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PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT Abschluss des ersten Hauabschnitte im Robet Krekel Haus. ©2019 Volker Watschounek

Pflegebedürftigkeit und Pflege in Wiesbaden

Die Zahl der Pflegebedürftigen hat sich seit 1999 annähernd verdoppelt. Die Wahrscheinlichkeit selbst einmal darauf angewiesen zu sein steigt im Alter. Die finanzielle Belastung des Einzelnen, fehlendes Pflegepersonals oder der Rückgang der Pflege innerhalb Familien stehen im Fokus.

Volker Watschounek 5 Jahren vor 0

Vor dem Hintergrund der Alterung der Bevölkerung werden die Themen Pflegebedürftigkeit und Pflege bundesweit diskutiert. Wie ist die Lage in Wiesbaden? Das Amt für Statistik ist dieser Frage nachgegangen.

Das Amt für Statistik und Stadtforschung hat in der aktuellen Stadtanalyse die Daten der Pflegestatistik für Wiesbaden analysiert. Dabei standen die hinsichtlich der Pflegebedürftigkeit die Leitfragen: Wie viele Pflegebedürftige gibt es? Durch wen werden sie versorgt – durch ihre Angehörigen oder professionelle Pflegedienstleister? In welchen Pflegegrad sind sie eingestuft? Wie sieht die Pflegequote für Männer und Frauen aus, wie für Hochaltrige? im Fokus.

Im Dezember 2017 waren in Wiesbaden 9917 pflegebedürftige Personen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetztes und bezogen Leistungen aus der Pflegeversicherung gemeldet. Das entspricht einem Anteil von 3,4 Prozent. 78 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause, 22 Prozent stationär in einem der 31 Wiesbadener Pflegeheime versorgt. Der Großteil der Pflegebedürftigen die zu Hause versorgt werden, werden durch ihre Angehörigen oder private Pflegehilfen unterstützt – 2790 durch einen der 68 ambulanten Pflegedienste.

Pflegegrad 2 und Pflegegrad 3

Seit Einführung der Statistik 1999 hat sich die Zahl der ambulant von einem Pflegedienst versorgten Pflegebedürftigen um 160 Prozent erhöht. Die Zahl der Pflegegeldempfänger hat sich verdoppelt (+ 101 Prozent), die Zahl der stationär Versorgten hat sich in demselben Zeitraum lediglich um 12 Prozent erhöht.
Insgesamt haben 46 Prozent der Pflegebedürftigen erhebliche Beeinträchtigungen und sind in den Pflegegrad 2 eingestuft, 30 Prozent haben schwere Beeinträchtigungen der Selbständigkeit (Pflegegrad 3). Weitere 16 Prozent haben nach Auffassung des medizinischen Dienstes schwerste Beeinträchtigungen und beziehen Leistungen des Pflegegrades 4. In Pflegegrad 5 sind 6 Prozent der Pflegebedürftigen eingestuft, in den Pflegegrad 1 hingegen lediglich 2 Prozent. Personen mit höherem Pflegegrad werden eher in Heimen versorgt, Personen mit Pflegegrad 2 und 3 eher von ihren Angehörigen.

1193 Pfleger versorgen knapp 2 800 Pflegebedürftige

Zwei Drittel der Pflegebedürftigen sind Frauen, mehr als jeder zweite Pflegebedürftige ist älter als 79 Jahre. Je älter die Pflegebedürftigen, desto höher ist der Frauenanteil. Die Wahrscheinlichkeit Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch zu nehmen steigt mit dem Alter und ist für Frauen größer. 68 Pflegedienste mit 1193 Pflegerinnen und Pflegern versorgen knapp 2800 Pflegebedürftige. In Wiesbaden gibt es zudem 31 stationäre Pflegeeinrichtungen mit knapp 2500 Plätzen.

Weitere Nachrichten aus dem Amt für Statistik lesen Sie hier.

Die Stadtanalyse kann auf der Internetseite unter www.wiesbaden.de/statistik heruntergeladen werden.

 

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