Richtfest an der Niemöller-Schule: Wenn Beton auf Jazz trifft

Während sich die Baustelle über das Gelände erstreckt, ist klar: Hier entsteht mehr als nur ein neuer Gebäudetrakt – es formt sich der Bildungsraum von morgen.

Die Martin-Niemöller-Schule hat heute das Richtfest für ihren Erweiterungsbau gefeiert. Statt grauem Beton und Zahlen regierte hier jedoch der Jazz – charmant dargeboten vom schuleigenen Duo. SEG-Geschäftsführer Andreas Guntrum ließ es sich dabei dann auch nicht nehmen, selbst zwei drei Takte zu spielen, bevor er die Gäste mit Witz und Tatendrang durch den Festakt führte, – abgerundet durch den Richtspruch von Lorenz Baum, der die Feier traditionell abrundete. Doch was steckt hinter dem Bauprojekt?

Projektdaten

Bruttogrundfläche (BGF): rund 5.350 m²
Bruttorauminhalt (BRI): rund 25.100 m³
Nutzfläche: rund 2.700 m²
Beginn der Erdarbeiten: April 2023
Feierlicher 1. Spatenstich: 17.05.2023
Beginn der Rohbauarbeiten: Oktober 2023
Grundsteinlegung: 28.05.2024
Fertigstellung Rohbau: Anfang September 2024
Richtfest: 10.09.2024
Beginn Fassadenarbeiten: ab September 2024
Ausbau: ab Oktober 2024
Fertigstellung: voraussichtlich Oktober 2025 (Inbetriebnahme 09.10.2025)

Der neue Trakt ist kein kleines Vorhaben. 25 Klassen sollen hier einmal unterrichtet werden, eine Mensa wird hungrige Schüler versorgen, und selbst die Magistrale der Schule bleibt von der Erweiterung nicht unberührt. Die Wahl des Standorts, malerisch am Bierstadter Hang, ist kein Zufall. Die Schulgemeinschaft wächst – und mit ihr der Platzbedarf. Aus dem Oberstufengymnasium wurde ein G9-Vollgymnasium, und das bedeutet: Es muss größer gedacht werden.

Spatenstich und Stolpersteine

Schon im April 2023 rollten die Bagger an. Doch wie das eben so ist mit großen Plänen, manchmal spielt das Wetter nicht mit. Die Baugrube, stolze elf Meter tief, erwies sich als regelrechte Schlammschlacht. Regen und rutschender Tonboden zwangen die Bauarbeiten immer wieder in die Knie. Erst im Mai 2024 gelang es, die widerspenstige Böschung zu bändigen. Und trotz dieser Hindernisse ist der Rohbau nun fertig und die Vorfreude groß.

Nachhaltigkeit? Check!

Während die Mauern wuchsen, blieb der Blick auf die Umwelt nicht auf der Strecke. In Zeiten, in denen der Klimawandel die Schlagzeilen beherrscht, legten die Planer besonderen Wert auf Nachhaltigkeit. Lüftungssysteme wurden umgestellt, um den Wasserverbrauch zu senken, und die ursprünglichen Betonplatten der Fassade tauschte man kurzerhand gegen Ziegel-Klinker aus. So sieht Umdenken aus.

Parkplätze für Lehrer – und Astronomen

Ein weiteres Highlight: Ein neuer Parkplatz soll nach den Sommerferien bereitstehen. Doch dieser musste nicht nur den Anforderungen der Schule, sondern auch denen der Astronomischen Gesellschaft Urania e.V. gerecht werden, die mit ihren Teleskopen in der Nähe des Schulgeländes Sterne beobachten. Damit die Himmelsgucker nicht durch helles Baustellenlicht gestört werden, werden die Kräne nachts einfach abgeschaltet. Eine elegante Lösung für himmlische Ansprüche.

Das Ende naht

Auch wenn noch nicht alles perfekt ist – die Fertigstellung des Erweiterungsbaus rückt in greifbare Nähe. Bis dahin bleibt es spannend. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt? Rund 28,8 Millionen Euro. Aber was ist schon Geld, wenn am Ende der Sternenhimmel über einem funkeln darf? Erwähnt werden muss, dass aufgrund der Zusatzmaßnahmen zur Sanierung der Böschung und des eingetretenen Verzugs Mehrkosten zu erwarten sind, Mehrkosten, die anderswo, wo Kosten eingespart wurden, vielleicht abgezogen werden können.

Foto oben @2024 Paul Müller

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Die Internetseite der Martin-Niemöller-Schule finden Sie unter niemoellerschule.net.