Die Maßnahme wird vorgezogen. War das Verlegen der Fernwärmeleitungen An den Quellen für Herbst vorgesehen, sieht im Moment alles danach aus, dass ESWE Versorgung bis Ende Mai damit fertig ist.
Die Stadt ist leergefegt, nahezu ausgestorben. Restaurants, Cafés und Imbisse sind geschlossen. Die Kontakteinschränkungen treffen den Einzelhandel hart. Deswegen hat Wiesbadens Energiedienstleister ESWE Versorgung die Baupläne für den Fernwärmeausbau vom Quellengebiet bis zum Schlossplatz noch einmal auf die Waagschale gelegt. Erklärtes Ziel ist es, den ohnehin schon gebeutelten Einzelhandel so gering wie möglich weiter zu belasten und die im Moment günstigen Rahmenbedingungen für die Arbeiten zu nutzen. Deswegen wird der Ausbau der Fernwärmeleitung An den Quellen gleich fortgesetzt. Die Arbeiten beginnen nicht im Herbst, sondern bereits am 14. April und dauern voraussichtlich bis Mitte Mai.
„Wir sind froh, dass der partnerschaftliche Weg dazu führt, den Umständen entsprechend neu zu planen. Nach einer ohnehin schwierigen Zeit, wäre eine Baubelastung im Herbst wirklich nachteilig gewesen. Wir danken ESWE Versorgung, dem Straßenverkehrsamt und auch dem Landtag für ihre Flexibilität in dieser besonderen Situation.“ – Ilka Guntrum, Sprecherin der Werbegemeinschaft Wiesbaden Wunderbar
Die weitreichende Änderung der Baupläne ist durch das sehr geringe Verkehrsaufkommen, den bisher sehr guten Bauverlauf und die Kooperation des Landtags möglich geworden. Damit wird voraussichtlich das Gesamtprojekt im September 2020 vollständig abgeschlossen sein. Ursprünglich war für den Bauabschnitt Burgstraße bis Schlossplatz der Zeitraum September bis November 2020 vorgesehen.
Während der Bauphase muss die Straße „An den Quellen“ komplett gesperrt werden. Der Verkehr wird wie bewährt durch die Mühlgasse umgeleitet. Die Arbeiten an der Kreuzung An den Quellen / Mühlgasse werden so gestaltet, dass immer eine An- und Abfahrmöglichkeit zum Landtag erhalten bleibt.
Hintergrund
Fernwärme für das Herz der Stadt – Nachdem ESWE Versorgung bereits das RMCC und andere Großabnehmer wie das neue Kureck an das umweltfreundliche Fernwärmenetz angeschlossen hat, folgen in diesem Jahr auch das alte und das neue Rathaus sowie der Neubau an der Ellenbogengasse. Darüber hinaus ist der Versorger mit dem Land Hessen und Vertretern des Landtags in intensiven Gesprächen zur Überprüfung einer möglichen Fernwärmeversorgung des derzeit restaurierten Gebäudekomplexes. Bei einem positiven Abschluss kann dann direkt ein weiterer Großabnehmer von fossiler Energie auf Fernwärme umgestellt werden.
95 Millionen Kilogramm weniger CO2-Ausstoß
Der Ausbau des Fernwärmenetzes ist eine der vielen Maßnahmen im städtischen Luftreinhalteplan, mit dem erfolgreich ein Dieselfahrverbot in Wiesbaden abgewendet werden konnte. Allein das für die Fernwärme zentrale Biomasseheizkraftwerk ersetzt das Energieäquivalent von über 16 Millionen Litern Heizöl, die nicht verfeuert werden. Die regenerative Energienutzung durch Biomasse reduziert den lokalen CO2-Ausstoß um rund 95 Millionen Kilogramm Kohlendioxid pro Jahr. Zeitgleich mit dem Fernwärmeausbau werden auch die Wasser- und Gasleitungen am Schlossplatz modernisiert. ∆
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