Der Projektor schweigt, die Leinwand bleibt dunkel. Im Caligari-Kino übernehmen bald Baugeräusche die Regie – vorübergehend.
Ab dem 16. Juni heißt es: Film ab für Presslufthammer und Pinsel. Die Caligari FilmBühne, Wiesbadens denkmalgeschütztes Lichtspielhaus, verabschiedet sich in eine ungewohnt lange Sommerpause. Wo sonst Arthouse-Klassiker und Festival-Highlights über die Leinwand flimmern, übernehmen bald Bauarbeiter und Restauratorinnen die Hauptrollen.
Ein Haus atmet auf – und durch
Die Schließung, die bis mindestens zum 29. August dauert, folgt einem klaren Ziel: Die Sicherheitsstandards im Gebäude werden auf den neuesten Stand gebracht. Der Brandschutz wird modernisiert – umfassend, nachhaltig, präventiv. Gleichzeitig nutzt das Kulturamt die Gelegenheit, dem geschichtsträchtigen Kinosaal die Zuwendung zu schenken, die er verdient. Deckenornamente, Stuck, Holzvertäfelungen: Alles soll erhalten, aber zugleich in neuem Glanz erstrahlen.
„Die Sicherheit unserer Gäste und Mitarbeitenden steht für uns an oberster Stelle“, betont Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl. „Gleichzeitig ist es unser Anspruch, die historische Substanz nicht nur zu bewahren, sondern mit Blick auf kommende Generationen erfahrbar zu machen.“
Kultur im Umbruch – Kommunikation im Fluss
Trotz geschlossener Türen bleibt unsere Leser das Kiono präsent. Zusammen mit dem Kulturamt informieren wir regelmäßig über Baufortschritte, Hintergründe und das geplante Wiedereröffnungsdatum. Das Caligari soll danach nicht nur schöner, sondern auch sicherer und zukunftsfähiger sein.
Die Besucher müssen sich gedulden, doch die Pause ist ein Versprechen: auf ein Kino, das seinen Geist bewahrt – und gleichzeitig gestärkt aus der Stille zurückkehrt.
Foto – Ich will alles ©2025 Screenshot / Trailer
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