rassistisch motivierte Verfolgung der Juden im Dritten Reiches. Die neue Stele rechts am Eingang erklärt, was sich dort zugetragen hat.

Volker Watschounek 3 Jahren vor 0

Die Gedenkstätte am Michelsberg ist nicht zu übersehen. Seit 2011 erinnert Sie in Wiesbadens Mitte an die während der Nazi-Herrschaft ermordeten Wiesbadener Juden.

An diesem Ort befand sich bis zu ihrer Zerstörung im Novemberprogrom 1938 die Schiersteiner Synagoge, steht auf der neuen Stele in der Bernhard-Schwarz Straße in Schierstein, eben dort, wo einst die Jüdische gemeinde 1858 ihr Gotteshaus eingeweiht hatte. Achtzig Jahre lang bot sie 40 Männern und 24 Frauen Platz und diente der Gemeinde als Gotteshaus – bis sie am 10.11.1938 von der Wiesbadener SA zerstört wurde. Schierasteiner Bürger erinnern sich daran, dass die Ruinen bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts dort stand – und erst rund 25 Jahre nach der Zerstörung abgerissen wurde. Heute ist dort eine Gedenkstätte.

Schiersteiner Gedenkstätte

Am 20. September 1968, von der Synagoge war nichts mehr übrig, wurde in Gedenken an die Opfer, die Pogromnacht die Gedenkstätte in der Bernhard-Schwarz-Straße eingeweiht. Das Mahnmal, das auch heute noch den Platz ziert, wurde von Prof. Wolf Spemann unter Verwendung der Steinrosette aus der Ostwand der Synagoge gestaltet (im Bild links). Auf den beiden Steinen rechts und links der Rosette steht geschrieben:

Diese Rosette schmückte die Ostwand der Synagoge, die bis zu ihrer mutwilligen Zerstörung am zehnten November an dieser Stelle stand und Mittelpunkt der Mitglieder der jüdischen Gemeinde war, bis diese in die Vernichtungslager verschleppt wurden. Diesen Gedenkstein errichtete die Stadt Wiesbaden zur Erinnerung und steten Mahnung.

Denn von Zion geht die Lehre aus und das Wort des ewigen Jerusalem: „Kein Volke wird gegen ein anderes Volk mehr das Schwert erheben und sie werden nicht mehr das Kriegshandwerk erlernen.“ Die Worte schrieb der Prophet Jesaja am Anfang des zweiten Kapitels seines Buches vor etwa zweitausendsiebenhundert Jahren  MCMLXVIII.

Der Text ist schön. Auf den in die Jahre gekommenen Steinen ist er allerdings nur noch schwer zu lesen. Daher haben sich der Ortsbeirat Schierstein, die Auferstehungsgemeinde, die Christophorusgemeinde und St. Peter und Paul dazu entschlossen, an der Gedenkstätte zusätzlich eine Gedenkstele aufzustellen, die auch alte Fotos zeigt und weitere Erklärungen zur Geschichte der Schiersteiner Synagoge erzählt. (Foto: Walter Richters)

Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Schierstein lesen Sie hier.

Die offizielle Internetseite der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden finden Sie unter www.jg-wi.de.

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.