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Feuerwehrkontrollfahrt in Wiesbaden Biebrich.

Feuerwehrkontrollfahrt: Wenn Falschparker den Rettungsweg blockieren

Auch in Wiesbaden-Biebrich kämpft die Feuerwehr stets um Zentimeter. Bei einer Kontrollfahrt am Montagabend zeigten sich die Tücken des Alltags: zu viele Autos, zu wenig Platz – und im Ernstfall ein gefährliches Spiel mit der Zeit.

Volker Watschounek 1 Monat vor 0

In Biebrich kämpft die Feuerwehr mit realen Hindernissen: Eng geparkte Autos, blockierte Kreuzungen und zugeparkte Feuerwehrzufahrten.

Der Leiterwagen kommt kaum durch – ein riskantes Spiel mit der Zeit, wenn’s im Ernstfall brennt. Am Montagabend rollt die 10-Meter langen Drehleiter durch Biebrich: Die Feuerwehr Wiesbaden testet, ob ihre Fahrzeuge im Notfall rechtzeitig an jedes Haus gelangen. Es ist die erste Feuerwehrkontrollfahrt seit Jahren – und die Probleme sind größer geworden. Mehr Autos, engere Straßen, wenig Rücksicht.

Kosten für Parkverstöße und Abschleppen in Wiesbaden:

  • Falschparken ohne Behinderung: 10 Euro
  • Parken mit Behinderung (z.B. auf Feuerwehrzufahrten): 15 Euro
  • Verstoß gegen Halteverbot: 50 Euro
  • Abschleppen eines Fahrzeugs (bei Behinderung):
    • Standardabschleppen: 105,01 Euro
    • Verwaltungsgebühr für abgebrochene Leistungen: 60 Euro
  • Parken in einem Kreuzungsbereich (unter Missachtung des 5-Meter-Abstands): 15 Euro
  • Falschparken an einer feuerwehrtechnischen Zufahrt (Abschleppen): 105 Euro

*Die Kosten für das Abschleppen eines Fahrzeugs setzen sich aus den direkten Abschleppkosten sowie einer Verwaltungsgebühr zusammen. Für das Parken auf nicht freigegebenen Flächen wie Feuerwehrzufahrten sind die Strafen höher, da die Blockierung eine direkte Gefahr für die Rettungskräfte darstellt.*

„Früher hatten Familien ein Auto, heute oft zwei oder drei“, sagt Ortsvorsteher Horst Klee. Nicht zu wenig Parkplätze seien das Problem, sondern zu viele Fahrzeuge. Wer durch die Rathausstraße oder rund um die Robert-Krekel-Anlage fährt, kennt das: Parkplatzsuche wird zum Geduldsspiel. Und im Notfall, wenn entscheidende Stellen zugeparkt sind, kann das mit schwerwiegenden Folgen enden.

Wenn Millimeter zählen

Oberbrandmeister Andreas Wolf, der Fahrer Drehleiter steuert das Fahrzeug mit beeindruckender Ruhe über erst durch die Rathausstraße, dann in die Rheingaustraße und in die schmale die Elisabethenstraße. Links und rechts parken Autos, viele davon verbotenerweise. Zentimeter für Zentimeter schiebt sich das Einsatzfahrzeug vorwärts, eingewiesen vom Fahrzeugführer, von Hauptbrandmeister Sebastian Pawlik. „Wenn wir im Einsatz hier nicht durchkommen, kostet das wertvolle Minuten“, erklärt er.

Abschleppen, wenns nötig ist

Die Feuerwehr hat einen klaren Auftrag: In maximal zehn Minuten muss sie überall in Wiesbaden Hilfe leisten können. Die Realität? An vielen Stellen unmöglich. Schon kleinste Verzögerungen können über Leben oder Tod entscheiden. Sei es, weil Straßen einfach zu eng sind oder verbotswidrig parken. So wie am Montagabend. Zwei Fahrzeuge müssen abgeschleppt werden – eines davon, weil es eine Feuerwehrzufahrt blockierte, das andere, weil die Drehleiter trotz Einweisung in der Imaginastraße einfach nicht rechts um die Ecke gekommen ist.

„Die Regel mit fünf Metern Abstand zur Kreuzung kennt offenbar kaum jemand – oder sie interessiert niemanden“, kommentiert Thomas Blümel, Dienstgruppenleiter bei der Stadtpolizei. Trotz bestehendem Halteverbot wird einfach jede Lücke ausgereizt und geparkt. Auch Motorräder und Roller stünden immer wieder im Weg und werden bei Bedarf abgeschleppt oder aufgeschrieben.

Wo die Drehleiter nicht um die Ecke kommt, wird Platz geschaffen. ©2025 Volker Watschounek
Wo die Drehleiter nicht um die Ecke kommt, wird Platz geschaffen. ©2025 Volker Watschounek

Verantwortung wird weitergereicht

Warum die Stadtpolizei mit dabei ist? Blümel erklärt: „Die Stadtpolizei beobachtet und dokumentiert alles. Die gesammelten Informationen werden dass an das Verkehrsdezernat weitergeleitet, wo die Empfehlungen der Stadtpolizei diskutiert werden um Maßnahmen zu treffen“ – etwa zusätzliche Halteverbotsschilder. Umgesetzt wird das Ganze damm von der Straßenverkehrsbehörde. Die Feuerwehr kann nur warnen, nicht eingreifen. „Wir machen unseren Job – aber wenn nichts passiert, liegt es nicht an uns“, sagt ein Mitarbeiter der Stadtpolizei.

Der tägliche Kampf ums Durchkommen

Nicht nur in Biebrich – sondern auch in anderen Stadteilen gibt es immer wieder ähnliche Fahrten. Die Ergebnisse zeigen: Gleiche Probleme, gleiche Sorgen. Der Leiterwagen passt zwar mit Können und viel Geduld durch – aber oft eben nur im Schneckentempo. Und wenn Sekunden zählen, ist das zu spät.

Fazit: Wer falsch parkt, blockiert nicht nur den Verkehr – sondern riskiert im Ernstfall Menschenleben. Die Feuerwehr fährt regelmäßig Kontrollstrecken – um die Anwohner zu sensibilisieren und in der Hoffnung, dass beim nächsten Mal jeder Zentimeter frei bleibt.

Foto – Drehleiter in der Elisabethenstraße @2025 Volker Watschounek

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