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Warnstreik soziale Dienste und Kita

Streik: Wiesbadens Sozialarbeiter und Erzieher fordern bessere Bedingungen

Wiesbadens Sozialarbeiter und Erzieher haben genug: Mit einem Streik setzen sie ein Zeichen gegen Überlastung, schlechte Bezahlung und fehlende Anerkennung. Sie fordern bessere Bedingungen, um ihre Arbeit weiterhin verantwortungsvoll und professionell leisten zu können.

Volker Watschounek 4 Monaten vor 0

Die Lage spitzt sich zu: Sozialarbeiter, Erzieher und weitere Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben sich zum Streik versammelt, um gegen prekäre Arbeitsbedingungen zu protestieren.

Schon am frühen Morgen kommen die ersten Demonstranten zusammen. Rund 150 Streikende versammelten sich auf dem Dern’schen Gelände, um ihrer Frustration Ausdruck zu verleihen. Sie halten Fahnen hoch, tragen Pappschilder und applaudieren den Rednern. Sie machen unmissverständlich klar: So kann es nicht weitergehen.

Es fehlt an Personal, es fehlt an Geld, es fehlt an Anerkennung! ruft Selin Sheref von der Bezirkssozialarbeit Wiesbaden ins Mikrofon. Sie beschreibt die harten Realitäten ihres Berufsalltags: steigende Fallzahlen, komplexere Problemlagen und eine alarmierende Fluktuation unter den Kollegen. Unsere Arbeit wird immer fordernder, aber niemand bietet uns eine Lösung an.

Überlastung in Kitas und Jugendzentren

Auch Erzieherin Gabi Engler meldet sich zu Wort: Die Zahl der Kinder mit Förderbedarf steigt, doch uns fehlt das Personal, um sie angemessen zu betreuen. Sie berichtet von steigenden Krankenständen und einer Arbeitsbelastung, die kaum noch tragbar ist. Wir stemmen zu viel mit zu wenigen Schultern! Ihr Appell ist unmissverständlich: Mehr Fachkräfte müssen eingestellt, mehr Mittel bereitgestellt werden.

Auch Stefan Ölke von den Jugendzentren mahnt: Soziale Arbeit ist kein Ehrenamt! Er warnt davor, dass mangelhafte Bezahlung und fehlende Fachkräfte langfristig die gesamte soziale Infrastruktur gefährden. Wenn wir als Gesellschaft nicht in unsere Jugend investieren, wird uns das teuer zu stehen kommen.

Wut auf die Verhandlungsstrategie

Die Streikenden machen ihrem Unmut über die Tarifverhandlungen Luft. Kein Angebot auf dem Tisch? Das ist eine Respektlosigkeit sondergleichen! empört sich Engler. Die Beschäftigten fühlen sich im Stich gelassen. Wir fordern keine Luxusgehälter, wir fordern Gerechtigkeit!, ruft einer aus der Menge.

Verdi betont, dass dieser Streik nur ein Auftakt sei, wenn es keine Fortschritte in den Verhandlungen gibt. Wir sind viele, aber wir müssen noch mehr werden! lautet der eindringliche Appell an die Anwesenden, sich weiterhin zu organisieren und den Druck aufrechtzuerhalten.

Politik muss handeln

Nach der Kundgebung verlegten die Steigenden ihre Aktivitäten ins Streikbüro, – im Haus an der Marktkirche. Der Protest in Wiesbaden ist ein klares Signal: Ohne bessere Arbeitsbedingungen droht der öffentliche Dienst auszubluten. Fachkräftemangel, unbesetzte Stellen und zunehmende psychische Belastung sind Realitäten, die nicht länger ignoriert werden dürfen. Die Forderungen der Streikenden sind deutlich: faire Löhne, mehr Personal, echte Wertschätzung. Die Politik ist nun am Zug.

Foto – Streikende am Dern’schen Gelände ©2025 Volker Watschounek

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Die Internetseite des ver.di Bezirk Wiesbaden finden Sie unter wiesbaden.verdi.de.

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