Engagement: Wiesbadener Bürgerumfrage gibt Einblick. Fast die Hälfte der Befragten ist Vereinsmitglied, jedoch nur jeder vierte engagiert sich ehrenamtlich. Wars das mit dem Ehrenamt?
Die Frage nach dem ehrenamtlichen Engagement in Vereinen und der Lebendigkeit des Vereinslebens nach drei Jahren Corona-Pandemie steht im Fokus der aktuellen Ausgabe der Reihe kurz & bündig aus Statistik und Stadtforschung. Über 4.000 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener haben im Herbst 2022 im Rahmen der Bürgerumfrage Leben in Wiesbaden Auskunft gegeben.
„Mitgliedschaften in Vereinen, Verbänden und anderen gemeinnützigen Organisationen sind im Stadtgebiet ungleich verteilt. Vor allem in den östlichen Vororten und kleineren Ortsbezirken sind diese entsprechend häufig.“ – kurz & bündig
Die Ergebnisse zeigen, dass fast jeder zweite Befragte (46 Prozent) Mitglied in einem Verein, Verband oder einer gemeinnützigen Organisation ist. Dieser Wert ist über die Jahre relativ konstant geblieben. Allerdings ist nur jeder vierte Befragte (26 Prozent) ehrenamtlich tätig, sei es im Vereinskontext oder in anderen Bereichen.
Bei der räumlichen Verteilung der Vereinsmitgliedschaften zeigt sich, dass diese vor allem in den östlichen Vororten und kleineren Ortsbezirken stärker verbreitet sind. In Rambach, Heßloch, Kloppenheim und Igstadt gaben zwei Drittel der Befragten an, Mitglied in einem Verein, Verband oder einer gemeinnützigen Organisation zu sein. Das ehrenamtliche Engagement ist in diesen Bezirken jedoch weniger ausgeprägt, mit Quoten zwischen 20 und 30 Prozent.
„Sport, Bewegung und Gesundheit sind die wesentlichen ehrenamtlichen Betätigungsfelder der Befragten Wiesbadnerinnen und Wiesbadener (31 %). Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen folgen mit 19 bzw. 17 Prozent.“ – kurz & bündig
Sport, Bewegung und Gesundheit stehen als Schwerpunktthemen beim ehrenamtlichen Engagement ganz oben. 31 Prozent der Befragten engagieren sich in diesem Bereich. Es folgen Kirchengemeinden und Religionsgemeinschaften (19 Prozent), Kindergarten, Schule, Bildung und Jugend (17 Prozent) sowie Soziales und Integration sowie Hilfe für Geflüchtete (beide 15 Prozent). Interessanterweise sind es vor allem Frauen, die sich in diesen Bereichen engagieren, während Männer sich stark auf Sport, Bewegung und Gesundheit, Kirchengemeinden und Religionsgemeinschaften sowie Freizeit und Geselligkeit sowie Kultur und Musik konzentrieren.
„Veränderungen zwischen den Bereichen des Engagements gibt es vor allem zwischen unterschiedlichen Altersgruppen. So sind wenig überraschend vor allem Befragte im Alter von 40 bis 49 Jahren im Bereich „Kinder, Schule, Bildung, Jugend“ aktiv (39 %). Im Bereich „Umwelt, Natur– und Tierschutz“ sind es sowohl jüngere (18 bis 29) als auch ältere Befragte (60 bis 69) mit jeweils 14 %“ – kurz & bündig
Haushalte mit Kindern (56 Prozent) und Alleinerziehende (47 Prozent) geben eher häufig an, Mitglied in einem Verein zu sein. In Wohngemeinschaften (34 Prozent) und Einpersonenhaushalten (39 Prozent) ist dies weniger der Fall. Es zeigt sich, dass Engagement auch eng mit bestimmten Lebensphasen verbunden ist. So engagieren sich 39 Prozent der Befragten im Alter zwischen 40 und 49 Jahren im Bereich Kindergarten, Schule, Bildung und Jugend.
Insgesamt gab es im Zeitvergleich keine großen Veränderungen in den einzelnen Bereichen des ehrenamtlichen Engagements. Lediglich der Bereich Umwelt-, Natur- und Tierschutz verzeichnete nahezu eine Verdopplung der engagierten Personen.
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Foto oben ©2022 Pixabay
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