Innenstädte im Wandel der Zeit. Demographische und sozio-ökonomische Entwicklungen mit den sich fundamental verändernden Rahmenbedingungen sind nicht mehr zu leugnen: auch nicht in Wiesbaden.
Seit über zehn Jahren befasst sich das Amt für Statistik und Stadtforschung mit dem Strukturwandel in der Wiesbadener Innenstadt. Mit dem sich verändernden Konsumverhalten und den entsprechenden Auswirkungen auf den Einzelhandel. In seinem ersten Teil des Berichts trägt das Amt Daten und Fakten zusammen.
Bevölkerungswachstum
In den zurückliegenden zehn Jahren wuchs die Bevölkerung in Wiesbaden um 6,4 Prozent. Das Wachstumszahlen der Gesamtstadt wurde von Wiesbadens Innenstadt übertroffen: Im gleichen Zeitraum ist die Gesamtzahl der Bevölkerung in der Innenstadt um 10,1 Prozent gestiegen. Das entspricht einem Bevölkerungsanstiegt von 2751 Personen. In einigen zentralen Lagen konnte sogar eine Zunahme zwischen 15 bis 25 Prozent nachgewiesen werden. Diese Zahlen lassen Rückschlüsse auf einen Trend zurück zum Leben in der (Innen-)Stadt zu.
Altersstruktur
Im Zuge des innerstädtischen Bevölkerungswachstums zeigen zwei Altersgruppen eine besondere Dynamik. Sie folgen einem langfristigen Trend und halten mittlerweile seit über 20 Jahren an. Die Altersgruppe der 18 bis 49-Jährigen wächst am schnellsten und sie ist mit Abstand am stärksten vertreten. Dies führte dazu, dass diese Altersgruppe die einzige ist, die in der Innenstadt gegenüber der Gesamtstadt überrepräsentiert ist. Weiter gibt es ein auffallendes Wachstum des Bevölkerungsanteils der 65 bis 74-Jährigen. Dabei überwiegen in der Innenstadt Einpersonenhaushalte. Ihr Anteil liegt mit fast 60 Prozent über zwölf Prozentpunkte über dem der Gesamtstadt.
Wohnflächenentwicklung
Die Wohnflächenentwicklung hat mit der Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung in diesem Maße nicht mithalten können. Dies zeigen Wohnflächenberechnungen, nach denen in der Innenstadt die durchschnittliche Wohnfläche in Quadratmeter pro Einwohnerin und Einwohner um 1,5 Quadratmeter sinkt sowie die durchschnittliche Wohnfläche in Quadratmeter pro Wohnung abnimmt. In der Folge wird der durchschnittliche Wohnraum in der Innenstadt pro Kopf weniger bzw. pro Wohnung kleiner.
Die Datenanalyse zur Wiesbadener Innenstadt beleuchtet darüber hinaus auch die Entwicklungen im Einzelhandel in den letzten zehn Jahren. Durch die Betrachtung zentraler Faktoren im Einzelhandel wird zudem ein Strukturwandel in den innerstädtischen Bereichen südlich der Friedrichstraße und Rheinstraße deutlich. Dort zeichnen sich in den vergangenen Jahren schon strukturelle Veränderungen in Bewohnerschaft und Gewerbezusammensetzung ab, die zukünftig auch für City und Altstadt der Innenstadt mit ihrer zentralen Einkaufsstraße an Relevanz gewinnen könnten.
Foto oben ©2021 LH Wiesbaden bearbeitet Wiesbaden lebt!
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Den vollständigen Bericht finden Sie unter www.wiesbaden.de.