Armin Rohde wird beim Deutschen FernsehKrimi-Festival 2025 mit dem Ehrenpreis geehrt. Ein Blick auf seine außergewöhnliche Karriere.
Armin Rohde ist nicht nur ein Schauspieler, der die Krimi-Welt prägt, sondern auch einer, der dem deutschen Fernsehen menschliche Tiefe verleiht. Beim 21. Deutsche FernsehKrimi-Preis in Wiesbaden hat ihn Jury am Sonntagabend mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Damit würdigt das Festival die Leidenschaft und Hingabe des Schauspielers. In Wiesbaden, im Rahmen des Fernsehkrimi-Festivals, nahm Rohde den Preis mit einer bewegenden Ansprache entgegen. Ein cooler Typ, der coole Typen spielt, sagte Wiesbadens Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl über den Ehrenpreisträger 2025 am Rand der Preisverleihung. Das Wiesbadener Publikum in der ausverkauften Caligari FilmBühne feierte Armin Rohde mit stehenden Ovationen.
Ein Schauspieler mit Weitblick und Tiefe
Man kann alleine nicht gut sein. Das Gute braucht das Bessere, sagte der sichtlich bewegte Armin Rohde in seiner Dankesrede. Eine simple Wahrheit, die zugleich das Geheimnis seines Erfolges lüftet. Rohde, der in den 80er Jahren in der Kult-Serie Auf Achse zum ersten Mal große Aufmerksamkeit erlangte, spielt in seinem schauspielerischen Leben nie nur eine Rolle. Er lebt sie, fühlt sie – und macht sie zu einem Teil von sich. In seiner Darstellung des Guten Bullen und des Kommissars Erichsen in Nachtschicht hat er dem Genre eine neue Dimension verliehen. Er ist kein bloßer Ermittler, sondern ein Mensch, der selbst an den Abgründen der Menschlichkeit kratzt, der mit jedem Mord, jeder Tragödie, auch ein Stück von sich selbst verliert.
Die Laudatio, gehalten von Liane Jessen, ehemalige Fernsehspielchefin des Hessischen Rundfunks, hob hervor, wie Rohdes authentisches Spiel die Grenze zwischen Schauspiel und Leben verschwimmen lässt. Er schaltet Zensurinstanzen aus, um im Moment seiner Aufgabe und Rolle zu dienen, sagte Jessen und unterstrich damit, wie Rohde sich immer wieder voll und ganz seinen Charakteren hingibt.

Aremin Rhode mit dem Ehrenpreis im Foyer des Caligari.©2025 Jason Sellers
Leidenschaft und Hingabe
Johann von Bülow, Schauspielkollege von Armin Rohde, fasste die besondere Wirkung des Schauspielers mit wenigen Worten zusammen: Du verkörperst eine Form von Echtheit, die den Leuten zeigt, dass sie dir vertrauen können. In Rohdes Spiel gibt es kein Raum für Oberflächlichkeit – jeder Blick, jede Geste erzählt von einer inneren Tiefe. Als Kommissar Erichsen etwa, der in Nachtschicht die Verzweiflung der Menschen, aber auch die eigene, innere Zerrissenheit sichtbar macht, wird Rohde zu einem Spiegel für das Dunkle, das in jedem von uns steckt.
Sein Spiel ist nie isoliert, nie ein Solo. Du bist immer so gut wie dein Partner, so von Bülow. Diese Maxime behält Rohde nicht nur auf der Bühne, sondern auch vor der Kamera im Kopf. Er versteht es, mit den anderen zu spielen, den Moment zu leben und sich von der Dynamik des Augenblicks treiben zu lassen. Ein Schauspieler, der immer wieder neue Steilvorlagen bietet, die seine Kollegen nur noch verwandeln müssen – das ist Rohde in seiner Essenz.
Ein Leben im Dienste der Kunst
Armin Rohde ist der Inbegriff eines Volksschauspielers: Unaufgeregt, aber immer präsent. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen hat er nie nach dem großen Rampenlicht gesucht. Er ist nie in den Vordergrund getreten, sondern hat es immer verstanden, sich in den Dienst der Rolle zu stellen. Geboren in den 1950er Jahren in Gladbeck, geprägt von einer Arbeiterfamilie, die ihm Bodenständigkeit und Respekt vor der Arbeit mit auf den Weg gab, hat Rohde nie den Blick für das Wesentliche verloren.
Es sind diese Wurzeln, die ihm auch in schwierigen Rollen immer wieder helfen, glaubwürdig zu bleiben. In seiner Darstellung von Kommissar Erichsen etwa blickt er nicht nur auf die Verbrechen, sondern auf die Menschen hinter den Verbrechen. Rohde zeigt uns, wie auch der Ermittler im Dunkeln tappen kann, wie er manchmal nicht mehr weiß, wer er wirklich ist.
