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Archivbild ©2021 Neubaugebiet in Nordenstadt

Wiesbadens Wohnungsmarkt ist „angespannt“

Wiesbadens Wohnungsbau-Experten standen Rede und Antwort: In welchen Bereichen zeigt sich auf dem Wohnungsmarkt eine besondere angespannte Situation ? Wo besteht dringend Handlungsbedarf? Wie schätzen Experten das Investitionsklima ein?

Volker Watschounek 3 Jahren vor 0

In den letzten Jahren sind viele Wohnungen aus der Sozialbindung herausgefallen. Personen mit Vermittlungshemmnissen haben es auf  immer schwerer eine Wohnung zu finden und sind von Obdachlosigkeit bedroht.

Der Wohnungsmarkt gilt als angespannt. In welchen Bereichen zeigt sich diese Anspannung konkret? Wo wird Handlungsbedarf gesehen? Und wird diese Aussage überhaupt von der Mehrzahl der Akteure auf dem Wohnungsmarkt geteilt? Um die vielfältigen Implikationen eines angespannten Wohnungsmarktes besser beleuchten zu können, hat das Amt für Statistik und Stadtforschung im November 2020 Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen um eine Einschätzung gebeten – und gefragt, welche Herausforderungen es zu meistern gilt und wo schnelles Handeln erforderlich ist.

„50 % der befragten Expertinnen und Experten schätzen den Wiesbadener Wohnungsmarkt aktuell als sehr ange-spannt ein, weitere 36 % beurteilen ihn als eher angespannt.“

Unabhängig und nicht abgesprochen sind die Experten mehrheitlich (86 Prozent) der Meinung, dass der Wiesbadener Wohnungsmarkt sehr angespannt ist. Besonders im unteren (insgesamt 80 Prozent der Befragten) und mittleren Preissegment (insgesamt 70 Prozent der Befragten) sehen sie ein deutliches Missverhältnis bei Angebot und Nachfrage. Zwei Drittel der Experten sehen diese Herausforderung auch im Bereich preisgebundener Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus. Der Blick in die nahe Zukunft fällt recht düster aus: Auch in drei Jahren gehen die Experten von einem zu geringen Angebot gegenüber der bestehenden Nachfrage aus.

„Vor allem bei Einfamilienhäuserm und Doppelhaushälften im Eigentumsbereich sowie im unteren Preissegment des Mietbereichs wird das Angebot (viel) kleiner als die Nachfrage eingeschätzt.“

Günstigere Mieten oder Kaufpreise und eine integrierte Lage werden als zentrale Anforderungen an ein nachfragegerechtes Wohnungsangebot genannt. Da werden baulichen Ausstattungsmerkmale weniger bedeutsam. Aus Expertensich ist es die größte Herausforderung, nach Preis und Lage verfügbares und geeignetes Bauland zu finden. Nur so könne mittelfristig dem Mangelangebot etwas entgegen gesetzt werden. Eine adäquate Wohnungsbauförderung, die nicht wirklich den aktuellen Erfordernissen entspricht, ist die Folge. Angesichts der Komplexität der Planungs- und Genehmigungsverfahren, aber auch wegen der Verknappung der der Sozialwohnungsbestände und der steigende Nettokaltmieten – verbessern die Situation nicht. Hinzu kommen immer mehr Wohnungssuchende mit geringem Einkommen.

„Vor dem Hintergrund steigender Mieten und Grundstückspreise entsteht aus Sicht der Experten in Wiesbaden zu wenig bzw. der „falsche“ Wohnraum.“

Wiesbaden steht vor der großen Herausforderung, in einem elementaren Bereich des alltäglichen Lebens Handeln zu müssen, ohne dass die grundsätzlichen Rahmenbedingungen wie das Einkommensniveau der Haushalte oder die Finanzierungslogik des Immobiliensektors lokal unmittelbar zu beeinflussen sind. Umso wichtiger ist eine konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure am Wiesbadener Wohnungsmarkt.

Zensus

Im Rahmen der Analyse wurden 98 potentielle Experten aus 63 Institutionen durch den Oberbürgermeister digital angeschrieben und per Link zur Teilnahme an der Befragung aufgerufen. Mitgemacht haben unter anderem die Wohnungsmarktexpeten Andrea Dingeldein vom Amt für Soziale Arbeit, Walter Barth vom Caritasverband Wiesbaden-Rheingau-Taunus e. V. , Xenia Diehl von der Hessen Agentur GmbH, Mustafa Erdem als Er-Bau Bauträger GmbH, Angelika Hildebrand von Hildebrand Immobilien GmbH, Ulrich lbersmeyer von der Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Dr. Ute Knippenberger vom Stadtplanungsamt, Dagmar Landler-Krämer vom Amt für Soziale Arbeit, Landeshauptstadt Wiesbaden, Christoph Manjura als Dezernat für Soziales, Bildung, Wohnen und Integration, Birgit Schröter-Bell von den BauHaus Werkstätten Wiesbaden, Christian Streim von Haus & Grund Wiesbaden e. V., Eva-Maria Winckelmann vom Mieterbund Wiesbaden und Umgebung e. V., die Wohnungslosenhilfe Diakonie Wiesbaden sowie Constanze Ziegler aus der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH.

Der Vollständige Bericht steht im Angebot des Amts für Statistik und Stadtforschung zum Download bereit, gleich hier.

Foto oben ©2020 Volker Watschounek

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Die offizielle Internetseite des Amtes für Statistik und Stadtforschung finden Sie unter www.wiesbaden.de.

 

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.