Das Kapitel Hermann Zemlin ist geschlossen, das Kapitel Jörg Gerhard wird geschlossen. Nach Ansicht der FDP-Rathausfraktion sollen weitere Kapitel folgen. ESWE Verkehr, ein offenes Buch.

Vom stolzen Mobilitätsdienstleister zum kommunalen Krisenherd war es ein überraschend kurzer Weg, war vor wenigen Tagen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nachzulesen, in welchen Sumpf Wiesbadens Verkehrsdienstleister geraten ist. Seit Wochen überschlagen sich die Meldungen, haben verschiedene Rathausfraktionen gefordert, die Geschäftsführung bei ESWE Verkehr zur Rathaus-Chefsache zu erklären. Wiesbadens Oberbürgermeister hatte Stellung bezogen (Wiesbaden lebt berichtete) und die Cause Gerhard an den Aufsichtsrat verwiesen. Und eben der hat am Montag getagt, und beschlossen, den Geschäftsführer Jörg Gerhard abzuberufen. In der Presseerklärung der Stadt heißt es dazu: Vor dem Hintergrund der gegenüber erhobenen Vorwürfe und dem daran anknüpfenden Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde der Geschäftsführeranstellungsverstrag außerordentlich mit sofortiger Wirkung, hilfsweise ordentlich, unter Einhaltung der Kündigungsfrist gekündigt.

Pressemitteilung, FDP

Abberufung kann nur der Anfang sein – nach Gerhard muss nun auch Kowol gehen

(01.02.2022) Die Berichte aus dem Unternehmen, der Konzernrevision und externer Prüfer zeigen erschütternde Missstände im Unternehmen auf. Trotz unserer Zweifel an der juristischen Handhabung des Abberufungsprozesses ist klar geworden, dass ESWE Verkehr nur mit einem völligen Neuanfang eine Chance auf eine erfolgreiche und stabile Zukunft hat. Deswegen muss nach Jörg Gerhard jetzt auch Andreas Kowol seinen Hut nehmen, so Christian Diers.

Die Schutzbehauptungen des Verkehrsdezernenten und Aufsichtsratsvorsitzenden sind völlig unglaubwürdig. Wie in jedem relevanten städtischen Unternehmen dürfte es monatlich mehrere Gespräche zwischen der Geschäftsführung und dem zuständigen Dezernenten gegeben haben, zudem tragen sämtliche Vorlagen an die Stadtverordnetenversammlung – insbesondere die Wirtschaftspläne – die Unterschrift von Herrn Kowol. Entweder hat Stadtrat Kowol die Zustände stillschweigend geduldet, aktiv weggesehen oder sich gar nicht tiefgreifend mit dem Unternehmen beschäftigt für welches er als hauptamtlicher Stadtrat Verantwortung trägt. Welches Szenario auch immer zutrifft: Als Dezernent und Aufsichtsratsvorsitzender ist er nicht mehr tragbar, so Diers weiter

ESWE Verkehr ist ein Unternehmen mit Umsätzen im mittleren zweistelligen Millionenbereich, ähnlich hohen jährlichen Verlusten und knapp 1200 Mitarbeitern. Steuerzahler, Kunden und Angestellte verdienen einen verantwortungsvollen Umgang mit dieser städtischen Gesellschaft. Diesen hat Stadtrat Kowol völlig vermissen lassen. Er muss hierfür die politische und persönliche Verantwortung übernehmen, srklärt der Fraktionsvorsitzenden Diers abschließend.

Foto oben ©2021 Wiesbaden lebt

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