Das Programm und die Gäste in der Übersicht
Montag, 10. März 202518:00 Uhr Ich bin Dagobert (RTL+)
Regisseur Hannu Salonen, Drehbuchautor Ronny Schalk, Schauspieler Doğuhan Kabadayı, Casting Director Marc Schötteldreier, Produzent Dominik Frankowski (Zeitsprung Pictures)19:15 Uhr Informant – Angst über der Stadt (NDR/ARD DEGETO FILM/ARTE/NRK)
Regisseur/Drehbuchautor Matthias Glasner, Schauspieler Ivar Wafaei, Produzentin Iris Kiefer (Filmpool Fiction), Produzentin Nikola Bock, Redakteur Christian Granderath (NDR)20:30 Uhr Das zweite Attentat (WDR/ARD DEGETO FILM) – Hessenpremiere
Headautor/Autor der Romanvorlage Oliver Bottini, Schauspieler Noah Saavedra, Schauspieler Daniel Lommatzsch, Redakteurin Elke Kimmlinger (WDR)Dienstag, 11. März 2025
18:00 Uhr – Tatort – Borowski und das Haupt der Medusa (NDR) – Premiere
Regisseur Lars Kraume, Drehbuchautor Sascha Arango, Schauspieler Axel Milberg, Schauspielerin Almila Bagriacik, Produzent Alfred Holighaus (Nordfilm), Produzentin Sabine Timmermann (Nordfilm), Redakteur Christian Granderath (NDR)20:30 Uhr – Großstadtrevier – Im Moment der Angst (ARD/NDR/ARD DEGETO FILM)
Regisseur Florian Gottschick, Schauspielerin Maria Ketikidou, Schauspielerin Franziska von HarsdorfMittwoch, 12. März 2025
10:00 Uhr – Tatort – Murot und das 1000-jährige Reich (HR)
Regisseur/Drehbuchautor M.X. Oberg, Drehbuchautor Michael Proehl, Redakteur Jörg Himstedt (HR), Casterin Nathalie Mischel (HR)12:30 Uhr – Tatort – Trotzdem (BR)
Regisseur/Drehbuchautor Max Färberböck, Regisseur Danny Rosness, Schauspielerin Mercedes Müller, Schauspielerin Anne Haug, Produzentin Diana Chylla (Hager Moss Film), Redakteurin Claudia Luzius (BR)16:00 Uhr – Spreewaldkrimi – Böses muss mit Bösem enden (ZDF)
Drehbuchautor Nils-Morten Osburg, Schauspieler Christian Redl, Schauspielerin Mercedes Müller, Produzent Wolfgang Esser (Network Movie), Redakteur Pit Rampelt (ZDF)18:00 Uhr – Polizeiruf 110 – Widerfahrnis (MDR) – Premiere
Regisseur Umut Dağ, Drehbuchautor Lucas Thiem, Schauspieler Felix Vörtler, Schauspielerin Rona Özkan, Produzentin Iris Kiefer (Filmpool Fiction), Redakteurin Denise Langenhan (MDR)
20:30 Uhr – Danowski – Neunauge (ZDF) – Premiere
Autor der Romanvorlage Till Raether, Drehbuchautorin/Produzentin Annette Reeker, Schauspieler Milan Peschel, Schauspielerin Isabell Polak, Producerin Julia Brand (Network Movie), Redakteur Daniel Blum (ZDF)Donnerstag, 13. März 2025
10:00 Uhr – Tatort – Herz der Dunkelheit (MDR)
Regisseurin/Drehbuchautorin Claudia Garde, Schauspieler Filip Schnack, Produzentin Nanni Erben (MadeFor Film), Redakteur Sven Döbler (MDR)12:30 Uhr – Theresa Wolff – Passion (ZDF) – Hessenpremiere
Drehbuchautor Carl-Christian Demke, Schauspieler Stefan Kurt, Schauspieler Sebastian Schneider, Produzentin Tanja Ziegler (Ziegler Film)18:00 Uhr – Talk: Cold Cases – Ungeklärte Mordfälle
Drehbuchautor Senad Halilbašić, Leitung Fernsehspiel HR Jörg Himstedt, Redakteurin Erin Högerle (HR)19:00 Uhr – Sebastian Fitzeks Der Heimweg (Prime Video)
Autor der Romanvorlage Sebastian Fitzek, Schauspielerin Luise Heyer, Produzentin Regina Ziegler (Ziegler Film)21:00 Uhr – Drehbuchwettbewerb Krimi x Klima
die nominierten Nachwuchsautor*innen, Schauspieler/Einzeljuror Jonathan Berlin, Schauspieler Wolf Danny Homann, Projektleitung Klima/Biodiversität der MaLisa Stiftung Johanna Langhof, Co-Founderin Planet Narratives Nicole Zabel-Wasmuth
Vorschau auf das Festival
Das 21. Deutsche FernsehKrimi-Festival geht weiter mit einer Vielzahl spannender Highlights. In der Wettbewerbskategorie Krimiserie des Jahres kämpfen zehn Filme um den Titel. Weitere Höhepunkte sind die Diskussionen im Panel Cold Cases, die die ungelösten Mysterien der Kriminalgeschichte thematisieren, sowie die Präsentation des Drehbuchwettbewerbs Krimi x Klima. Die Verleihung der Preise erfolgt am Freitag, den 14. März.
Foto – Armin Rohde erhält den Ehrenpreis © 2025 Jason Sellers
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