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Der Modal Split zeigt, welche Verkehrsmittel die Bevölkerung prozentual für ihre Wege nutzt.

Wiesbaden: Mehr Fußgänger und weniger Autos

In Wiesbaden setzen immer mehr Menschen auf umweltfreundliche Verkehrsmittel: Fußgänger und Radfahrer machen sich einen größeren Anteil der täglichen Mobilität aus. Der Autoverkehr nimmt ab – ein klarer Trend in der aktuellen Modal-Split-Studie.

Volker Watschounek 2 Monaten vor 0

Der Modal-Split in Wiesbaden zeigt: Mehr Fußgänger und Radfahrer, weniger Autofahrten. Der Trend zum grünen Verkehr in der Landeshauptstadt wächst.

Wiesbadens Straßen verändern sich: Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, ihre Wege zu Fuß zu gehen. Der Fußverkehr ist seit 2018 merklich gewachsen – von 27,9 Prozent auf stolze 33,5 Prozent. Ein Drittel der Wiesbadener verlässt sich jetzt auf ihre eigenen Beine, um ans Ziel zu gelangen. Dies lässt sich als klares Zeichen für den Erfolg der städtischen Verkehrspolitik deuten, die in den letzten Jahren auf die Förderung des Fußverkehrs gesetzt hat.

Städteplaner und Verkehrsexperten begrüßen die Entwicklung, denn sie bedeutet weniger Verkehrsbelastung, weniger Lärm und weniger Luftverschmutzung. Die zunehmende Nutzung des Fußverkehrs ist ein weiterer Baustein in den Bemühungen um eine nachhaltigere und lebenswertere Stadt.

Radverkehr nimmt Fahrt auf

Aber nicht nur zu Fuß sind die Wiesbadener unterwegs – auch das Fahrrad hat an Bedeutung gewonnen. Insbesondere längere Strecken zwischen 5 und 10 Kilometern wurden zunehmend mit dem Rad zurückgelegt. Der Anteil des Radverkehrs stieg auf diesen Distanzen um mehr als das Doppelte im Vergleich zu 2018. Das Fahrrad wird zunehmend auch für den Arbeitsweg genutzt. Vom einstigen Anteil von 7 Prozent der Arbeitswege im Jahr 2013 ist die Zahl bis heute auf 13 Prozent angestiegen.

Ein entscheidender Faktor für diesen Aufschwung ist die zunehmende Verbreitung von E-Bikes. Mittlerweile ist jedes fünfte Fahrrad in Wiesbaden mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet. E-Bikes erleichtern den Zugang zum Radverkehr, vor allem für Menschen, die bislang längere Strecken scheuten. Damit wird das Fahrrad immer mehr zum echten Alltagsverkehrsmittel, das den Fußverkehr ergänzen kann.

Öffentlicher Nahverkehr bleibt stabil

Trotz steigender Nutzung von Fahrrad und zu Fuß gehen bleibt der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) stabil. Zwar gab es durch die Schließung der Salzbachtalbrücke und den eingeschränkten Fahrplan des ESWE-Verkehrs vorübergehende Störungen, doch das Angebot hat weiterhin eine starke Nachfrage. Auch das neue Deutschlandticket, das in zwei Dritteln des Erhebungszeitraums zur Verfügung stand, trägt dazu bei, den ÖPNV als Alternative zum Auto attraktiv zu halten.

Weniger Autos auf den Straßen

Der wohl sichtbarste Trend: Der Anteil des Autoverkehrs sinkt kontinuierlich. Die Wiesbadener fahren weniger Auto als noch vor fünf Jahren. Dies zeigt sich nicht nur in den Zahlen des Modal Splits, sondern auch in aktuellen Studien, wie der TomTom-Studie, die eine spürbare Reduktion der Fahrtzeiten auf Wiesbadens Straßen feststellt. Andreas Kowol, der Verkehrsdezernent, zeigt sich erfreut über diese Entwicklung. Weniger Autos bedeutet weniger Staus und eine bessere Lebensqualität für alle. Wir sehen die positiven Auswirkungen unserer Maßnahmen, so Kowol. Doch er betont auch, dass der Durchgangsverkehr aus dem Taunus weiterhin ein ungelöstes Problem darstellt, das durch gezielte Umleitungen und Maßnahmen entschärft werden muss.

Was bleibt zu tun?

Trotz der erfreulichen Zahlen bleibt noch viel zu tun, insbesondere in Bezug auf den motorisierten Individualverkehr. Auf Kurzstrecken bis 3 Kilometer legen Wiesbadener täglich rund 150.000 Autofahrten zurück. Auch die Fahrt zur Kita, Schule oder zur Ausbildung erfolgt noch in vielen Fällen mit dem Auto, obwohl hier der ÖPNV und das Fahrrad Alternativen bieten könnten.

Die Stadt Wiesbaden steht nun vor der Herausforderung, mit weiteren Maßnahmen den Verkehr noch stärker auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzustellen. Dazu zählen etwa die Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur und die Förderung von Carsharing-Modellen, aber auch Anreize, das Auto in der täglichen Mobilität zu ersetzen.

Fazit

Der Trend in Wiesbaden geht eindeutig in Richtung einer grüneren Mobilität: Der Fuß- und Radverkehr gewinnt kontinuierlich an Bedeutung, während der Autoverkehr spürbar zurückgeht. Für Wiesbaden bedeutet dies, dass die Stadt auf einem guten Weg ist, ihre Verkehrsziele zu erreichen und gleichzeitig eine lebenswertere und umweltfreundlichere Stadt zu schaffen.

Symbolfoto © 2025 Pixabay / LH Wiesabden / Wiesbaden lebt!

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