Schulsozialarbeit in Wiesbaden bietet Jugendlichen Perspektiven und unterstützt sie bei persönlichen, schulischen und beruflichen Herausforderungen – ein unverzichtbares Netzwerk für eine erfolgreiche Zukunft.
Der Geruch von frischem Papier, der Klang von jungen Stimmen, die sich in den Gängen vermischen – die Schule ist weit mehr als ein bloßer Ort des Lernens. Sie ist eine Bühne, auf der sich die Herausforderungen des Lebens abspielen. In diesem Mikrokosmos, wo die erste Liebe genauso präsent ist wie die Frage nach der Zukunft, setzt die Schulsozialarbeit in Wiesbaden genau dort an, wo Unterstützung am dringendsten gebraucht wird. Ein neuer Bericht zeigt, wie Schulsozialarbeit als Brücke in eine bessere Zukunft fungiert – für Jugendliche, die oft auf Hilfe angewiesen sind.
Über 7.000 junge Menschen profitieren
Es ist der Februar 2025, als der Geschäftsbericht Schulsozialarbeit Jugend 2022/2023 der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt wird. Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler an 18 Wiesbadener Schulen erhielten im vergangenen Jahr Unterstützung. Ein beachtlicher Erfolg. Die Schulsozialarbeit ist längst mehr als eine Zusatzleistung, sie ist eine verlässliche Instanz für Kinder und Jugendliche, die von den Herausforderungen des Lebens, der Schule und der Zukunft eingeholt werden.
Doch hinter den Zahlen steckt weit mehr als nur Betreuung. Die Schulsozialarbeit Jugend geht den Ursachen auf den Grund und stärkt dort, wo es am nötigsten ist – von der Konfliktberatung über Freizeitangebote bis hin zu Präventionsprogrammen, die weit über das Klassenzimmer hinaus wirken.
Umbenennung als Symbol für Wachstum
Mit der Umbenennung der Abteilung in Schulsozialarbeit Jugend im vergangenen Jahr ist ein markanter Schritt in die Zukunft vollzogen worden. Diese Namensänderung steht nicht nur für eine verstärkte Spezialisierung, sondern auch für den erhöhten Stellenwert dieser Arbeit. Begleitet wurde der Schritt von einer finanziellen Stärkung und einer bedarfsgerechten Erweiterung der Angebote an den Haupt- und Realschulen.
Gerade in einem Umfeld, das zunehmend von Unsicherheiten geprägt ist, setzt die Schulsozialarbeit gezielt an – nicht nur bei individuellen, sondern auch bei gesellschaftlichen Herausforderungen.
Den jungen Menschen Perspektiven bieten
Mit Projekten wie Saturdays for Future (S4F) hat die Schulsozialarbeit eine besonders innovative Form der Nachhilfe entwickelt, die junge Menschen dabei unterstützt, ihre Abschlussprüfungen zu meistern. Hier treffen sich Schülerinnen und Schüler an Samstagen, um mit fachlicher Unterstützung in kleinen Gruppen gezielt an ihren Schwächen zu arbeiten. Dies bietet nicht nur Raum für individuelles Lernen, sondern auch die Möglichkeit, Prüfungsängste abzubauen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die berufliche Orientierung. Ab Klasse 8 beginnt für viele Jugendliche eine entscheidende Phase: der Übergang in die Arbeitswelt. Hier setzt das Kompetenz-Entwicklungs-Programm (KEP) an. Betriebsbesichtigungen, Bewerbungstrainings und Praxistage helfen den jungen Menschen, Klarheit über ihre beruflichen Interessen zu bekommen. Dabei stehen nicht nur theoretische Kenntnisse, sondern auch praktische Erfahrungen im Vordergrund. Unternehmen wie das Autohaus Haese oder InfraServ öffnen ihre Türen und schaffen so wertvolle Kontakte für die Zukunft.
Persönliche Entwicklung fördern: „Back to the roots“
Die Schulsozialarbeit geht jedoch über das Schulische hinaus und fördert die persönliche Entwicklung. Mit dem Projekt Back to the roots wird den Jugendlichen eine Herausforderung geboten, die mehr ist als nur ein Abenteuer. Auf einer 60 Kilometer langen Wanderung von Wiesbaden nach Kaub müssen die Schülerinnen und Schüler Verantwortung übernehmen, sich selbst organisieren und sich mit der Natur auseinandersetzen. Es geht nicht nur um physische Belastung, sondern auch um das Aushalten von Herausforderungen, die das Leben später bereithält – eine unschätzbare Erfahrung, die die sozialen Kompetenzen stärkt und den Teamgeist fördert.
Integration durch Mentoring und soziale Arbeit
Für Jugendliche, die neu in Deutschland sind, bietet das Mentoring-Programm Zeit für Dich eine wertvolle Unterstützung. Hier werden junge Migrantinnen und Migranten von ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren begleitet, sei es bei Behördengängen oder bei der Integration in die Gesellschaft. Diese ehrenamtliche Hilfe ist nicht nur eine Unterstützung im Alltag, sondern ein Schritt hin zu sozialer Integration und langfristiger Stabilität.
Darüber hinaus widmet sich die Schulsozialarbeit auch gesellschaftlichen Themen wie Rassismus, Antisemitismus und Sexismus. Mit dem Projekt Jugend ermöglichen mit Akzeptanz werden Workshops angeboten, die Schüler und Fachkräfte gleichermaßen für diese Themen sensibilisieren. Auch Inklusionsworkshops, die gemeinsam mit den Rhine River Rhinos durchgeführt werden, tragen dazu bei, dass die Jugendlichen sich mit gesellschaftlichen Herausforderungen auseinandersetzen und lernen, wie man aktiv Vorurteile abbaut und Toleranz fördert.
Nachhaltige Wirkung und Ausblick
Die Erfolge der Schulsozialarbeit Jugend sind messbar. So wurden im Jahr 2023 mehr als 214 Übergänge in berufliche Schulen, Ausbildungsprogramme oder weiterführende Bildungswege begleitet. Diese Ergebnisse belegen nicht nur den Erfolg, sondern auch die nachhaltige Wirkung der Arbeit. Die Schulsozialarbeit schafft es, den Jugendlichen Perspektiven zu bieten und eine stabile Grundlage für die Zukunft zu schaffen.
Doch trotz dieser Erfolge bleibt der Blick nach vorne gerichtet. Der Ausbau der Angebote, die Intensivierung der Berufsorientierung und die Entwicklung neuer Präventionsprojekte sind fest in den Planungen verankert. Denn eines ist sicher: Die Herausforderungen der Zukunft erfordern innovative Antworten und eine weiterhin starke Schulsozialarbeit.
nd weitere Informationen auf der Webseite der Stadt Wiesbaden unter
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