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Blick in die Ausstellung: Limes – Weltreich. Welterbe. Wiesbaden. Ein Blick auf die römischen Armeen. (Stadtmuseum am Markt)

Vortrag: Wie Rom seine Armeen organisierte

Wie funktionierte das römische Heer wirklich – jenseits von Ruhm und Legionen? Dr. Konrad Stauner wirft in Wiesbaden einen neuen Blick auf Dienst, Dokumentation und die oft übersehenen Hilfstruppen. Sein Vortrag deckt am 27. Mai verborgene Strukturen und überraschende Strategien auf.

Grafik: Kathleen Rother Redakteur 4 Wochen vor 0

Staub wirbelt auf, als Hilfstruppen voranstürmen. Im Hintergrund ruhen Legionäre. Dr. Stauner erklärt, warum – und wie Rom seine Armeen organisierte.

Ein Triumphbogen, ein Kaiser, ein Heer – so beginnt oft die Erzählung vom militärischen Glanz Roms. Doch wer genau marschierte, wer baute, wer blutete? Dr. Konrad Stauner, Althistoriker an der FernUniversität Hagen, nimmt sich in seinem Vortrag am 27. Mai im Stadtmuseum Wiesbaden einer lange übersehenen Seite der römischen Militärgeschichte an, der römischen Armeen. Der Titel: RATIONEM REDDERE – Dienst und Dokumentation im römischen Heer der frühen und hohen Kaiserzeit.

Stadtmuseum am Markt, kurz gefasst

Ausstellung – Limes – Weltreich. Welterbe. Wiesbaden
Wann: Mittwoch, 19. März bis Sonntag, 10 August 2025,
Vortrag: Dienstag, 27. Mai 2025, 18:00 Uhr
Wo: Stadtmuseum am Markt, Dern’sches Gelände, 65183 Wiesbaden
Eintritt: frei

Dr. Stauner forscht nicht nur im Gelände, sondern vor allem im Archiv der Antike. Er analysiert Inschriften, Verwaltungsakten, Truppenlisten – und zieht daraus ein präzises Bild einer Kriegsmaschinerie, deren Kraft nicht allein in der Kampfkraft der Legionäre lag. Die römische Armee zählte in der Kaiserzeit rund 140.000 Legionäre, unterstützt von einer ähnlich großen Zahl an Auxiliartruppen. Diese Hilfstruppen, so Stauner, erledigten das Grobe: Sie bauten, schanzten, kämpften – oft an vorderster Front.

Die Hilfstruppen: Starke Schatten der Legion

Die berühmte Trajanssäule in Rom zeigt es plastisch: Während Legionäre sich mit Ingenieurarbeiten beschäftigten, griffen Auxilia in mörderische Gefechte ein. Verluste? Eingeplant. Anerkennung? Kaum vorhanden. Selbst der Historiker Tacitus erwähnte sie meist beiläufig – als eine Art Fußnote zum Ruhm der Legion.

Stauner fragt nach dem „Warum“ dieser Ungleichbehandlung – und findet Antworten in Machtlogik, Staatsräson und einer strikten römischen Militärideologie. Die zentrale These: Die Dokumentation diente nicht nur der Organisation, sondern auch der symbolischen Ordnung des Imperiums.

Vom Archiv in die Ausstellung

Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung LIMES – Weltreich. Welterbe. Wiesbaden. und greift Erkenntnisse aus Stauners aktuellem Buch Exercitus Romanus auf. Es ist eine Einladung zum differenzierten Blick auf eine scheinbar bekannte Institution – das römische Heer, seine Dienstpflichten und seine Dokumentation.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung wird erbeten unter info@stadtmuseum-wiesbaden.de.

Foto – Blick in die Ausstellung ©2025 Volker Watschounek

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